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Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
Das Bundesamt für Landwirtschaft hat die neuste Ausgabe des Agrarberichts publiziert. In seinem vielfältigen jährlichen Bericht veröffentlicht das BLW auch die Resultate der Kontrollen von Futtermittel auf gentechnisch veränderte Organismen (GVO). Importierte Futtermittel werden seit 2013 auf Kontaminationen mit GVO untersucht. Dabei wird zwischen Nutztier- und Haustierfütterung unterschieden. In der Vogelfutter-Kampagne 2017 waren in 24 von 30 untersuchten Proben (80 %) transgene Rapssamen festgestellt worden, wobei nur in einer Probe der Grenzwert von 0,5 % überschritten wurde und zu einer Beanstandung führte.
Risiken der GV-Organismen: Das aktuelle Prüfsystem der Behörden ist lückenhaft. Bild: Clipdealer
Das EU-Parlament hat in den letzten Jahren rund 40 Resolutionen gegen weitere Importe von gentechnisch veränderten Pflanzen verabschiedet. Dabei wird insbesondere kritisiert, dass die Risikoprüfung durch die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) unzureichend ist. Ähnliche Kritik äußern auch die ExpertInnen verschiedener Mitgliedsländer. Trotzdem genehmigte die EU-Kommission alle Anträge. Das Ergebnis des internationalen Forschungsprojektes RAGES (Risikoabschätzung von gentechnisch veränderten Organismen in der EU und der Schweiz) zeigt jetzt, wie berechtigt die Bedenken des EU-Parlamentes sind.
In den Vereinigten Staaten sollen künftig geneditierte Tiere strenger reguliert werden. Bild: Jordan Confino
Bei der «klassischen Gentechnologie» wird dem Genom von Pflanzen oder Tieren ein artfremdes Gen hinzugefügt. Bislang waren in den Vereinigten Staaten lediglich Tiere dieser klassischen Gentechnologie reguliert, da sie unter die rechtliche Definition von Arzneimittel fallen. Nun fordert die amerikanische Food and Drugs Agency (FDA) diese Richtlinien zu revidieren und die Definition von «GVO» auszuweiten.
Die Risiken und Chancen von Gene Drives müssen durch eine Risikoerhebung sorgfältig abgewogen werden. Bild: Shutterstock
Synthetisch erzeugte Gene Drives, ein neues gentechnisches Verfahren, können die Verbreitung künstlich veränderter Gene in einer Population beschleunigen. Diese Fähigkeit macht Gene Drives für unterschiedliche Anwendungsgebiete interessant, wirft aber Fragen zu Moral, Risiko und Biosicherheit auf. Der kürzlich veröffentlichte Bericht der Eidgenössischen Ethikkommission für die Biotechnologie im Ausserhumanbereich (EKAH) diskutiert diese ethischen Fragen und gibt Empfehlungen ab.
In der nächsten Legislaturperiode stehen substanzielle Entscheide zur Gentechnik in der Landwirtschaft und in der Ernährung an. Die SAG wollte von allen Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl von National- und Ständerat wissen, wie sie im zukünftigen Parlament bei der Regulierung der Gentechnik stimmen würden. Eine klare Mehrheit der rund 300 Politikerinnen und Politiker die geantwortet haben, spricht sich für strenge Regulierungen aus. Ganz im Sinne der Mehrheit der Bevölkerung.
Immer häufiger werden Tigermücken auch in der Schweiz entdeckt. Was ist zu tun? Fest steht: Eine Bekämpfung der Mücke mit Gentechnik würde in der Schweiz strikt abgelehnt. Das zeigt eine Umfrage von SWISSAID. Doch was bei uns unvorstellbar ist, droht in Westafrika Realität zu werden. Swissaid hat im September 2019 auf der Strasse und Online eine kurze Befragung durchgeführt und wollte wissen, ob eine Bekämpfung von Tigermücken mit sogenannten Gene Drives, einer neuen Gentechnik-Methode, in der Schweiz akzeptiert würde. Geantwortet haben 113 Personen. Die Antwort fiel deutlich aus: 78 Prozent lehnen den Einsatz solcher Techniken ab.