6.6.2013 | Nanotechnologie

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Die Studie der TA-SWISS untersucht den gesamten Lebenszyklus ausgewählter Nanomaterialien. Bild: ta-swiss.ch.

Eine 418-seitige Studie der TA-SWISS (Zentrum für Technologiefolgenabschätzung) untersucht den gesamten Lebenszyklus ausgewählter Nanomaterialien. Sie berücksichtigt neben der Human- und Ökotoxikologie auch Aspekte wie Treibhauseffekt, Ressourcenschonung und Gebrauchsnutzen. Die Studie richtet konkrete Empfehlungen sowohl an die Politik als auch an die Hersteller, wie ein nachhaltiger Umgang mit Nanomaterialien erreicht und sichergestellt werden kann. Die wichtigsten Empfehlungen der Studie sind:
- Die Wissenslücken über Nanomaterialien sind zu füllen. So fehlen etwa Studien über die langfristigen Auswirkungen von Nanopartikeln und Untersuchungen oberflächenbehandelter Kleinstteilchen unter Freilandbedingungen.
- Auch sind Abklärungen erforderlich, die sich mit der Entsorgung von Nanomaterialien befassen. Es ist zu klären, unter welchen Umständen diese dabei in die Umwelt gelangen könnten und wie das zu verhindern ist. Dem Arbeitsschutz ist entsprechend grosse Sorgfalt zu widmen.
- Nanomaterialien mit einem nachgewiesenen Nutzen für die Umwelt – insbesondere mit einem Potenzial zur Einsparung von Energie und zur Minderung des Treibhausgasausstosses – sind zu fördern, weil sie zum Klimaschutz beitragen können.
- Weit verbreitete, im Alltag gebräuchliche Nanoprodukte sollten in einem Register aufgeführt und gekennzeichnet werden, damit sich Konsumentinnen und Konsumenten orientieren können und ihre Wahlfreiheit gewahrt bleibt.
- Das Schweizer Recht ist mit den Vorgaben der Europäischen Union zu harmonisieren. Punktuell sollte die Schweiz sogar über EU-Recht hinaus gehen: Da bereits in näherer Zukunft mit einer erheblichen Zunahme des Handels mit Nanomaterialien zu rechnen ist, wäre insbesondere zu erwägen, die Mengenschwellen zur Registrierung von Nanopartikeln herabzusetzen.