5.7.2011 | Schadensfälle

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Bild: Wilhelmine Wulff,
www.pixelio.de

Im Jahr 2006 ist in den USA nicht zugelassener Gentech-Reis von Bayer CropScience in Spuren in Reiscontainern für den Markt entdeckt worden. Bei den Spuren handelte es sich um die herbizidresistente Gentech-Reis-Sorte LL601. Seine Entwicklung fand in den USA statt und wurde eingestellt, nachdem er zwischen 1998 und 2001 auf Feldern der Louisana State Universität getestet worden war. Da er nirgendwo eine Zulassung hatte, durfte er in keinem Land der Welt in der Nahrungsmittelkette auftauchen. Doch genau das ist passiert: LL601 ist beispielsweise in Basissaatgut und Reiscontainern in den USA, in Schiffsladungen in Rotterdam, in Reissilos der Migros in Basel und in Reisprodukten von Aldi in Deutschland entdeckt worden. Migros und Coop nahmen damals gewisse Reisprodukte vorsorglich aus den Regalen. US-Farmer konnten ihren Reis nicht mehr verkaufen, weil der Reis nicht als Lebensmittel zugelassen war und Europa und Japan Einfuhrsperren verhängten. Durch die Kontamination mit LL 601 soll nach Schätzungen der US-Reisindustrie ein Schaden von bis zu 1.3 Milliarden Dollar zugefügt worden sein. Nun will Bayer CropScience den langen Rechtsstreit beilegen und den US-Reisbauern 750 Millionen Dollar bereit (516 Millionen Euro) zahlen. Bayer CropScience einigte sich mit Anwälten von 11’800 Farmern auf das Vergleichsprogramm. Die Farmer haben 90 Tage Zeit, ihre Ansprüche geltend zu machen. Bei 17 weiteren Klägern - Händlern, Organisationen und Unternehmen - steht eine Einigung noch aus.

externer Link: Frankfurter Allgemeine
externer Link: Bloomberg