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Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
Durch neue Gen-Scheren wollen Forscher die Leistungen der Tiere erhöhen, Bild: Testbiotech
Nach der Zulassung des Gentech-Lachses in den USA für den menschlichen Verzehr wollen nun weitere Biotechfirmen gentechnisch manipulierte Tiere auf den Markt bringen. In einer neuen Studie von Testbiotech, welche im Auftrag der Grünen im Deutschen Bundestag erstellt wurde, erhält man einen Überblick über die verschiedenen geplanten Anwendungen, die Risiken für Mensch und Umwelt, sowie die möglichen Auswirkungen auf die Landwirtschaft.
Eine der neuen Editiertechniken CRISPR, Bild: Illustration von Sébastien Thibault
Die IFOAM EU, die Dachorganisation von über 330 Organisationen, Vereinigungen und Unternehmen des ökologischen Landbaus in Europa hat im Januar frühzeitig ein Positionspapier über die neuen Editiertechniken im Gentechnikbereich veröffentlicht. Das Papier geht der rechtlichen Interpretation der Europäischen Kommission voran, welche sich voraussichtlich im März 2016 dazu äussern wird. Die Vereinigung für biologische Landwirtschaft sieht weder legale, noch technische Gründe, das GVO-Recht bei den neuen gentechnischen Verfahren zu umgehen. Sie warnt vor wirtschaftlichen Einbussen, falls die europäische Kommission die Zulassung solcher GV-Produkte für den Markt ohne Prüfung bewilligt.
Produkte von Campbell Soup Bild: Jonn Leffmann
Campbell beschliesst als erster grosser US-Lebensmittelkonzern, gentechnisch veränderte Zutaten in seinen Produkten freiwillig zu kennzeichnen. Campbell reagiert damit nicht nur auf den Wunsch der 92 Prozent der amerikanischen Bürger, die sich eine transpartente Deklaration wünschen, sondern auch auf die Vorgaben des Bundesstaat Vermont. Dort wird ab Juli die GV-Kennzeichnungspflicht eingeführt. Anders als in der Europa, muss in den USA nicht auf genetisch veränderte Zutaten hingewiesen werden. Campbell stellt sich mit seinem Entscheid gegen den Grossteil seiner Konkurrenten, die sich vehement gegen eine Kennzeichnung wehren.
EU-Parlament fordert Stopp für Patentierung Bild: Greenpeace
Die EU-Parlamentarier verlangen, dass Pflanzen, Saatgut, züchterische Merkmale und genetische Anlagen als nicht patentierbar eingestuft werden. Pflanzenzüchter sollen grundsätzlich nicht durch Patente am Zugang zu biologischer Vielfalt gehindert werden, die sie für die Züchtung neuer Sorten benötigen. Die Abgeordneten fordern, dass die bereits bestehenden Verbote in den Patentgesetzen, die Pflanzensorten und im Wesentlichen biologische Verfahren zur Züchtung ausdrücklich von der Patentierung ausnehmen, nicht länger durch eine falsche Rechtsauslegung des Europäischen Patentamts (EPA) unterlaufen werden dürfen.
Der Bundesrat hat heute beschlossen, das Moratorium für den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen um weitere vier Jahre zu verlängern. Die SAG begrüsst diesen Entscheid.
Das Anbau-Moratorium hat sich seit zehn Jahren bewährt. Ende 2017 läuft das temporäre Verbot aus. Verschiedene Rechtsgutachten haben aufgezeigt, dass eine Verlängerung des Moratoriums verfassungskonform ist. Eine Koexistenz ist in der kleinräumigen, vielfältigen Schweizer Landwirtschaft weder realisierbar noch wirtschaftlich sinnvoll. Ein Nebeneinander von gentechnisch veränderter und gentechnikfreier Landwirtschaft wäre teuer und würde auf allen Stufen der Ernährungskette zusätzliche Kosten und Verunsicherung verursachen. Die mit der neuen Agrarpolitik verstärkte Qualitätsstrategie wäre untergraben, die ökologische Landwirtschaft wegen Kontaminationsgefahr in Frage gestellt.
MON810 nach einer Feldbefreiungsaktion Bild: Frysch
Die Aussaat von Gentechnik-Mais bringt keine höheren Ernteerträge. Dies ist das Ergebnis eines Berichtes der autonomen spanischen Region Aragon. Dort werden fast drei Viertel der Maisfelder mit gentechnisch veränderten Pflanzen bestellt. Doch der Monsanto Gentechnik-Mais MON810 bringt weder mehr Ertrag, noch vermindert er mit seinem eingebauten Insektizid den Schädlingsbefall im Vergleich zu konventionellen Sorten.