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Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
Die Schweizer Bevölkerung möchte einen besseren Schutz vor Risiken der Gentechnik. Bild: Clipdealer
Fast drei Viertel (70%) der Befragten nimmt die Gentechnik in der Lebensmittelherstellung als Gefahr wahr. Dies ergab die neuste Univox Studie Umwelt Schweiz. Nur gerade Klimawandel, Kernkraftwerke und vor allem Chemikalien und Pestizide (83%) werden als noch gefährlicher bewertet. Interessant ist dabei auch der Vergleich der Parteisympathie: Personen, die der SVP nahe stehen betrachten die Gentechnik ebenso häufig als grosse Gefahr wie jene aus dem Umfeld der GLP (je 71%). Die Gefahrwahrnehmung ist nur bei Personen, die sich der SP (75%) oder der Grünen Partei (81%) zugehörig fühlen, noch grösser. In der Studie wurde die Bevölkerung gefragt, welche Umweltprobleme in der Schweiz am dringlichsten gelöst werden sollten.
Bild: http://innovationsgesellschaft.ch.
Die zunehmenden Anwendungen von Nano-Produkten führen dazu, dass Abfälle mit Nanomaterialien immer häufiger anfallen. Heute werden Nanomaterialien beispielsweise bereits in Textilien, Kosmetika, Farben, Kunststoffen, Lebensmitteln oder der Medizin eingesetzt. In Zukunft werden Nanomaterialien in weiteren Bereichen wie der Landwirtschaft, dem Fahrzeugbau oder der Energie- und Umwelttechnik zu finden sein. Bei der Entsorgung von Produkten mit den verschiedensten Arten von Nanomaterialien können Mensch und Umwelt durch möglicherweise gefährliche nanoskalige Stoffe belastet werden.
Maya Graf und Martina Munz mit einer Gruppe von Besucherinnen im Bundeshaus. Bild: SAG
Als Maya Graf 2001 das SAG-Präsidium von der ebenfalls aus dem Baselland stammenden Ärztin Ruth Gonseth übernahm, erarbeitete die Wissenschaftskommission des Nationalrates, in der Graf für die Grüne Partei Einsitz hat, gerade das neue Gentechnikgesetz. Der Dokumentarfilm «Mais im Bundeshuus» verfolgte diesen Prozess. Der Film sensibilisierte die Bevölkerung und verhalf dem Thema Gentechnik zu grosser Aufmerksamkeit. Nach der knapp verlorenen Abstimmung im Parlament lancierte die SAG 2003 zusammen mit Bauern-, Umwelt-, Entwicklungs-, Tier- und Konsumentenschutzorganisationen die Gentechfrei-Initiative. Diese forderte ein 5-jähriges Anbaumoratorium für gentechnisch veränderten Pflanzen in der Schweiz.
Verschiedene Verbände aus Deutschland beleuchten den Freilandversuch von Agroscope kritisch. Bild: Clipdealer
In einem offenen Brief an die schweizerische Forschungsanstalt Agroscope kritisieren Obstsorten-Experten und Natur- und Umweltschutzverbände den geplanten Freisetzungsversuch mit gentechnisch veränderten Apfelbäumen in der Schweiz. Wie seit längerem bekannt ist, plant Agroscope einen Feldversuch mit Bäumen der gentechnisch veränderten Apfelsorte „Gala-Galaxy“, in deren Genom mittels eines speziellen Transformationsverfahrens ein Resistenzgen einer Wildapfelsorte eingefügt wurde. Dadurch soll die Sorte weniger anfällig gegen die Bakterienkrankheit Feuerbrand werden. Aus Sicht der Unterzeichner dieses offenen Briefes, sprechen mehrere Aspekte gegen den Freisetzungsversuch.
Bild: Clipdealer
Die Beratende Kommission für Landwirtschaft (BEKO) hat sich erstmals nach neuer Zusammensetzung zu einer Sitzung getroffen. Neben ihren bisherigen 10 Mitgliedern, erhält die BEKO drei neue Mitglieder für die Legislatur 2016-2019. Sie erarbeitet Stellungnahmen und Empfehlungen zuhanden des Bundesrates im agrarpolitischen Bereich. Die Kommission nahm auch Stellung zu den Änderungen des Gentechnikgesetztes.
67.000 UnterzeichnerInnen fordern Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt auf, „Genome Editing“ als Gentechnik einzustufen. Bild Gehrmann
Neue Gentechnik-Verfahren wie CRISPR, mit denen in die Genetik von Pflanzen und Tieren eingegriffen wird, müssen als Gentechnik eingestuft werden und gemäss dem Vorsorgeprinzip einer Risikoprüfung und einer Kennzeichnung unterliegen. Das fordern in Deutschland die 67.000 Unterzeichnenden des Aufrufs „Freifahrtschein für neue Gentechnik-Verfahren? Das machen wir nicht mit, Herr Minister Schmidt!“. Ein breites Bündnis von 27 Verbänden aus der konventionellen und ökologischen Landwirtschaft, Pflanzenzüchtern, Lebensmittelhandwerk, Umwelt- und Konsumentenschutz hatte die Petition lanciert. Denn Grosskonzerne wollen erreichen, dass neue Gentechnik-Pflanzen und Tiere künftig nicht gekennzeichnet und reguliert werden müssen, da dies mit Kosten verbunden ist. Es gelte jedoch die Vielfalt der Bäuerinnen und Bauern, kleinere Pflanzenzüchter, Lebensmittelhersteller, die Verbraucher sowie die biologische Vielfalt vor Risiken durch gentechnisch manipulierte Organismen zu schützen, fordert Antje Kölling von Demeter.