Magazin
Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
IBAN: CH07 0900 0000 8000 0150 6
Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
Im Januar gingen in Berlin Tausende für eine zukunftsfähgige Landwirtschaft auf die Strasse.
Für die deutsche Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft AbL sind die neuen gentechnischen Verfahren in der Pflanzen- und Tierzucht sowohl aus rechtlicher wie auch naturwissenschaftlicher Sicht als Gentechnik einzustufen. Denn diese beinhalten die alten Risiken der klassischen Gentechnik, hinzu würden aber auch ganz neue Risiken kommen. Heute sei noch viel zu wenig über die mittel- und langfristigen Folgen dieser neuen Techniken bekannt - sowohl in den veränderten Organismen selbst als auch in ihrer Interaktion mit der Umwelt und in der Nahrungskette. Aus Vorsorgegründen dürften die mit den neuen Gentechniken erzeugten Pflanzen daher nicht einfach freigesetzt werden, sondern müssten als Gentechnik-Verfahren eingestuft und entsprechend bewertet und reguliert werden.
Darstellung einer DNA Sequenz, Bild: Clipdealer
Synthetische Biologie wird als nächste Stufe der Bio-bzw. Gentechnologie angesehen. Dazu gehört auch das Genome-Editing-Verfahren CRISPR-Cas. Diese Einstuftung nimmt das Büro für Technikfolgen-Abschätzung (TAB) beim Deutschen Bundestag in seinem neuen Arbeitsbericht vor. Im Auftrag eines Parlamentsausschusses hat sich das Büro für Technikfolgen-Abschätzung TAB seit 2011 intensiv mit dem Thema Synthetische Biologie beschäftig. Von Kritikern wird das Verfahren als „extreme Gentechnik“ der Synbio bezeichnet.
Breaking Bad: Ein Report der ETC-Group zu den Mega-Mergers bei den Agrarmultis.
Im letzten Jahrzehnt haben die grössten sechs Multis im Agrarbereich 75 Prozent des Saatgut- und des Pestizidmarktes kontrolliert. Mit der Übernahme von Syngenta durch die ChemChina würde die Konzentration noch verstärkt. Dies vor allem, da im letzten Jahr bereits die Fusion von Dow und Dupont beschlossen worden war. Falls diese beiden Übernahmen von den Behörden bewilligt werden – was noch nicht sicher ist - , könnte Monsanto seine führende Marktstellung verlieren und hinter den beiden neuen Giganten auf Platz drei landen, gefolgt von Bayer und BASF. Dies zeigen die neusten Berechnungen der kanadischen NGO ETC-Group.
Durch neue Gen-Scheren wollen Forscher die Leistungen der Tiere erhöhen, Bild: Testbiotech
Nach der Zulassung des Gentech-Lachses in den USA für den menschlichen Verzehr wollen nun weitere Biotechfirmen gentechnisch manipulierte Tiere auf den Markt bringen. In einer neuen Studie von Testbiotech, welche im Auftrag der Grünen im Deutschen Bundestag erstellt wurde, erhält man einen Überblick über die verschiedenen geplanten Anwendungen, die Risiken für Mensch und Umwelt, sowie die möglichen Auswirkungen auf die Landwirtschaft.
Eine der neuen Editiertechniken CRISPR, Bild: Illustration von Sébastien Thibault
Die IFOAM EU, die Dachorganisation von über 330 Organisationen, Vereinigungen und Unternehmen des ökologischen Landbaus in Europa hat im Januar frühzeitig ein Positionspapier über die neuen Editiertechniken im Gentechnikbereich veröffentlicht. Das Papier geht der rechtlichen Interpretation der Europäischen Kommission voran, welche sich voraussichtlich im März 2016 dazu äussern wird. Die Vereinigung für biologische Landwirtschaft sieht weder legale, noch technische Gründe, das GVO-Recht bei den neuen gentechnischen Verfahren zu umgehen. Sie warnt vor wirtschaftlichen Einbussen, falls die europäische Kommission die Zulassung solcher GV-Produkte für den Markt ohne Prüfung bewilligt.
Produkte von Campbell Soup Bild: Jonn Leffmann
Campbell beschliesst als erster grosser US-Lebensmittelkonzern, gentechnisch veränderte Zutaten in seinen Produkten freiwillig zu kennzeichnen. Campbell reagiert damit nicht nur auf den Wunsch der 92 Prozent der amerikanischen Bürger, die sich eine transpartente Deklaration wünschen, sondern auch auf die Vorgaben des Bundesstaat Vermont. Dort wird ab Juli die GV-Kennzeichnungspflicht eingeführt. Anders als in der Europa, muss in den USA nicht auf genetisch veränderte Zutaten hingewiesen werden. Campbell stellt sich mit seinem Entscheid gegen den Grossteil seiner Konkurrenten, die sich vehement gegen eine Kennzeichnung wehren.