Après que l’Association centrale de l’industrie avicole allemande (ZDG) ait annoncé que l’on utiliserait à nouveau des plantes OGM pour nourrir les volailles à des fins de production d’œuf et de viande, une controverse a éclaté en Allemagne autour des aliments génétiquement modifiés et de l’absence d’obligation d’étiquetage des produits d’origine animale. Au sein de la grande distribution, nombreux sont ceux qui rejettent le label «sans OGM» autorisé en Allemagne. (The Huffington Post DE / taz, 02.04.2014)

 

a) Source: The Huffington Post DE, 02.04.2014
http://www.huffingtonpost.de/2014/04/02/gentechnik-lidl-billig-fleisch_n_5075191.html

Lidl-Chef bekommt Mail-Flut: Herr Raimund, ist das Fleisch wegen Gentechnik-Futter so billig?

Der Lidl-Chef Matthias Raimund bekommt viele E-Mails. Das bringt sein Job so mit sich. Im Moment wird sein virtueller Posteingang aber überflutet. 1056 zusätzliche Mails hat er bekommen.
Über 1000 beunruhigte Verbraucher haben nämlich eine von Greenpace initiierte Protestmail an Raimund geschickt. Sie wollen von ihm wissen, ob Lidl weiterhin eine gentechnikfreie Produktion bei Geflügel und Eiern garantiert.
Ein Auszug aus der Greenpeace-Protestmail an den Lidl-Chef:
"Sehr geehrter Herr Raimund,
ich möchte in meinem Essen keine Gentechnik, weder direkt noch indirekt über das Tierfutter. (...) Als Lebensmittelhändler entscheiden Sie, welche Lebensmittel Sie Verbrauchern anbieten. Produkte, die mit gentechnisch veränderten Pflanzen hergestellt wurden, belasten die Umwelt. Beim Anbau von Gen-Soja werden viele Agrargifte eingesetzt und die Artenvielfalt wird zerstört. (....) Ich möchte den riskanten Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen mit meinem Einkauf nicht unterstützen."

Hintergrund der Protestmail ist die Aussage des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft, künftig nicht mehr wie in den 14 zurückliegenden Jahren gentechnikfreies Futter zu verwenden.
Das Angebot sei "nicht mehr sichergestellt", erklärte der Lobbyverband. Große Soja-Produzenten würden lieber Gen-Soja anbauen, weil es hier mehr Ertragspotenzial geben würde. Die Folge: Masthähnchen, Legehennen und Puten bekommen Futter mit GVO, gentechnisch veränderten Organismen.
Greenpeace lobt Rewe, Penny und Tegut
Greenpeace wollte wissen, wie zwölf Supermarkt-Ketten auf diese Ankündigung reagieren. Setzen sie weiterhin auf Eier und Hähnchen ohne Gentechnik? Nur Rewe, die Rewe-Tochter Penny und Tegut würden garantieren, weiterhin Eier und Hähnchen ohne Gentechnik zu produzieren, heißt es bei Greenpeace.
Lidl war eines der Unternehmen, das laut Greenpeace Angaben verweigerte und ein "Ohne Gentechnik“-Siegel ablehnte. Die Verbraucher legen aber Wert auf solche Infos. Das ergab zumindest eine Emnid-Umfrage im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums. 75 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen Angaben über den Verzicht auf Gentechnik "sehr wichtig" (51 Prozent) oder "eher wichtig" (24 Prozent) seien.
„Lidl kritisiert die Billigfleischpolitik seines Konkurrenten Aldi, stellt sich dann aber nicht der Verantwortung. Lidl muss jetzt klarstellen, dass der Discounter auch zukünftig nur Geflügel und Eier ohne Gentechnik im Tierfutter verkaufen wird“, sagt Greenpeace-Expertin Stephanie Töwe. Lidl war auf Anfrage der Huffington Post zunächst nicht erreichbar.
Bei dem aktuellen Billigfleisch-Preiskampf zwischen Aldi und Lidl kann sich Töwe nicht vorstellen, dass solche Angebote ohne Gentechnik möglich sindwie sie in einem Gastbeitrag bei der Huffington Post erklärte.
Siegel "Ohne Gentechnik"
Mit dem Siegel “Ohne Gentechnik” dürfen nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums seit 2008 tierische Erzeugnisse gekennzeichnet werden, wenn auf genetisch verändertes Futtermittel verzichtet wurde. Eine verbindliche Kennzeichnung für tierische Produkte einzuführen, die von Tieren stammen, die mit gentechnisch veränderten Futtermitteln gefüttert wurden, sei nach den Vorgaben des europäischen Lebensmittel-Kennzeichnungsrechts "gegenwärtig nicht möglich", erklärt das Ministerium.
Hier gelangen Sie zu einer Übersicht der Lebensmittel, die das "Ohne Gentechnik"-Siegel tragen.


b) Source: taz.de, 28.03.2014
http://www.taz.de/Kommentar-Gentechnik-Futter/!135729/

EU, wir brauchen saubere Eier!
Kommentar Gentechnik-Futter

Lebensmittel, die mit gentechnisch verändertem Futter erzeugt sind, müssen gekennzeichnet werden - denn der Verbraucher wird von Aldi & Co im Stich gelassen.

Das ist ein Weckruf für die EU: Aldi, Lidl und die meisten anderen großen Supermarktketten in Deutschland haben ihr Versprechen gestrichen, dass Eier und Geflügelfleisch in ihren Regalen kein Gentechnik-Futter enthalten. Das zeigt: Lebensmittel, die mit gentechnisch veränderten Pflanzen erzeugt wurden, müssen endlich gekennzeichnet werden.
Bisher müssen die Hersteller das Gentech-Label nur auf Nahrungsmittel kleben, die solche Pflanzen direkt enthalten. Das reicht nicht. Denn auch wer Milch, Eier oder Fleisch von Tieren mit Gentech-Futter kauft, unterstützt damit die Gentechnik-Industrie – oft, ohne es zu wissen.
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Die meisten Verbraucher lehnen diese Technologie ab. Angst vor gesundheitlichen Folgen ist dabei das schwächste Argument. Es gibt keine glaubwürdigen Belege, dass Gentech-Pflanzen die menschliche Gesundheit gefährden. Und schon gar nicht, wenn sie erst einmal durch einen Tiermagen wandern.
Aber: Gentech-Pflanzen erleichtern umweltschädliche Monokulturen. Schädlingsresistenten Mais etwa brauchen Bauern oft nur, wenn sie die Pflanze mehrere Jahre hintereinander auf demselben Feld angebaut haben. Erst dann können sich die Schädlinge so gut auf den Mais einstellen, dass sie zu einem Problem werden und sich mit anderen Mitteln kaum noch bekämpfen lassen. In Monokulturen können aber weniger Tier- und Pflanzenarten überleben, langfristig benötigen sie mehr Pestizide und Dünger, die das Grundwasser gefährden können.
Die Verbraucher sollten die Möglichkeit haben, sich gegen so eine Technik zu entscheiden. Höchste Zeit, dass die EU ihnen das dafür nötige Instrument gibt und die Kennzeichnungspflicht für Gentech erweitert.