Tiere in der Medizin

Tiere in der Medizin

7.11.2011 | Tiere in der Medizin

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Von den insgesamt 2'856'316 Versuchstieren im Jahre 2010 in
Deutschland waren 1'963'209 Mäuse. Bild: Rolf Handke / pixelio.de

In Deutschland wurden gemäss dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) im Jahre 2010 rund 2,9 Millionen Wirbeltiere für Versuche und andere wissenschaftliche Zwecke eingesetzt. Nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft könne auf Tierversuche trotz des vermehrten Einsatzes von Alternativmethoden noch nicht verzichtet werden. Tierversuche zur Entwicklung von Waffen, Munition Tabakerzeugnissen, Waschmitteln und Kosmetika seien in Deutschland verboten. Zu transgenen Tieren heisst es: „Über ein Viertel der eingesetzten Tiere waren im vergangenen Jahr gentechnisch verändert. Allein hier war ein Anstieg von 115’000 Tieren (19 Prozent) festzustellen. Transgene Tiere, hier sind insbesondere Mäuse, Ratten und Fische zu nennen, ermöglichen der Forschung Erkenntnisgewinne zu bestimmten Krankheiten und Wirkmechanismen.“ In der Schweiz werden seit 1992 transgene Tiere statistisch erfasst. Die Anzahl der Projekte in der Schweiz, bei denen gentechnisch veränderte Tiere hergestellt oder in Versuchen eingesetzt werden, steigt seit 1992 an. In der Periode 2010 werden 761'675 Versuchstiere angegeben. Davon sind 137'935 Tiere gentechnisch verändert.

externer Link: BMELV: Versuchstierzahlen 2010
externer Link: Versuchstierzahlen 2010 (Tabellen)
externer Link: BVET: Tierversuchsstatistik Schweiz

17.1.2011 | Tiere in der Medizin

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Bild: www.bio-suisse.ch

Hühner sind Zwischenwirte, die es neuen Grippestämmen ermöglichen können, auf Menschen übertragen zu werden. Britische Forscher haben nun Hühner gentechnisch so verändert, dass sie die Vogelgrippe nicht mehr übertragen können. Beteiligt war auch das Roslin-Institut, wo 1997 das Klonschaf "Dolly” hergestellt wurde. Den Tieren wurde ein Gen eingefügt, dessen Expressionsprodukt an eine Virus-Polymerase der H5N1-Viren bindet und dieses damit blockiert. Allerdings erkranken die transgenen Tiere und sterben, nachdem sie mit dem Vogelgrippevirus infiziert worden sind, aber sie können ihre Artgenossen nicht mehr anstecken. Welcher Mechanismus verantwortlich ist, dass die transgenen Tiere nicht mehr ansteckend sind, obwohl sie erkranken und sterben, wissen die Forscher nicht. Zudem bleibt die Frage offen, ob solche transgene Hühner ohne Risiko für den Menschen konsumiert werden könnten.

externer Link: University of Cambridge
externer Link: NatureNews
externer Link: n-tv.de

25.10.2010 | Tiere in der Medizin

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Bild: Andrea Kusajda / pixelio.de

Transgene Mäuse werden zunehmend als Tiermodelle für Studien der Genfunktion und von Krankheiten benutzt. Dabei kann der Einfluss des gentechnischen Eingriffs nicht klar vorausgesagt werden. Es ist belegt, dass der zufällige Einbau des transgenen Konstrukts je nach der Stelle, wo sich das Fremdgen einbaut, zu unterschiedlichen Effekten auf den Phänotyp der Maus auswirken kann. Eine Studie widmet sich nun der Frage, ob die gentechnische Veränderung die Reproduktionsrate transgener Mäuse beeinflusst. Beobachtet wurde die Reproduktionsrate bei der in vitro Fertilisation bei nicht manipulierten Wildtyp-Mäusen und bei gentechnisch veränderten Mauslinien. Die Daten zeigen, dass der gentechnische Eingriff die Reproduktionsfähigkeit bei Mäusen verringern kann.

externer Link: Publikation (Abstract)
externer Link: Studie Zürcher Tierschutz 2007: Bio- und Gentechnik an Tieren

30.6.2010 | Tiere in der Medizin

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commons.wikimedia.org

Im Jahr 2009 ist die Zahl der in Tierversuchen verwendeten Tiere in der Schweiz um 3.5% auf 706’104 gesunken. Um 12% zugenommen haben die schwerbelastenden Versuche (total 17’518 Tiere). Knapp die Hälfte der Versuchstiere wurden in der Industrie eingesetzt (-5%), gut ein Drittel an Hochschulen und Spitälern (-5%). Gemäss der interaktiven Tierversuchsstatistik kann ersehen werden, dass 125'000 Tiere genetisch verändert waren (18%).

externer Link: BVET: Tierversuchsstatistik 2009
externer Link: Interaktive Tierversuchsstatistik