Für eine Welt ohne Gentechnik
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Nanotechnologie
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
Der Frankreich führt Kennzeichnung „Ohne Gentechnik“ („Sans OGM“) ein
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- Kategorie: Deklaration
9.2.2012 | Deklaration
Bild: www.whytraveltofrance.com
In Deutschland gibt es seit drei Jahren eine Kennzeichnung „Ohne Gentechnik“, die am Markt immer mehr Bedeutung erlangt. Frankreich führt nun ebenfalls per 1. Juli 2012 eine Kennzeichnung für Produkte ein, die ohne Gentechnik hergestellt wurden. Die Beschriftung „Sans OGM“ darf dann auf pflanzlichen Produkten stehen, wenn sie weniger als 0,1% gentechnisch veränderte Organismen zufällig oder unvermeidbar enthalten. Tierische Produkte werden entsprechend einer Verunreinigung der Futtermittel von 0,1% bzw. 0,9% ausgewiesen. Honig darf dann als gentechnikfrei gekennzeichnet werden, wenn im Umkreis von drei Kilometern vom Bienenstock keine Gentech-Pflanzen wachsen. In der Schweiz existiert auch eine gesetzlich festgelegte Kennzeichnungsregelung „Ohne Gentechnik hergestellt“ für Gentech-Lebensmittel (VGVL Artikel 7 Absatz 8). Die Bedingungen sind aber derart strikte, dass die Kennzeichnung kaum praktikabel ist. Eine Kennzeichnung tierischer Produkte aus Gentech-Fütterung ist in der Schweiz nicht erlaubt. Auch gibt es keine spezifischen Regelungen für gentechnikfreien Honig.
externer Link: Agrarheute.com
externer Link: Verordnung 2012-128 zur Kennzeichnung von Lebensmitteln „sans organismes génétiquement modifiés“
externer Link: VGVL Artikel 7 Absatz 8
Anbau Gentech-Pflanzen 2011: Kaum in Europa – weltweit steigend
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- Kategorie: Inverkehrbringen
8.2.2012 | Inverkehrbringen
Bioland Bayern Kartoffelacker. Bild: www.oekolandbau.de, ©BLE, Bonn/Foto: Thomas Stephan
Der Industrie-nahe „International Service for the Acquisition of Agri-biotech Applications (ISAAA)“ hat die weltweiten Anbauflächen von Gentech-Pflanzen im Jahr 2011 publiziert. In Europa gibt es kaum einen Gentech-Anbau, weltweit sind die Anbauflächen weiter steigend und betragen nun 160 Millionen Hektar. Der Grossteil des Anbaus findet nach wie vor nur in wenigen Ländern statt (wie USA, Brasilien oder Argentinien). In Europa blieb der Gentech-Anbau 2011 gerade einmal bei einem Anteil von 0,1% der gesamten Anbaufläche und beschränkt sich hauptsächlich auf Spanien und Portugal. Friends of the Earth Europe FoEE betonen, dass vergleichsweise die ökologische Landwirtschaft mittlerweile 3,7% der Anbaufläche in Europa ausmacht, also 370mal mehr als Gentech-Anbau.
externer Link: ISAAA 2011
externer Link: FoEE
externer Link: Greenpeace
Dänische EU-Präsidentschaft strebt Entscheidung über nationale Anbauverbote an
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- Kategorie: Europa
2.2.2012 | EU
Pressekonferenz zwischen der dänischen Premierministerin Helle Thorning-Schmidt
und dem Präsidenten der EU-Kommission José Manuel Barroso.
Bild: Photo Bjarke Ørsted, eu2012.dk
Im Juli 2010 stellte die Kommission einen Vorschlag für die Änderung der Richtlinie über absichtliche Freisetzung genetisch veränderter Organismen (GVO) vor, die während der letzten drei Ratspräsidentschaften verhandelt wurde, ohne das im Rat eine Einigung erreicht werden konnte. Ziel des Vorschlags war es, die Richtlinie so zu ändern, dass Mitgliedstaaten die Möglichkeit gegeben wird, den Anbau von Gentech-Pflanzen in ihrem gesamten Gebiet oder Teilen davon zu verbieten, einzuschränken oder zu verhindern. Im Juli 2011 verabschiedete das Parlament 28 Änderungen des Vorschlags der Kommission. Die dänische Ratspräsidentschaft strebt nun eine politische Einigung bezüglich des Vorschlags im Umweltrat an.
externer Link: Dänische Ratspräsidentschaft: Revision der Richtlinie über absichtliche Freisetzung genetisch veränderter Organismen (GVO)
externer Link: agrarheute.com
Sturm in Island zerstört Gewächshaus mit Gentech-Gerste
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- Kategorie: Schadensfälle
24.1.2012 | Schadensfälle
Beispiel eines Gewächshauses. Das Bild ist illustrativ und entspricht nicht dem Gewächshaus der Firma ORF Genetics.
Bild: Steven, de.wikipedia.org
In Island hat ein Sturm ein Gewächshaus, in dem im Auftrag der isländischen Firma ORF Genetics mit gentechnisch veränderter Gerste gearbeitet wurde, zerstört. Das Gewächshaus war für Windgeschwindigkeiten bis zu 42 Metern pro Sekunde ausgelegt. Der Sturm erreichte jedoch 47 Meter pro Sekunde. ORF Genetics produziert Proteine aus transgener Gerste. 130 verschiedene Proteine finden bereits in Medizin und Kosmetik Anwendung. ORF Genetics betont, die Gerste würde im Freien nicht überleben. Eine Biologieprofessorin von der Universität Island erklärte, es sei Glück, dass das Gewächshaus im Winter zerstört worden sei, anderenfalls hätten sich die Samen verbreiten können. Sie kritisierte, dass Gentech-Gerste in Gewächshausern angebaut werde, die den isländischen Wetterverhältnissen nicht standhielten. Die Umweltbehörde untersucht nun den Fall.
externer Link: Iceland Review Online
externer Link: ORF Genetics
Umstrittener "Goldener Reis" soll ohne ausreichende Prüfung der Risiken eingeführt werden
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- Kategorie: Lebensmittel
20.1.2012 | Lebensmittel
Goldener Reis (rechts) im Vergleich zu konventionellem Reis.
Bild: International Rice Research Institute (IRRI), de.wikipedia.org
Der Goldene Reis („Golden Rice“) ist eine Gentech-Reissorte, die eine erhöhte Menge an Beta-Carotin (Provitamin A) in den Reiskörnern enthält. Das Beta-Carotin führt zur goldgelben Farbe der Reiskörner. Der genmanipulierte Reis soll für Menschen mit Vitamin-A-Mangel Vorteile bringen und damit im Kampf gegen Hunger und Mangelernährung einen Beitrag leisten. Der seit über zehn Jahren umstrittene Reis wurde 2011 versuchsweise auf den Philippinen angebaut. Die Verbraucherorganisation foodwatch berichtet nun, dass der "Golden Rice" möglicherweise vor seiner Marktzulassung steht. foodwatch hat zusätzlich einen Report veröffentlicht, wo wichtige Fragen aufgeworfen werden, die vor einer Markteinführung noch geklärt werden sollten. Die Risiken seien unklar: So liegen der Öffentlichkeit bisher keine Fütterungsstudien vor, stattdessen wurde der Reis an chinesischen Kindern getestet. Nach wie vor sei ausserdem unklar, inwiefern die im Reis produzierten Carotinoide vom menschlichen Körper verwertet werden können. Es sei nach wie vor zweifelhaft, ob der verbreitete Vitamin-A-Mangel in Entwicklungsländern durch den Gentech-Reis überhaupt wirksam bekämpft werden kann. foodwatch fordert die Beteiligten des Projektes auf, umfassende und unabhängige Studien zur Risikoabschätzung vorzulegen und die fehlenden technischen Daten zu publizieren.
externer Link: foodwatch
externer Link: Report „Golden Lies“
Ernährung der zukünftigen Menschheit: Fundamentaler Kurswechsel in der globalen Agrarpolitik
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- Kategorie: Lebensmittel
19.1.2012 | Lebensmittel
Karte des Anteils an unterernährten Menschen an der Gesamtbevölkerung nach Staat.
Bild: de.wikipedia.org
Hans Rudolf Herren, Agronom und Präsident von Biovision, ist überzeugt, dass es für die zukünftige Sicherung der Ernährung der Menschheit einen fundamentalen Kurswechsel in der globalen Agrarpolitik braucht, und zwar hin zu einer nachhaltigen ökologischen Landwirtschaft. Um Hunger und Armut in einer Welt, deren Bevölkerung bis 2050 von heute 7 Milliarden auf über 9 Milliarden zunehmen wird, zu besiegen, müssen Fehlentwicklungen in der industriellen Agrarpolitik überwunden werden. Verlangt ist eine landwirtschaftliche Produktion, so wie sie im IAASTD-Weltagrarbericht (International Assessment of Agricultural Knowledge, Science and Technology for Development) gefordert wurde: Weg von kurzfristiger Ertragsmaximierung, hin zu einer ökologischen, multifunktionalen Landwirtschaft, die nicht den höchsten, aber den nachhaltig möglichen Ertrag anstrebt, Böden und Gewässer schont und die natürliche Bodenfruchtbarkeit und die Biodiversität erhält und fördert. Hans Herren sieht im kommenden Erdgipfel «Rio + 20» im Juni 2012 eine Chance, den vom IAASTD postulierten Kurswechsel einzuleiten.
externer Link: NZZ
externer Link: Biovision
externer Link: Weltagrarbericht
externer Link: Rio+20