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Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
Heute haben die internationalen Richter des Monsanto-Tribunals ihr Rechtsgutachten vorgelegt.
Das Monsanto Tribunal ist eine internationale zivilgesellschaftliche Initiative. Es hatte sich zum Ziel gesetzt, die Geschäftspraktiken von Monsanto zu untersuchen und allfällige Verletzungen von Menschenrechten und Verstösse gegen Umweltgesetze aufzudecken. Die international anerkannten Richter hatten im vergangenen Jahr dazu Zeugenberichte von Opfern angehört und nun ein Gutachten erstellt. Ihr Bericht soll bei zukünftigen internationalen Gerichtsfällen zur Urteilsfindung beigezogen werden können, wie sie an der abschliessenden Präsentation ausführten. In ihrem abschliessenden Urteil kommen die Richter zum Schluss, dass Monsanto wiederholt Geschäftspraktiken anwendete, welche das Recht auf eine gesunde Umwelt, das Recht auf Nahrung und das Recht auf Gesundheit negativ beeinflusst und die Forschungsfreiheit eingeengt haben.
Der Schlussbericht des Nationalen Forschungsprogramms „Chancen und Risiken von Nanomaterialien“ liegt vor. Bild: nfp64
Das Nationale Forschungsprogramm „Chancen und Risiken von Nanomaterialien“ (NFP 64) hatte das Ziel, sowohl die Chancen als auch die Risiken synthetischer Nanomaterialien für die menschliche Gesundheit, die Umwelt und die natürlichen Ressourcen zu identifizieren. Die Forschungsprojekte begannen im Dezember 2010 und die verfügbaren Finanzmittel für das NFP 64 beliefen sich auf 12 Millionen Franken für eine Forschungsdauer von fünf Jahren. Am NFP 64 beteiligten sich Forschungsgruppen aus verschiedenen akademischen Institutionen in der Schweiz. Fast 100 Forschende haben in den sechs Jahren des Programms über 150 Publikationen veröffentlicht.
Aktivistinnen und Aktivisten der Basler Bewegung «March against Monsanto & Syngenta» protestierten gegen die Übernahme von Syngenta vor deren Hauptsitz in Basel. Bild: Meret Buser
Nach der Fusion von Dow-Dupont bewilligte die Europäische Kommission auch die Übernahme Syngentas durch ChemChina. Und eine weitere Fusion steht an. Vor Jahresende muss die EU Behörde auch über die Fusion von Bayer und Monsanto entscheiden. Mit diesen Zusammenschlüssen würde die Konzentration in der weltweiten Saatgut- und Pflanzenschutz-Branche bisher unerreichte Ausmasse annehmen. „Wir sind enttäuscht über den Entscheid der EU-Kommission. Anstatt die Macht der transnationalen Konzerne einzuschränken und die Demokratie zu stärken, lässt die EU-Kommission zu, dass das Oligopol der Agromultis weiter an Marktmacht gewinnt“, meint Ueli Gähler von der Organisation Multiwatch. In einem offenen Brief hatten 200 Organisationen aus ganz Europa, darunter die SAG, die EU-Wettbewerbskommissarin Ende März aufgefordert, die Auswirkungen der anstehenden Fusionen im Agrarbereich in ihrer Gesamtheit zu betrachten und abzulehnen.
Die Nanomedizin macht vermehrt Schlagzeilen: Nanomaterialien für Medikamente, Diagnostika und Implantate sollen im Gesundheitsbereich Fortschritte bringen. Bild: swissnexboston.org
Medikamente, die mittels traditioneller Gentechnik gewonnen werden, sind seit Jahren auf dem Markt. Die schweizerische Zulassungs- und Kontrollbehörde für Heilmittel Swissmedic (Schweizerisches Heilmittelinstitut) publiziert regelmässig den Stand von Arzneimitteln, die mittels Gentechnik hergestellt wurden. Per Ende Februar 2017 enthält die Liste einige Hundert Einträge. Auch durch die Nanotechnologie erhofft man sich in der Medizin einen besonders grossen Nutzen. Nanopartikel werden bereits seit mehr als zehn Jahren in der Medizin verwendet und in Zukunft sind zunehmend nanotechnologisch hergestellte Medikamente zu erwarten.
Protest gegen die "Hochzeit" der Agrarriesen Bayer und Monsanto vor dem Hauptsitz der EU in Brüssel. Bild: Foee
Rund 200 Organisationen, unter ihnen auch die SAG und weitere Organisationen aus der Schweiz haben die EU-Kommission aufgefordert, die geplanten Fusionen der weltgrößten Agrarchemie- und Saatgutkonzerne zu verhindern. Denn die angekündigten Zusammenschlüsse von Bayer und Monsanto, Syngenta und Chem-China sowie Dow Chemical und Dupont würden zu einer inakzeptablen Oligopolstellung führen. Das Bündnis aus bäuerlichen, entwicklungspolitischen, kirchlichen, Lebensmittelhandwerks- und Umweltorganisationen kritisiert in einem offenen Brief an die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, dass die angekündigten Zusammenschlüsse der sechs Agrarkonzerne die Marktmacht weiter konzentrieren und zu einer inakzeptablen Oligopolstellung führen würden.
Versuche mit gentechnisch veränderten Fliegen sorgen in Deutschland für kontroverse Diskussionen. Bild: fotolia
In Deutschland haben sich die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), das Gen-ethische Netzwerk (GeN) und Testbiotech in einem gemeinsamen Brief an die Niedersächsische Landesregierung gewandt und um Aufklärungen zu einem Forschungsprojekt mit gentechnisch veränderten Fliegen gebeten. Anlass ist ein Interview mit Ernst Wimmer von der Universität Göttingen. Im Interview berichtet der Entwicklungsbiologe über Experimente mit gentechnisch veränderten Fliegen, die er in einem Labor durchgeführt hat, das die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsstandards nicht erfüllt.