Magazin
Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
Webseite des dänischen Inventars "The Nanodatabase". Bild: Nanodatabase
Das dänische Inventar „The Nanodatabase“ listet nach Anwendungsbereichen und Nanomaterialien auf dem Markt verfügbare Publikumsprodukte auf. Die Datenbank enthält derzeit über 3000 Produkte. Neben der Produktedatenbank befasst sich das Portal aber auch mit Fragen der Risikoanalyse. Sie orientiert sich dabei an einer Publikation von Steffen Foss Hansen, Professor am dänischen Center for Nanotechnology NanoDTU. Hansen spricht sich für ein Regulierungswerkzeug spezifisch für synthetische Nanomaterialien aus, wie er in einem Artikel in der renommierten Fachzeitschrift „Nature Nanotechnology“ darlegt. Er nennt seinen Ansatz REACT NOW (jetzt reagieren). Die Abkürzung bedeuted im Englisch “Registration, Evaluation, Authorization, Categorization and Tools to Evaluate Nanomaterials - Opportunities and Weaknesses”. Mit einem neuen gesetzgebenden Rahmenwerk soll die Registrierung, die Evaluierung, die Bewilligung und die Kategorisierung von Nanomaterialien gewährleistet werden.
Bauer mit biologischem Sorghum-Saatgut. Bild: Peter Caton / Greenpeace
In der lokalen Presse des südostafrikanischen Binnenstaates Malawi erschien Ende Juli 2017 ein kurzes Statement des Landwirtschafts-, Bewässerungs- und Wasserentwicklungsministeriums zur neuen Regulierung des Handels mit Saatgut. In Zusammenarbeit mit der Malawischen Vereinigung der Saatguthändler verkündet Bright Kumwembe vom Landwirtschaftsministerium eine Verordnung, welche fortan nur Saatgut von registrierten, qualitätszertifizierten Saatguthändlern zum Handel erlaubt. Laut dem US Journalisten Timothy A. Wise nehmen mit dieser Verordnung die langjährigen Bemühungen um eine Reformierung der Saatgut-Politik eine drastische Wende. Zum Zeitpunkt der Ankündigung der neuen Verordnung befand sich Malawi in der Endphase der Verhandlungen zur Regulierung des Saatgutgesetzes. Der grösste Streitpunkt am Verhandlungstisch war noch offen: Inwiefern sollen die Rechte der Bauern geschützt werden, damit diese ihr selbstproduziertes Saatgut aufbewahren, austauschen und verkaufen dürfen?
Brasilien ist der weltweit grösste Zuckerrohrproduzent. Bild: Werner Rudhart / Greenpeace
In Brasilien könnte bald das weltweit erste genveränderte Zuckerrohr auf den Feldern wachsen. Die lokale Biosicherheitsbehörde gab das Zuckerrohr CTC 20 BT der brasilianischen Firma CTC im Juni für die kommerzielle Verwendung frei. Vereinzelte Feldversuche fanden bislang nur in Australien und Indonesien statt. Mit Brasilien würde jedoch ab 2018 ein Gigant in den Markt für genveränderten Zucker eintreten. Das Land ist der wichtigste Zuckerrohrproduzent der Welt. Mit 600 Millionen Tonnen Zuckerrohr produziert es rund einen Viertel der globalen Zuckermenge. Laut Angaben der Firma CTC soll die neue GV-Sorte für Insekten giftige Bt-Toxine absondern und damit Schädlinge wie den Zuckerbohrer fernhalten. Dem Bt-Zuckerrohres soll in den nächsten Jahren zusätzlich eine Herbizidresistenz hinzugefügt werden.
Protest vor dem Sitz der EU-Kommission in Brüssel gegen die „Monsterheirat“, Mai 2017. Bild: foeeurope
Die geplante Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto durch den deutschen Chemiekonzern Bayer wird dieses Jahr wohl nicht mehr stattfinden. Die EU-Kommission kündigte an, die auf 56 Milliarden Euro geschätzte Fusion genauer zu untersuchen. Der Entscheid wird Anfang Januar 2018 erwartet. Der Zusammenschluss mit Monsanto würde Bayer zum Weltmarktführer in der Agrarchemie machen. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sagte, die Brüsseler Behörde sei besorgt, der Zusammenschluss könnte den Wettbewerb in den Bereichen Pestizide und Saatgut beeinträchtigen zum Nachteil für Landwirte und letztlich auch für die Konsumentinnen und Konsumenten. Dies könnte zu höheren Preisen, geringerer Qualität, weniger Auswahl und geringerer Innovation führen. Aufgabe der Kommission sei es, einen wirksamen Wettbewerb sicherzustellen.
Mit der Genschere CRISPR/Cas wird direkt in die DNA eingegriffen. Bild: Fotolia
In den USA ist es einer Forschergruppe der Oregon Health and Science University laut der Technology Review des Massachusetts Institute of Technology (MIT) gelungen, bei menschlichen Embryonen mit der sogenannten Genschere CERISPR/Cas9 eine erblich bedingte Herzschwäche auszuschalten. Noch gibt es aber keine wissenschaftliche Publikation zu diesem Experiment. Doch in den letzten Tagen sickerten immer mehr Informationen zu diesem Versuch an die Öffentlichkeit und lösten sehr kontroverse Diskussion aus. Anscheinend wurde mit einer grossen Zahl lebensfähiger Embryonen experimentiert. Von 58 behandelten Embryonen wiesen 42 den Gendefekt nach der Behandlung nicht mehr auf. Bei einem Drittel funktionierte die Genschere folglich nicht. Zudem soll nach fünf Tagen bei einem der behandelten Embryonen ein sogenanntes Mosaik aufgetreten sein, was bedeutet, dass die gentechnisch ausgelöste Veränderung bei der embryonalen Entwicklung nicht an alle Zellen weitergeben wurde.
Online finden sich verschiedene Anbieter für das Klonen von Haustieren
Das Biotechnologieunternehmen Sinogene mit Sitz in Beijing hat sich auf das Klonen von Hunden spezialisiert. Mit modernster Gentechnologie konnten die Grenzen der Klon-Technologie überwunden werden. Sinogene entwickelte ein Krankheitsmodell und verwendete die CRISPR/Cas9 Methode, die sogenannte Genschere, um eine Massenproduktion von geklonten Tiere zu erreichen, die weltweit erste ihrer Art.