Magazin
Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
IBAN: CH07 0900 0000 8000 0150 6
Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
Gentech-Nahrung für hungernde Menschen? Bild: clipdealer
Der Report „Do we need GM crops to feed the world?“ des Canadian Biotechnology Action Network (CBAN) geht der Frage nach, ob die Versprechungen der Biotechnologie zutreffen, mit Gentechnologie eine Lösung gegen den Welthunger gefunden zu haben.
In Europa wird nur in Spanien grossflächig gentechnisch veränderter Mais angebaut. Bild: fotolia
Spanien ist in der EU das Hauptanbaugebiet für Gentechmais. Der angebaute Gentechnik-Mais (MON810) produziert ein Insektengift. In Spanien breitet sich seit einigen Jahren ein Hybrid zwischen einem Teosinte aus Mexico und einer nicht näher identifizierbaren Landrasse des Mais. Teosinte wird als Ursprungspflanze des gezüchteten Mais angesehen. Wissenschaftler der ETH Zürich zeigten im Jahr 2017, dass es bei der in Spanien vorkommenden Teosinte-Unterart bereits in der Vergangenheit zu einem Genaustausch mit Maispflanzen gekommen ist. Gemäss der Organisation Testbiotech besteht die Gefahr, dass so neue „Superunkräuter“ entstehen, die gegen Herbizide resistent sind und Insektengifte produzieren.
Geschlechtertrennung nach dem Schlupf. Bild: clipdealer
In der Eier-Branche ist es üblich, die männlichen Küken gleich nach dem Schlupf auszusortieren und zu schreddern oder mit Kohlendioxid zu vergasen, weil sie keine Eier legen, nur wenig Fleisch ansetzen und somit keinen Profit abwerfen. Das stellt Eier-Produzenten sowie -Konsumenten seit jeher vor ein ethisches Dilemma: Milliarden getötete Küken, die einfach das falsche Geschlecht hatten (weltweit sind es ca. 60 Milliarden jährlich). Was bisher grösstenteils ignoriert wurde, soll jetzt mittels neuer Gentechnik gelöst werden.
Mehrwandige Kohlenstoff-Nanoröhre Bild: de.wikipedia.org
Am 1. März 2018 traten verschiedene Änderungen der Chemikalienverordnung (ChemV) und der Biozidprodukteverordnung (VBP) in Kraft. Damit soll auch der Schutz vor Nanomaterialien für Mensch und Umwelt in der Schweiz weiter erhöht werden. Nicht in die Revision aufgenommen wurde leider die in der Vernehmlassung vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) Meldepflicht für Nanomaterialien. In der Chemikalienverordnung sollten Meldepflichten für sämtliche synthetischen Nanomaterialien sowie für Firmen, die synthetische Nanomaterialien zur Herstellung von Produkten verwenden, eingeführt werden. Dieser Vorschlag wurde aber nach den eingereichten Stellungnahmen wieder zurückgezogen: Vor allem die Industrie und zwei politische Parteien standen der Einführung neuer Meldepflichten ablehnend gegenüber, weil die hohen Kosten dieser Verpflichtungen einem geringen Nutzen gegenüberständen, so die Argumentation. Damit müssen nun nur gefährliche Nanomaterialien offengelegt werden. Die SAG hatte den Vorschlag des Bundes unterstützt und namentlich begrüsst, dass Nanomaterialien von der Ausnahme der Meldepflicht ausgeschlossen werden sollen.
Hopfenblüten künftig nur zur Dekoration? Bild: fotolia by Adobe
Biotechnologen in den USA haben ein Bier mit dem üblichen Hopfenaroma hergestellt, für dessen Herstellung jedoch kein Hopfen verwendet worden ist. Mithilfe gentechnischer Methoden wurde Bierhefe so verändert, dass sie nebst Alkohol die Aromastoffe Linalool und Geraniol produziert, welche typisch für den Hopfen-Geschmack sind. Durch den synthetischen Ersatz der Hopfenblüten sollen die Kosten für die Bierbrauer gesenkt und der Geschmack des Bieres einheitlicher werden, denn Hopfen (Humulus lupulus) enthält je nach Sorte einen unterschiedlichen Gehalt an ätherischen Ölen. Dies erschwert es den Bierbrauern einen gleichbleibenden Geschmack zu erzielen.
Eine unheilsame Heirat. Bild: Friends of the Earth Europe
Nach der Fusion von Dow und DuPont sowie ChemChina und Syngenta vereinen sich nun auch die grossen Saatgut- und Pflanzenschutzmittel-Konzerne Bayer und Monsanto. Die deutsche Firma Bayer investiert über 60 Milliarden US-Dollar in den Deal. Nach Prüfung von über 2,7 Millionen internen Dokumenten hat die EU-Kommission am Mittwoch, 21. März 2018 die Übernahme von Monsanto durch Bayer unter Auflagen genehmigt.