Bern, 5. 12. 2005 c Peter Mosimann: Ständerat

Der Stän­de­rat stimmt der Mora­to­ri­ums­ver­län­ge­rung um wei­te­re 5 Jah­re zu. Ein Erfolg mit bit­te­rem Nach­ge­schmack, denn der Bun­des­rat möch­te sobald wie mög­lich Gen­tech­nik durch die Hin­ter­tür zulas­sen. Ein ent­spre­chen­des “Züch­tungs­tech­no­lo­gien­ge­setz” ist aktu­ell in der Ver­nehm­las­sung. Die Schwei­zer Alli­anz Gen­tech­frei ent­larvt die­ses als Gen­tech­nik-Mogel­packung, mit der den Konsument:innen Gen­tech­nik unter­ge­ju­belt wer­den soll. Zurück­leh­nen ist des­halb nicht ange­sagt.

Der Stän­de­rat hat heu­te der Emp­feh­lung der Kom­mis­si­on zur par­la­men­ta­ri­schen Initia­ti­ve 24.443 «Ver­län­ge­rung des bestehen­den Gen­tech­nik Mora­to­ri­ums» zuge­stimmt. Somit ist eine Ver­län­ge­rung um wei­te­re 5 Jah­re sicher. Anhand des kla­ren Ent­schei­des ist davon aus­zu­ge­hen, dass das Ergeb­nis in der Schluss­ab­stim­mung bestä­tigt wird. Doch der Plan des Bun­des­rats, Gen­tech­nik zuzu­las­sen, ist bereits in den Start­lö­chern. So begrüsst die SAG die Mora­to­ri­ums­ver­län­ge­rung, lehnt jedoch den Plan des Bun­des­rats, die Gen­tech­nik über die Hin­ter­tür zuzu­las­sen, ab.

Mar­ti­na Munz, Prä­si­den­tin der Schwei­zer Alli­anz Gen­tech­frei sagt: «Die Ver­län­ge­rung des Gen­tech­nik-Mora­to­ri­ums um wei­te­re 5 Jah­re ist ein Erfolg mit bit­te­rem Nach­ge­schmack, denn der Bun­des­rat will neue gen­tech­ni­sche Ver­fah­ren so bald wie mög­lich aus dem Mora­to­ri­um aus­neh­men.» Es heisst also kei­nes­falls zurück­leh­nen, denn die Ver­nehm­las­sung zum Gen­tech­nik-Spe­zi­al­ge­setz läuft seit Anfang April.

Ein halt­lo­ser Eti­ket­ten­schwin­del

Gin­ge es nach dem Bun­des­rat, wür­den bald Lebens­mit­tel in den Rega­len ste­hen, die mit «aus neu­en Züch­tungs­tech­no­lo­gien» gekenn­zeich­net sind. Somit wird die eigent­li­che gen­tech­ni­sche Natur für Konsument:innen nicht ersicht­lich. Ihre Wahl­frei­heit wird mas­siv ein­ge­schränkt und ihr Ver­trau­en miss­braucht.

«Die Wahl­frei­heit von Kon­su­ment und Kon­su­men­tin muss erhal­ten blei­ben. Wo Gen­tech­nik drin ist, muss Gen­tech­nik drauf ste­hen», erklärt Mar­ti­na Munz.

Adieu, Schwei­zer Qua­li­täts­stra­te­gie?

Ohne grund­le­gen­de Bestim­mun­gen, wie Land­wirt­schaft mit und ohne Gen­tech­nik neben­ein­an­der funk­tio­nie­ren soll, ist die Qua­li­täts­stra­te­gie der Schwei­zer Land­wirt­schaft in Gefahr. Aktu­ell ist der Vor­schlag im Gesetz unzu­rei­chend. «Seit Jahr­zehn­ten steht Schwei­zer Qua­li­tät für Gen­tech­frei­heit. Dies hat sich nicht nur im Inland, son­dern auch im Aus­land bewährt. Der Bun­des­rat setzt die­ses Allein­stel­lungs­merk­mal aufs Spiel», warnt Clau­dia Vader­na, Geschäfts­lei­te­rin der SAG.

Die Nach­fra­ge nach gen­tech­nik­frei­en Lebens­mit­tel wächst ste­tig. Konsument:innen wol­len wis­sen, was bei ihnen auf den Tel­lern lan­det. Zudem gibt es kei­ne Sor­ten auf dem Markt, die der Schwei­zer Land­wirt­schaft nütz­lich wären.

«Die Mora­to­ri­ums­ver­län­ge­rung ist ein ver­nünf­ti­ger Ent­scheid, der Rechts­un­si­cher­heit ver­mei­det. Den­noch dür­fen wir uns nicht in einer fal­schen Sicher­heit wie­gen», betont Zso­fia Hock, wis­sen­schafl­ti­che Mit­ar­bei­te­rin der SAG.

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