Medienmitteilung: Gentechnik-Spezialgesetz wird von breiter Allianz abgelehnt

Die Schwei­zer Alli­anz Gen­tech­frei (SAG) und die Alli­anz rund um die Lebens­mit­tel­schutz-Initia­ti­ve, bestehend aus zahl­rei­chen Orga­ni­sa­tio­nen, haben sich aktiv an der Ver­nehm­las­sung zum Gen­tech­nik-Spe­zi­al­ge­setz betei­ligt. Das Bünd­nis aus Züch­tung, Land­wirt­schaft, Han­del, Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit, Tier‑, Kon­su­men­ten- und Umwelt­schutz kommt zum Schluss, dass der vor­lie­gen­de Geset­zes­ent­wurf eine unnö­ti­ge Rechts­dopp­lung zum Gen­tech­nik­ge­setz dar­stellt und dar­auf abzielt, die Gen­tech­nik durch die Hin­ter­tür zuzu­las­sen. Eine lücken­lo­se Risi­ko­prü­fung, ein­deu­ti­ge Kenn­zeich­nungs­pflicht sowie eine wirk­sa­me Koexi­stenz­re­gu­lie­rung feh­len und wären zwin­gend, damit die gen­tech­nik­freie Pro­duk­ti­on geschützt bleibt.

Wo Gen­tech­nik drin ist, muss Gen­tech­nik drauf­ste­hen

Das Gesetz ist ein Ver­such, der Bevöl­ke­rung unbe­merkt Gen­tech­nik unter­zu­ju­beln. «Anstatt von neu­en gen­tech­ni­schen Ver­fah­ren zu spre­chen, ver­sucht der Bun­des­rat, die wah­re Natur der Tech­nik und damit auch die Risi­ken für Mensch, Tier und Umwelt zu ver­schlei­ern», kom­men­tiert Domi­nik Waser, Geschäfts­lei­ter des Ver­eins für gen­tech­nik­freie Lebens­mit­tel. Damit wer­den die Konsument:innen absicht­lich in die Irre geführt, was die Wahl­frei­heit mas­siv ein­schränkt.

Ohne Koexi­stenz, kei­ne Zulas­sung

Seit Jahr­zehn­ten steht Schwei­zer Qua­li­tät für «gen­tech­nik­frei». Pro­duk­te aus Schwei­zer Land­wirt­schaft sind dafür nicht nur im Inland, son­dern auch im Export weit über die Lan­des­gren­zen hin­aus bekannt. «Gen­tech­nik­freie Land­wirt­schaft in der Schweiz muss mög­lich blei­ben! Doch genau die­se setzt der Gesetz­ent­wurf aufs Spiel: Es feh­len kla­re Regeln zu Koexi­stenz, Nach­weis, Umwelt­schutz und Haf­tung», so Alfred Schä­deli, Prä­si­dent Deme­ter Schweiz.

Vor­sor­ge­prin­zip darf nicht aus­ge­he­belt wer­den

Ohne eine umfas­sen­de Risi­ko­prü­fung im Ein­zel­fall kann das in der Bun­des­ver­fas­sung ver­an­ker­te und bewähr­te Vor­sor­ge­prin­zip nicht ein­ge­hal­ten wer­den. «Der unhalt­ba­re Vor­schlag einer erleich­ter­ten Zulas­sung, womit Pflan­zen aus neu­er Gen­tech­nik ohne Risi­ko­prü­fung zuge­las­sen wer­den kön­nen, unter­gräbt das Vor­sor­ge­prin­zip und muss ver­wor­fen wer­den», erklärt Clau­dia Vader­na, Geschäfts­lei­te­rin der SAG. Andern­falls droht das Vor­sor­ge­prin­zip zur Far­ce zu wer­den und der Schutz von Mensch, Tier und Umwelt ist in Gefahr.

Patent-Pro­ble­ma­tik schlicht­weg igno­riert

Von einer Dere­gu­lie­rung der Gen­tech­nik pro­fi­tie­ren vor allem Agrar­kon­zer­ne, die bereits jetzt ein Patent­kar­tell auf Pro­duk­te die­ser Tech­ni­ken besit­zen. Dabei stellt die rasant stei­gen­de Zahl an Paten­ten auf Tech­nik, Anwen­dun­gen und Pro­duk­te eine Bedro­hung für die Züch­tung dar. Sie schafft Rechts­un­si­cher­heit bei Züch­ten­den, blockiert den Zugang zu Aus­gangs­ma­te­ri­al für die Züch­tung und ver­stärkt die Markt­kon­zen­tra­ti­on sowie die Abhän­gig­keit von Agrar­kon­zer­nen. Die gra­vie­ren­de Situa­ti­on rund um die Paten­tier­bar­keit der neu­en Gen­tech­nik wird vom Bun­des­rat klein­ge­re­det.

Das «Gen­tech­nik-Spe­zi­al­ge­setz» wird abge­lehnt. Die Alli­anz aus den Berei­chen Züch­tung, Land­wirt­schaft, Han­del, Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit, Tier‑, Kon­su­men­ten- und Umwelt­schutz for­dert den Bun­des­rat dazu auf, das Vor­sor­ge­prin­zip lücken­los umzu­set­zen, die Wahl­frei­heit von Konsument:innen zu erhal­ten und die gen­tech­nik­freie Land­wirt­schaft zu schüt­zen.

Medi­en­mit­tei­lung (PDF)

Stel­lung­nah­me der SAG (PDF)

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