Christine Waldmeier, Sonnenberghof (Möhlin, AG)

Heu­te wer­den geno­me­di­tier­te Pflan­zen oft als Heil­mit­tel im Kampf gegen die Fol­gen des Kli­ma­wan­dels pro­pa­giert. Könn­ten Sie sich vor­stel­len, geno­me­dier­te Pflan­zen auf lhrem Hof anzu­bau­en?

Wir wer­den nie­mals geno­me­di­tier­te Pflan­zen auf dem Betrieb anbau­en. Bio­lo­gisch gewach­se­ne Pflan­zen sind viel wider­stands­fä­hi­ger (müs­sen sich selbst behaup­ten gegen aller­hand Angrif­fe aus der Mikro­bio­lo­gie und dem Wet­ter). Fer­ner machen sie viel län­ge­re Wur­zeln und kön­nen so bes­ser über­le­ben.

Sind Sie zufrie­den mit dem Ange­bot der Pflanzen/Samen, die heu­te auf dem Markt ange­bo­ten wer­den?  Wel­che Wün­sche haben Sie an Neu­züch­tun­gen im Pflan­zen­be­reich?

Das Bio-Pflan­zen/­Sa­men-Sor­ti­ment ist z.Z. ok für uns (Kunz Samen-Züch­tun­gen). Wich­tig ist vor all­lem: vie­le Resi­sten­zen gegen mög­lichst Vie­les.

Sehen Sie die Agrar­öko­lo­gie als hilf­rei­ches Kon­zept für lhre Arbeit? Wo hat der Bio-Land­bau noch Poten­ti­al bzw. in wel­che Rich­tung soll­te er sich wei­ter­ent­wickeln?

Die­se Fra­ge habe ich in Punkt 1 und 2 schon beant­wor­tet. Ein wei­te­rer Punkt wäre noch die Gesund­erhal­tung des Bodens mit dem öko-Anbau. Es gibt zwar etwas Min­der­ertrag als bei lP-Pro­duk­ti­on, aber dafür erhal­ten wir eine Boden­frucht­bar­keit auch für spä­te­re Gene­ra­tio­nen.

Gefähr­det die mög­li­che Zulas­sung geno­me­di­tier­ter Pro­duk­te lhre Arbeit?

ja, sehrl Alles Saat­gut wird damit kon­ta­mi­niert von Wind und Wet­ter. Und wenn etwas schief läuft bei der Gen­ver­än­de­rung — und wir ken­nen die Aus­wir­kun­gen noch nicht — dann haben wir kein rei­nes Saat­gut mehr. Das wäre mehr als schlimm und ein gros­ses Risi­ko. (Aus­wir­kun­gen sehen wir beim mRNA — lmpf­stofF).

Fin­den Sie Gen­tech­nik unnö­tig? Wes­halb?

Wir haben in einem Dok-Film aus dem Jah­re 2018 fol­gen­des gese­hen: Bei einem seit erst 2 Jah­ren gen­ma­ni­pu­lier­ten Mais zeig­ten sich die toll­sten Mais­kol­ben, doch beim Auf­ma­chen war drin­nen alles vol­ler Rau­pen, kein Mais­körn­chen mehr. Das zeigt, dass, wie immer behaup­tet wird, gen­ma­ni­pu­lier­te Pflan­zen müs­se man nicht mehr che­misch behan­deln, ein Trug­schluss ist und hier die Resi­stenz bereits nach 2 Jah­ren im Eimer war.

Der ein­zi­ge Pro­fi­teur ist der Her­stel­ler des gen­ma­ni­pu­lier­ten Saat­gu­tes. Kein Land­wirt kann dann noch eige­ne Samen gebrau­chen und die­se Abhän­gig­keit gefällt dem Porte­mon­naie des Her­stel­lers.

Die Ansicht von gewis­sen füh­ren­den Leu­ten, die Bau­ern wür­den die­se Tech­nik doch gar nicht ver­ste­hen, ist hier fehl am Platz. Wir, die gan­ze Fami­lie, haben gute Aus­bil­dun­gen, Kan­ti-Abschlüs­se, Tier­ärz­te, Kran­ken­schwe­stern, gute Tech­ni­ker, Bio-Bau­er.

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