28.03.2014 | Inverkehrbringen

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Bereits 50 Prozent des in Südafrika angebauten Mais ist gentechnisch verändert. Bild: nature - Fotolia.com

Monsanto muss in Südafrika eine Radio-Werbung für Gentech-Pflanzen einstellen. Der Agrokonzern hatte in einem Radiospot behauptet, mit Gentechkulturen könnten höhere Erträge mit weniger Ressourcen erzielt werden, die Umwelt dank geringerem Pestizideinsatz geschont und der Ausstoss von Treibhausgasen verringert werden. Gegen diese Darstellung hatte das African Centre for Biosafety (ACB) Beschwerde eingereicht. Die Behörden hatten Monsanto daraufhin aufgefordert, wissenschaftliche Beweise für ihre Behauptung vorzulegen. Doch die von Monsanto eingereichten Unterlangen reichten den Behörden nicht, da es sich nicht um Studien von unabhängigen Experten handelte, wie dies das südafrikanische Gesetz vorschreibt. Südafrika rangiert mit einer Gesamtfläche von 2.9 Mio Hektaren Gentech-Kulturen an achter Stelle der weltweit 27 Länder, welche gentechnisch veränderte Pflanzen anbauen.

Bereits jetzt ist mehr als die Hälfte des südafrikansichen Mais genmanipuliert. Neben Mais werden auch gentechnisch veränderte Soja und Baumwolle produziert. Die kommerzielle Nutzung von genmanipulierten Pflanzen ist auf dem afrikanischen Kontinent lediglich in Südafrika, Ägypten, Sudan und Burkina Faso zugelassen. Doch 2012 sprachen sich Agrar- und Wissenschaftsminister aus 24 afrikanischen Ländern auf einer afrikanischen Landwirtschaftskonferenz dafür aus, genverändertes Saatgut zu erlauben. In acht afrikanischen Ländern - darunter Kenia, Tansania, Mosambik und Uganda - wird bereits versuchsweise genmanipulierte Baumwolle, Zuckerrohr, Tomaten und Bananen angebaut. Monsanto hat für den Anbau in Afrika mit konventionellen Zuchtmethoden sogenanntes WEMA-Saatgut (Wassereffizienter Mais für Afrika) entwickelt. Nun laufen Feldtests mit einer genmanipulierte Variante in Mosambik, Tansania und Uganda. „Es ist unverantwortlich, dass MON 810 nun von Monsanto trotz der bekannten Probleme in das Water Effizient Maize for Africa (WEMA) Projekt als Zuchtgrundlage eingespeist wird“, Stig Tanzmann, Landwirtschaftsexperte von Brot für die Welt. Denn bei MON 810 hatten sich lauter einer Studie des African Center for Biosafety (ACB) schon nach kurzer Zeit massive Probleme mit Insektenresistenzen ergeben.