S

S

Schlüsselarten übernehmen zentrale Funktionen im Ökosystem. Sie sind somit unersetzlich und repräsentieren den Schlüssel zum Überleben des Ökosystems und zum Erhalt seiner Artenvielfalt. Der Begriff ist vom englischen Ausdruck «keystone species» abgeleitet. In der Architektur schliesst der Schlussstein (keystone) ein Gewölbe ab und stabilisiert ihn. Ähnliches gilt auch für Schlüsselarten. Verschwinden sie, führt dies zu einer drastischen Veränderung des Ökosystems, zum Beispiel durch das Aussterben weiterer Arten, die von ihnen abhängig sind. So verdeutlichen Schlüsselarten die Funktionsweise von Ökosystemen: Es sind Netzwerke, in denen alles in Beziehung zueinander steht. Deshalb können auch noch so punktuelle Eingriffe unvorhersagbare, weitreichende Folgen für das ganze System haben.

Die Interaktionen zwischen Genen und ihren Produkten sind genauso komplex wie die direkten und indirekten Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Akteuren in natürlichen Ökosystemen. Ähnlich wie Schlüsselarten, können auch einzelne Gene einen verhältnismässig starken Einfluss auf die Biodiversität ausüben. Solche möglichen Auswirkungen auf die biologische Vielfalt wurden jedoch bisher kaum untersucht, da sich viele der komplexen Wechselwirkungen in Experimenten nur unvollständig modellieren lassen. Es ist auch weitgehend unklar, welche Gene unter welchen Umständen als Schlüsselgene wirken können.

Selbstklonierung ist ein bei Mikroorganismen (Hefen, Bakterien, Mikroalgen) verwendeter Begriff. Er beschreibt das Vorgehen, Gene aus Zellen zu entfernen und sie ins Erbgut von Zellen der gleichen oder eng verwandten Art zu übertragen. Selbstklonierung ist vergleichbar mit der Cisgenese, die bei Tieren und Pflanzen die Übertragung arteigener Gene bezeichnet. In der Schweiz gilt die Selbstklonierung nur dann rechtlich als Gentechnik, wenn sie bei pathogenen Mikroorganismen eingesetzt wird. Selbstklonierte Mikroorganismen für die Getränke- und Lebensmittelindustrie sind hierzulande keine GVO. In der EU gilt folgende Regel: In geschlossenen Systemen wie Laboren gelten selbstklonierte Mikroorganismen nicht als GVO. Werden sie hingegen auf den Markt gebracht, sind sie rechtlich GVO. Da Selbstklonierung von der Gentechnikgesetzgebung ausgeschlossen sein kann, wird sie gerne bei Gentechnikbaukästen für Schulen und für Zuhause verwendet.

SmartStax-Pro-Mais ist die erste zugelassene gentechnisch veränderte Pflanze weltweit, die ein Insektengift auf RNA-Basis produziert. Der von Bayer/Monsanto entwickelte Mais bildet eine dsRNA, die zum Snf7-Gen im Erbgut des Maiswurzelbohrers passt. Fressen die Larven des Schädlings am Mais, sterben sie ab, weil die dsRNA das für sie lebenswichtige Snf7-Gen blockiert. Neben der Anleitung für die Snf7-dsRNA enthält der SmartStax-Pro-Mais auch Fremdgene für Bt-Insektengifte und Herbizidresistenzen. Gegenwärtig ist er in Kanada, Brasilien, Argentinien und den USA für den Anbau zugelassen.

Die Grundlage der solidarischen Landwirtschaft (im internationalen Kontext auch Community Supported Agriculture genannt) bildet die direkte Zusammenarbeit zwischen LandwirtInnen und KonsumentInnen. Mehrere private Haushalte tragen die Kosten des landwirtschaftlichen Betriebs, wodurch der Preisdruck wegfällt. Im Gegenzug erhalten sie einen Anteil an dessen Ernteertrag: hochwertige, saisonal und regional produzierte Nahrungsmittel. Dieses System hat mehrere Vorteile. Einerseits ermöglicht es eine Risikoteilung, indem es das Einkommen des Betriebs sichert. Andererseits haben die KonsumentInnen einen persönlichen Bezug zu den Produkten: Sie beteiligen sich aktiv an Planung und Produktion. Ein Jahresabonnement ermöglicht zudem eine längerfristige Zusammenarbeit. Solawi erhöht die Wertschätzung für die landwirtschaftliche Arbeit und die Lebensmittel. Sie unterstützt eine nicht-industrielle, marktunabhängige Landwirtschaft, welche das Umweltbewusstsein und die Verbreitung des ökologischen Landbaus fördert. In der Schweiz existieren zurzeit rund 40 Solawi-Initiativen.