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Auch risikobasierter Ansatz genannt, ist das Nachsorgeprinzip eine Herangehensweise, bei der Risikobewertung von Produkten, die vor allem in den USA bevorzugt wird. Während in der EU das Vorsorgeprinzip gilt, nach dem Produkte erst zugelassen werden, wenn keine Zweifel mehr daran bestehen, dass sie unbedenklich sind, tritt dort ein Produkt weniger streng reguliert in den Markt ein, und erst wenn sich in der Anwendung herausstellt, dass Menschen oder die Umwelt Schäden davontragen, wird es vom Markt genommen und der Hersteller verklagt. Ein Produkt kann aber erst verboten werden, wenn Einigkeit besteht, dass es gesundheitliche Risiken birgt (sog. „Proof of Harm“). Da wissenschaftliche Studien häufig zu unterschiedlichen und nicht eindeutigen Ergebnissen führen, ist es oft schwierig, ein neues Produkt zu verbieten.

Unter Nahrungsnetz versteht mandas komplexe, verschachtelte Netz der Nahrungsbeziehungen zwischen Organismen in einem Ökosystem. Viele Beziehungen zwischen den einzelnen Akteuren der Nahrungsnetze sind unbekannt. Oft werden sie erst dann entdeckt, wenn eine Art verschwindet.
Zudem bleibt auch ein Teil der Organismen, die in einem Ökosystem leben, im Verborgenen. Die beabsichtigten und zufällig entstandenen Eigenschaften, die durch Genomeditierung herbeigeführt werden, können an verschiedenen Stoffwechselprozessen mitwirken und so die mannigfaltigen Interaktionen zwischen der gentechnisch veränderten Art und den anderen Teilnehmern der Nahrungskette beeinflussen. Es kann ausserdem zu Auskreuzungen mit anderen, verwandten Arten kommen. Solche potenziellen Auswirkungen werden bei der Entwicklung gentechnisch veränderter Organismen oft zu wenig berücksichtigt und erforscht. Sie zeigen sich häufig erst viele Jahre nach der Freisetzung und können zu unumkehrbaren Schäden an den Ökosystemen führen.

Als Nanopartikel werden Teilchen definiert, die in wenigstens einer Dimension einen Durchmesser von weniger als 100 Nanometern haben. Nanopartikel können wegen ihrer Grösse Eigenschaften aufweisen, die vergleichbare grössere Partikel nicht besitzen. Manche Nanopartikel sind in der Lage, biologische Barrieren zu überwinden und in Zellen zu gelangen.

Neonicotinoide sind Insektizide, deren künstlich hergestellter Wirkstoff die Nervenzellen von Insekten schädigt. Die Mittel, die in Neonicotinoiden enthalten, sind seit vielen Jahren in Verruf, weil sie mit dem Bienensterben in Zusammenhang gebracht werden. Im Jahr 2013 verhängte die EU-Kommission ein Moratorium für drei Neonicotinoide. Auch die Schweiz zog nach. Allerdings könnte das Moratorium in der EU dieses Jahr bereits wieder gelockert werden. Ein im März publizierte UN-Bericht kritisierte den Pestizidgebrauch grundsätzlich und fordert eine Umkehr zu einer ökologischen Landwirtschaft.

Externer Link: UN-Bericht über Pestizidgebrauch

Die «Neue Allianz für Ernährungssicherheit in Afrika» (kurz: «Neue Allianz») ist eine Kooperation zwischen den G8-Staaten, Akteuren aus der Privatwirtschaft und afrikanischen Regierungen. Internationale Grosskonzerne, die sich an der Allianz beteiligen, sind unter anderem Yara, Monsanto, Cargill, Mimran, Syngenta und Dupont. Eingeführt wurde die «Neue Allianz» auf dem G8-Gipfel im Jahre 2012 in Camp David (USA). Ihr Ziel ist, bis 2020 50 Millionen Afrikaner von Hunger und Armut zu befreien. Die Menschenrechtsorganisation FIAN kritisiert, dass die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, sowie die afrikanische Zivilbevölkerung bislang nicht in die Strategien einbezogen wurden, dass die Entscheidungen intransparent seien und vorab die Firmen und die G8-Staaten – auf Kosten der afrikanischen Staaten – profitierten. Aus diesen Gründen ist Frankreich im Februar 2018 aus der Allianz ausgetreten.

 

Externer Link: Kritik FIAN