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Methanbildner sind bakterienähnliche, zellkernlose Winzlinge, die bevorzugt in extremen Umgebungen leben, wie z.B. im Pansen der Wiederkäuer. Von den Tausenden verschiedenen Mikroorganismen, die im Darmtrakt der Rinder leben, sind lediglich etwa 3 Prozent methanbildend. Diese sind in der Lage, aus organischen Substanzen Methan zu erzeugen. Diese Methanproduktion kann auch durch nicht biotechnologische Methoden reduziert werden: Etwa durch Futtermittelzusatzstoffe oder durch Impfstoffe, welche verhindern, dass Methanbildner im Darmtrakt gedeihen. Doch wie bei einer gentechnischen Veränderung sind die Auswirkungen dieser Eingriffe auf das Immunsystem der Tiere weitgehend unerforscht.

Mikroorganismen werden auch als Mikroben bezeichnet. Mikroorganismen sind mikroskopisch kleine Lebewesen (Organismen), die als Einzelwesen nicht mit blossem Auge erkennbar sind. Die meisten Mikroorganismen sind Einzeller, zu ihnen zählen jedoch auch wenigzellige Lebewesen (Pilze, Algen) entsprechender Grösse. Sie bilden in der Systematik der Lebewesen aber keine einheitliche Gruppe.

Bakterien, die Kohlenhydrate in Milchsäure verwandeln, werden gemeinhin als Milchsäurebakterien bezeichnet. Zu ihnen gehören verschiedene Arten wie zum Beispiel Laktobazillen und Bifidobakterien. Der Mensch nutzt sie für die Herstellung von Lebensmitteln wie Käse, Kefir, Joghurt, Rohwurst, Sauerkraut oder Backwaren aus Sauerteig. Auch bei der Bier- und Weinproduktion kommen Milchsäurebakterien zum Einsatz. Zudem sind sie oft Bestandteil von Probiotika (siehe Glossar).

Minizellen sind kleine Zellen bakteriellen Ursprungs. Sie besitzen kein Chromosom und können sich nicht vermehren. In der Medizin und im Pflanzenschutz gelten sie als vielversprechende Behälter, um Wirkstoffe unversehrt an den gewünschten Ort zu bringen. Minizellen lassen sich aus gentechnisch veränderten Bakterien gewinnen, entstehen bei gewissen Mikroben aber auch auf natürliche Weise. Bei Escherichia coli beispielsweise existieren Stämme, die sich bei der Vermehrung ungleich teilen: in normale Zellen mit Chromosom und in eine kleine chromosomenlose Minizellen.

Wird das Erbgut von Pflanzen gentechnisch so verändert, dass sie artfremde Proteine oder andere, für die Industrie oder die Medizin wichtige Substanzen produzieren, die sonst nur aufwendig und teuer herzustellen wären, so spricht man von Molecular Farming (molekulare Landwirtschaft). Die Technologie zielt darauf ab, den Produktionsumfang des Pflanzenanbaus zu nutzen, etwa um tierische Proteine kostengünstiger als in Bioreaktoren herzustellen. Mit anderen Worten: Die Pflanze wird zum Bioreaktor. Die Technologie ist mittlerweile über 30 Jahre alt. Die frühen Versprechungen wie Skalierbarkeit und Sicherheit (z. B. keine tierischen Krankheitserreger im Endprodukt) führte zu einer Flut von Forschungsprojekten, dementsprechend wurden auch zahlreiche Start-ups gegründet. Doch der Erfolg blieb mässig, vor allem bei nicht-pharmazeutischen Substanzen. Selbst bei den letzteren (Impfstoffe, Antikörper und medizinische Proteine) erwiesen sich Pflanzen im Vergleich zu anderen Produktionsformen als weniger effizient. Das Molecular Farming ist ein Forschungsgebiet, das, wie viele andere mit dem Aufkommen der Genschere CRISPR/Cas derzeit einen Boom erlebt. Die Versprechungen und Hoffnungen, die damit verbunden sind, bleiben jedoch die gleichen, ebenso wie die Risiken.