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Im 2021 wurde in Japan die erste CRISPR-Tomate der Firma Sanatech Seed für den Markt zugelassen. Die Früchte der Sorte «Sicilian Rouge High GABA» enthalten sieben bis fünfzehn mal so viel γ-Aminobuttersäure wie handelsübliche Tomaten. Mit der Genschere CRISPR/Cas wurde die Funktion mehrerer Gene unterdrückt, die einen regulierenden Einfluss auf den Gehalt von GABA haben. In den Tomatenpflanzen hat GABA viele unterschiedliche Funktionen. Zum Beispiel beeinflusst sie das Wachstum der Pflanzen, die Resistenz gegen Schädlinge und Pflanzenkrankheiten und hat mehrere Stoffwechselfunktionen. Somit kann der Eingriff in die Regulierung der GABA-Produktion – auch wenn keine Fremdgene eingefügt wurden – weitreichende Nebeneffekte bei Stoffwechsel und Wachstum haben. Ein Einfluss auf die Verträglichkeit der Früchte kann auch nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Trotz allen Bedenken wird die Tomate von den Herstellern als gesundheitsförderndes, modernes Lifestyleprodukt angepriesen. Denn GABA ist eine natürliche Aminosäure, die beim Verzehr den Blutdruck senkt und den Schlaf fördert. Weiter als über diese kurzfristigen Auswirkungen wird aber nicht nachgedacht.

Damit werden in der allgemeinen Begriffsverwendung alle Organisationsformen des menschlichen Zusammenlebens bezeichnet, die über den Familienverband hinausgehen, also zum Beispiel Gemeinden, Kantone und Länder.

Der Gen-ethische Informationsdienst (GiD) ist die Fachzeitschrift des in Deutschland ansässigen Gen-ethischen Netzwerks, das seit 1986 kritisch über  Gentechnologie und Fortpflanzungsmedizin informiert. Im Mai 2017 widmete der GiD sein Heft dem Thema «Zukunftsmarkt Afrika? – Kleinbäuerliche Landwirtschaft unter Druck».

Am 25. Oktober 1993 wurde die Volksinitiative «zum Schutz von Leben und Umwelt vor Genmanipulation» – kurz die Gen-Schutz-Initiative – in Bern eingereicht. Ihr Inhalt war ein breit abgestützter Kompromiss innerhalb der kritischen Verbände. 70 Organisationen hatten sich aktiv an der Sammlung der Unterschriften beteiligt.
Die Gen-Schutz-Initiative wollte die Regelung der Gentechnologie im aussermenschlichen Bereich thematisch differenziert ausführen. Um Missbräuche der Gentechnologie an Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen zu verhindern, sollten wirtschaftliche, ökologische und ethische Grenzüberschreitungen der Gentechnologie an Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen verboten (Patentierung, Freisetzung, Genmanipulation an Tieren), die industrielle Produktion (Pharmasektor etc.) im Rahmen einer Gesetzgebung möglichst ganzheitlich begutachtet und die molekularbiologische Forschung Sicherheitsauflagen unterstellt, aber kaum behindert werden.

Die Argumente des Initiativkomitees
Über 100 Verbände unterstützten die Gen-Schutz-Initiative. Ihre Argumente haben sie an einer Pressekonferenz im Januar 1998 wie folgt dargestellt:
— Die Respektierung ethischer Grenzen durch Verzicht auf Genmanipulation am Tier
— Die Vermeidung ökologischer Risiken und den Schutz naturnaher Landwirtschaft durch Verzicht auf Freisetzungen von genmanipulierten Pflanzen und Mikroorganismen
— Den Schutz der Bevölkerung vor ungewolltem oder er zwungenem Konsum von genmanipulierten Lebensmitteln durch strenge Zulassungskriterien
— Ein Gegengewicht gegen reines Profitstreben durch Aufnahme des (auf Gesetzesebene) bestehenden Patentierungsverbotes für Pflanzen und Tiere in die Verfassung

Deutliche Ablehnung
Die Ernüchterung war gross am 7. Juni 1998: Nur ein Drittel der Bevölkerung stimmte Ja. Die 35 Millionen Franken teure Gegenkampagne der Gegnerinnen und Gegner verfehlte ihre Wirkung nicht. Wie die Vox-Analyse festhielt, galt das Nein in erster Linie der Einschränkung von Forschung im medizinischen Bereich durch das geforderte Verbot der Produktion transgener Tiere.

In Genbanken werden die pflanzengenetischen Ressourcen gesammelt und erhalten, ein wichtiger Beitrag zur Verhinderung des Aussterbens unserer Kulturpflanzen. Die schweizerische Genbank in Changins ist über hundert Jahre alt und zählt 10'085 verschiedene alte und moderne Pflanzensorten in Form von Saatgut. Mit 2'198 Sorten hat sie die weltweit grösste Dinkelsortensammlung.

Externer Link: die nationale Genbank von Agroscope