Gentech-News 506/2023
Donnerstag, 11. Mai 2023
Die US-Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA) hat Forschenden der Washington State University (WSU) die Genehmigung erteilt, gentechnisch veränderte Schweine für den menschlichen Verzehr in die Nahrungskette einzubringen. Die Schweine wurden mit CRISPR gentechnisch so verändert, dass sie zur Zeugung von Nachkommen mit Merkmalen eines anderen männlichen Schweins verwenden konnten. Das Verfahren ist auch als Surrogatvater-Technologie bekannt. Dabei werden männliche Tiere durch das Ausschalten eines Gens unfruchtbar gemacht. Danach werden ihnen die Stammzellen eines anderen Männchens eingepflanzt werden, die Spermien mit den gewünschten Merkmalen des Männchens erzeugen, die an die nächste Generation weitergegeben werden können. So können Tiere mit hohem Zuchtwert intensiver genutzt werden. (WSU/NPR Network, 1.5. 23)
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Ein GVO ist ein Lebewesen, das von einer menschlichen Intelligenz gedacht wird, die sich von ihrer Umwelt, den landwirtschaftlichen Praktiken und der Kultur einer Region abkoppelt. Es wird erdacht, ohne die komplexen Beziehungen zwischen den Lebewesen, die eine ständige Anpassung der einen an die anderen gewährleisten, mitzudenken. Dieses Denken des Lebendigen ist vereinfachend. Es war in der Vergangenheit auch der Ausgangspunkt für die modernen stabilen und homogenen Sorten (DHS-Vorgaben), die unsere Nahrungsmittelsysteme in eine gesundheitliche und wirtschaftliche Sackgasse und zum Verlust der Vielfalt unserer Kulturen führen. Die Debatten zu GVO würden endlos bleiben, da die Protagonisten nicht die gleiche Sprache sprechen, nicht über den gleichen Gegenstand diskutieren und sich in unterschiedlichen Rationalitäten befänden. (inf’OGM, 2.5.23)
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Die Bauernvereinigung Masipag und Greenpeace Südostasien hatten im Oktober an das Oberste Gericht appelliert, den von der Regierung erlaubten kommerziellen Anbau von „goldenem Reis“ und gv-Auberginen zu verbieten. Sie begründeten dies mit den Risiken für Gesundheit und Umwelt, die mit einer grossflächigen Aussaat verbunden seien. Sie nahmen dabei ein in der philippinischen Verfassung verankertes Recht in Anspruch, das Einzelpersonen und Organisationen, sich an das oberste Gericht zu wenden, wenn sie durch die Entscheidung einer Behörde bedroht sehen. Das oberste Gericht hat diesem Antrag stattgegeben, den Anbau vorerst gestoppt und die Ministerien für Landwirtschaft und Umwelt sowie das Internationale Reisforschungsinstitut IRRI aufgefordert, innerhalb von zehn Tagen Stellung zu nehmen. Diese Frist lief Ende April ohne Ergebnis aus. Damit startet ein Einscheidungsprozess, der lange dauern könnte. (Informationsdienst Gentechnik, 2.5.23)
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Die kanadische Landwirtschaftsministerin bestätigte an einer Pressekonferenz, was sich die Interessenvertreter der Saatgutindustrie im Hinblick auf die Genomeditierung erhofft hatten. Neue Pflanzensorten sollen nicht unter die Gesetzgebung für Pflanzen mit neuartigen Merkmalen (Plants with Novel Traits, PNT) fallen, solange sie kein kommerziell nutzbares Merkmal für Herbizidtoleranz aufweisen und keine fremde DNA enthalten. Dank aktualisierter Leitlinien könnten Saatgutentwickler damit vertrauensvoll in neue Produkte investieren und gleichzeitig den hohen Sicherheitsstandard aufrechterhalten, hiess es in einer Pressemitteilung der Regierung. Sie kündigte gleichzeitig Massnahmen an, um die Transparenz in der Saatguterzeugung zu fördern. Zudem sollen Mittel für die Überprüfung der kanadischen Bio-Standards, die alle fünf Jahre aktualisiert werden muss, bereitgestellt werden. (Seed World, 3.5.23)
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Der indonesische Präsident hat angekündigt, den Einsatz der Agrarökologie auszuweiten und die Subventionen für organischen Dünger fortzusetzen. Er betonte, wie wichtig die Verfügbarkeit von Düngemitteln ist, um die Ernährungssouveränität angesichts der derzeitigen globalen Schwierigkeiten aufrecht zu erhalten - besonders bei strategisch wichtigen Nahrungsmitteln. Durch den Einsatz organischer Düngemittel würde die landwirtschaftliche Produktion im Land gesteigert und die Bodenfruchtbarkeit erhalten. Auch der Vorsitzende der Indonesischen Gesellschaft für ökologische Bauern und Landwirtschaft betonte die Bedeutung von organischem Dünger für die Entwicklung der Landwirtschaft in Indonesien. Neben den Subventionen soll durch den Ausbau von Bildungsaktivitäten, Schulungen, Unterstützungseinrichtungen und anderer Infrastrukturen agrarökologische Anbaumethoden ausgeweitet werden. (Via Campesina, 2.5.23)
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