Gentech-News 493/2022
Donnerstag, 27. Oktober 2022
In einem offenen Brief kritisieren 40 europäische Organisationen das Konsultationsverfahren der EU-Kommission zu neuer Gentechnik scharf und fordern, es in Teilen zu wiederholen. Neben der öffentlichen, allgemein zugänglichen Konsultation hatte die EU-Kommission eine weitere, „gezielte Befragung“ durchführen lassen, die sich europaweit nur an rund 400 ausgewählte Organisationen richtete. Das Schema der Befragung machte eine Beantwortung ausserhalb der vorgegebenen Deregulierungslogik nahezu unmöglich. Verbände und Organisationen unter anderem aus konventioneller und ökologischer Land- und Lebensmittelwirtschaft, Umweltschutz und Wissenschaft hatten daher eine Teilnahme an der Befragung in dieser Form von abgelehnt oder sie wieder zurückgezogen. (VLOG 05.10.2022)
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Im Kampf gegen den Hunger will Kenia nach einer verheerenden Dürre auf genmanipuliertes Getreide setzen. Die Entscheidung ist kontrovers. Es geht dabei vor allem um die Sorte MON810 des US-Konzerns Monsanto, der inzwischen von der deutschen Bayer aufgekauft wurde. MON810 ist in den meisten EU-Ländern nicht zum Anbau zugelassen, unter anderem wegen Umweltbedenken. Auch in Kenia gab es ein Anbaumoratorium. Doch einer mächtigen Lobby gelang es nun, dieses zu durchbrechen. Im März hatte sich der US-Handelsbeauftragte offiziell über das Gentechnik-Moratorium beschwert. Auch die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung setzt sich seit Jahren für Gentechnik in Afrika ein, obwohl die Sorte MON810 in Südafrika zu Ertragseinbussen geführt hatte. (Der Spiegel, 8.10.22)
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Während im englischen Parlament eine Deregulierung diskutiert wird, hat die Öffentlichkeit im Rahmen eines Dialogforums ihre Besorgnis über Genomeditierung in der Viehzucht zum Ausdruck gebracht. Die Teilnehmenden sagten, dass Genomeditierung darauf abzielen sollte, das Wohlergehen der Tiere zu schützen. Die Anwendung der Technologie sollte zudem auf das öffentliche Interesse ausgerichtet sein und nicht auf die Interessen kommerzieller Erzeuger. Um dies zu gewährleisten, sei eine klare Regulierung wichtig. Ausserdem müsse geklärt werden, wie die langfristigen Auswirkungen der Genomeditierung in der Nutztierzucht überwacht werden sollen. Zu prüfen seien auch alternative Ansätze, anstatt automatisch neue technologische Lösungen zu bevorzugen. (Farming UK, 12.10.22)
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Die Republik Moldau ist ein bedeutender Produzent von gentechfreier Soja für den europäischen Markt. Der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen ist dort nicht erlaubt. Doch Untersuchungen zeigten mehrmals, dass es einen illegalen Anbau gibt. Dieser ist auf gesetzliche Lücken, eine unwirksame staatliche Kontrolle und das Fehlen ausreichender Instrumente zum Nachweis von GVO zurückzuführen. Das Parlament hat nun ein Gesetz verabschiedet, das 2024 in Kraft treten wird und es ermöglicht, GVO in der Republik Moldau einzuschränken oder zu verbieten. (ENGA, 27.09.22)
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Hirse ist eine ertragreiche Kulturpflanze, die sowohl als Futtermittel wie auch für die menschliche Ernährung wertvoll sein kann. Die Pflanze ist widerstandsfähig gegen den Klimawandel und anspruchslos im Anbau. Verschiedene Forschungsprojekte in den USA untersuchen deshalb die Eigenschaften von Hirsepflanzen und ihre Inhaltsstoffe genauer. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse wollen die Forscher verbesserte Hirsesorten züchten ohne die Verwendung von Gentechnik. Mit ihrer Forschung möchten sie dazu beitragen, Hirse als nahrhaftes, erschwingliches und nachhaltiges Lebens- und Futtermittel zu entwickeln. (Poultry World, 30.09.22)
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