12.06.2014 | Schadensfälle

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Bei ihren Wanderungen nutzen die Monarchfalter Gewässer, wie große Flüsse oder Seen und die Meeresküsten für ihre Orientierung Bild: ALCE - Fotolia

Mehrere hundert Millionen Monarchfalter ziehen jeden Herbst aus Kanada und den USA zum Überwintern in die Wälder des mexikanischen Hochlandes. Doch die Population der Monarchfalter nimmt seit Jahren ab. Seit 1999 ist ihre Zahl um 82 Prozent gesunken. Damit ist eines der eindrücklichsten Naturschauspiele in Gefahr. Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass das Hauptproblem bei den illegalen Abholzungen in Mexiko und bei Wetterextremen liege. Doch kanadische Forscher sind nun einer anderen Ursache für die Abnahme bei diesen Wanderfaltern auf die Spur gekommen, wie sie aktuell in der Fachzeitschrift "Journal of Animal Ecology" berichten. In den USA, so die Studie, geht den Raupen des Monarchfalters die Nahrung aus. Immer weniger Schmetterlinge kommen im Winterquartier an. Einzelne Tiere legen zwar Strecken von bis zu 4000 Kilometern zurück, doch die Lebenszeit der Falter ist kurz. Um die ganze Wanderung zu bewältigen, braucht es mehrere Generationen von Schmetterlingen. Auf ihrem Flug in den Süden pflanzen sich die Monarchfalter mehrmals fort. Ihre Raupen ernähren sich ausschliesslich von Seidenpflanzen und die sind besonders im sogenannten Corn Belt im Mittleren Westen der USA selten geworden. Über weite Strecken prägt eine industrielle Landwirtschaft mit geringer Biodiversität die Landschaft.

Der Anbau von gentechnisch verändertem, herbizidresistentem Mais und Soya hat zu immer grösseren Parzellen und immer mehr Pestiziden geführt. Neben den riesigen Monokulturen, bei denen zudem die Zahl der Fruchtfolgen stetig sinkt, mangelt es an ökologischen Nischen für die Seidenpflanzen. Sie werden immer seltener und die Weibchen des Monarchfalters finden auf ihrem Flug in den Süden nicht mehr genügend Pflanzen, um ihre Eier abzulegen. Und den schlüpfenden Raupen fehlt es an Nahrung, um sich erfolgreich zu Schmetterlingen wandeln zu können.
Mit Massnahmen zur gezielten Förderung von Brachflächen könnte der Bestand an Seidenpflanzen wieder erhöht werden, heisst es in der Studie. Und dies würde auch dem Monarchfalter helfen, die anstrengende Wanderung sicher zu überleben.