schimpanse
Gentechnisch veränderte Tiere werden weiterhin als Erfindung beansprucht. Bild: Logan

Das Europäische Patentamt (EPA) hält zwei Patente der US-Firma Intrexon aufrecht, die gentechnisch veränderte Mäuse, Ratten, Kaninchen, Katzen, Hunde, Rinder, Ziegen, Schweine, Pferde, Schafe und sogar Schimpansen als Erfindung beanspruchen. Testbiotech hatte gemeinsam mit der SAG und anderen Organisationen aus ethischen Gründen Einspruch gegen die Patente erhoben. Denn derartige Patente stellen einen kommerziellen Anreiz für die Durchführung von Tierversuchen dar. Die einsprechenden Organisationen wollen jetzt Beschwerde gegen die Entscheidung einlegen. Laut Patentschrift sollen Schimpansen und andere genannte Tiere mit Genen manipuliert werden, die unter anderem nach Vorlage des Erbguts von Insekten synthetisiert wurden. Diese künstliche DNA soll die Kontrolle verschiedener Genfunktionen ermöglichen.

„Dieser Fall sendet ein deutliches Signal an die Öffentlichkeit, an Investoren und die Politik, dass ethische Grenzen viel größeres Gewicht bekommen müssen. Gentechnisch veränderte Versuchstiere werden heute als lukratives Produkt gehandelt, von Patenten geschützt und massiv beworben. Ohne klare Gesetzgebung versuchen die Firmen weiterhin maximalen Profit auf Kosten der Tiere zu machen", sagt Christoph Then für Testbiotech.
Intrexon sieht sich selbst als ein „führendes Unternehmen im Bereich der Synthetischen Biologie“ und ist sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Pharmaforschung tätig. Die US-Firma hat Unternehmen aufgekauft, die Nutztiere klonen und gentechnisch veränderten Lachs produzieren. Intrexon ist auch auf dem Gebiet gentechnisch veränderter Bäume engagiert und hat jüngst die Firma Oxitec übernommen, die gentechnisch veränderte Olivenfliegen freisetzen will.