Syngenta definitivSyngenta-Areal im Fricktal, Schweiz. Bild: Fotolia

Der Schweizer Saatgutkonzern Syngenta konnte nach jahrelangem Rechtstreit mit US-amerikanischen Maisbauern einen Vergleich abschliessen und sich auf eine Strafzahlung in unbekannter Höhe einigen. Das zuständige Gericht müsse den Entschädigungsfond aber vorerst noch genehmigen, teilt der Basler Grosskonzern mit. Bereits im Juni dieses Jahres musste Syngenta einem Urteil des Gerichtes des US-Bundesstaates Kansas nachkommen und 7'300 Landwirte mit insgesamt 218 Millionen US-Dollar entschädigen. Grund dafür war der von Syngenta verkaufte GV-Mais Agrisure Viptera. Dieser konnte während drei Jahren nicht nach China exportiert werden, da die chinesische Regierung dem gentechnisch veränderten Mais keine Zulassung erteilt hatte.

Schuldig wurde Syngenta gesprochen, weil der Konzern die Landwirte über die Verhandlungssituation mit China hinweggetäuscht hatte. Den Bauern wurden baldige Exportmöglichkeiten nach China vorgegaukelt, was die Verkaufszahlen des GV-Maises in den USA in die Höhe schiessen liess.                                                                                                                              

Nach dieser ersten erfolgreichen Klage, organisierten sich Bauern und Bäuerinnen in verschiedenen Bundesstaaten für weitere Sammelklagen gegen Syngenta. Anfangs September schrieb die US-Tageszeitung Star Tribune, dass weitere 22'000 mit konventionellem Saatgut produzierende Bauern eine Sammelklage gegen den Saatgutkonzern eingereicht haben. Diese sahen sich mit der Tatsache konfrontiert, dass der gentechnisch veränderte Mais beim Export nach China mit konventionellem Mais vermischt wurde. Hierdurch war auch der konventionell produzierte Mais von Chinas Einfuhrverbot betroffen. Landesweit entstanden somit Kosten von über 5 Milliarden US-Dollars, errechneten die klageführenden Anwälte.

Die kürzlich erfolgte Einigung zwischen Syngenta und den US-Maisproduzenten soll dem langwierigen Rechtsstreit ein Ende setzen. Obschon der Saatgutkonzern keine Angaben zu den Entschädigungszahlungen machen wollte, berichtet der Finanzdienst Bloomberg von Summen in der Höhe von 1,4 Milliarden US-Dollars.