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Gene Drives haben das Potenzial, die klassischen Vererbungsregeln zu umgehen und damit Populationen und Arten schnell und grundlegend zu verändern oder ganz zu eliminieren. Die Idee ist an sich nicht neu, doch erst seit der Entwicklung neuer gentechnischer Verfahren, insbesondere der „Gen-Schere“ CRISPR/Cas9, technisch umsetzbar.

Der wissenschaftliche Durchbruch von Gene Drives gelang 2015 mit dem Versuchsorganismus Drosophila und der Vererbung der Augenfarbe. Die Wissenschaftler waren geradezu euphorisch angesichts dieser Technik, mit der die Verbreitung eines ausgewählten Gens auf zukünftige Fliegengenerationen sichergestellt werden kann, dass sie den Prozess als „Mutagene Kettenreaktion“ bezeichneten. Die dadurch entstandene Möglichkeit, nicht nur Eigenschaften wie die Augenfarbe, sondern auch weibliche (oder männliche) Sterilität zu „produzieren“ und diese Eigenschaften auf ganze Populationen oder Arten zu übertragen, lässt Forscher*innen hoffen, mit dieser Technik die Ausbreitung unerwünschter oder problematischer Arten zu stoppen oder sie ganz auszumerzen.

Die derzeitigen und geplanten Forschungsprojekte sind vielfältig. Sie zielen auf die Ausrottung oder Modifizierung von Krankheitsvektoren wie Moskitos (Malaria und Dengue-Fieber) sowie auf die Eliminierung schädlicher invasiver Arten oder landwirtschaftlicher Schädlinge ab.

Aber was passiert, wenn Populationen oder Arten durch Gene Drives ausgelöscht werden? Neben ökologischen Aspekten sind Gene Drives eine Technologie, die auch grundlegende soziale, ethische und rechtliche Fragen aufwirft.

Eine Arbeitsgruppe internationaler Wissenschaftler*innen, Philosoph*innen und Rechtsexpert*innen hat sich intensiv mit diesen Fragen beschäftigt. Die Forschungsergebnisse werden auf dem Symposium präsentiert und zur Diskussion gestellt.

Das Symposium wird von Critical Scientists Switzerland organisiert. Das ausführliche Programm und weitere Tickets zu Normalpreisen sind verfügbar unter: www.genedrives.ch