3.5.2011 | Importe
Bild: Transparenz Gentechnik
Soja wird zum grössten Teil für die Tierfütterung angebaut. Getrieben vom unersättlichen Konsum von Fleisch werden weltweit immer mehr Ackerflächen dem Futtermittelanbau geopfert. In den USA und in Südamerika nimmt die Ausbreitung des Soja-Anbaus schon gigantische Züge an, wobei die grossen Sojaproduzenten stark auf den Einsatz der Gentechnik setzen. Bereits etwa 70 Prozent der weltweiten Sojaproduktion wird mit gentechnisch veränderten Sorten erzielt. Brasilien ist von den Grossproduzenten noch das einzige Land, das gentechnikfreies Soja in grösseren Mengen für den Export anbaut. Die Schweiz nutzt dieses Angebot und bezieht von den jährlich rund eine Viertelmillion Tonnen Soja für die Tierfütterung den Grossteil aus Brasilien. „Heute «nutzen» wir für die hiesige Tierfütterung im Ausland Ackerflächen, die etwa so gross sind wie das in der Schweiz verfügbare Ackerland selber – indirekt bewirtschaften wir also eine zweite Schweiz jenseits unserer Grenzen. Der hohe Tierbestand in der Schweiz ist daher besonders eng verflochten mit der Sojaproduktion in Brasilien. Ein zunehmender Teil des Schweizer Fleisches, der Eier und der Milch ist heute Made in Brazil.“ (Zitat aus dem Link „Tages-Anzeiger“). Österreich, das EU-Land mit dem höchsten Anspruch auf Gentechnikfreiheit, versucht eine Lösung zur Importabhängigkeit von Soja zu finden. "Wir brauchen Soja, aber wir wollen unsere Abhängigkeit von GVO-Importen verringern und ein weiteres Einkommenstandbein für die österreichischen Bäuerinnen und Bauern aufbauen“ sagt Landwirtschaftsminister Berlakovich (Zitat aus dem Link „OTS“). Allein im Jahr 2010 ist in Österreich die Soja-Anbaufläche von 25’300 Hektar um 36 Prozent auf 34’400 Hektar gestiegen.
externer Link: Tages-Anzeiger
externer Link: OTS