Nanotechnologie

4.3.2013 | Nanotechnologie

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Labortests zeigen, dass in Donuts mit Puderzuckerbeschichtung Titandioxid Nanopartikel enthalten sind. Bild: http://de.wikipedia.org

Donuts sind US-amerikanische und kanadische Krapfen aus Hefeteig oder Rührteig. Auch der in Europa bekannte Berliner zählt zu diesem Typ Gebäcke. Donuts werden mit verschiedenen Glasuren (Fett-Zucker-Mischungen) überzogen. Die unabhängige Umwelt- und Menschenrechtsorganisation „As You Sow“ hat im Jahre 2012 insgesamt 2'500 US-Firmen betreffend dem Gebrauch von Nanomaterialien im Lebensmittelbereich angefragt. Gerade einmal 26 Firmen haben geantwortet. Unter dem Titel „Slipping Through the Cracks“ wurde nun ein 16-seitiger Bericht veröffentlicht. Unter anderem wurden im Auftrag von As You Sow an unabhängigen Laboratorien Lebensmittelprodukte auf den Gehalt von Titandioxid Nanopartikel untersucht: In verschiedenen Donuts wurde solche Nanopartikel gefunden. In einigen Produkten war die Partikelgrösse kleiner als 10 Nanometer, was dem unteren Bereich von nanoskaligen Materialien (1 – 100 Nanometer) entspricht. Die Autoren folgern unter anderem, dass der Einsatz von Nanomaterialien in Lebensmitteln an der gesellschaftlichen Akzeptanz scheitern kann, wenn Behörden und Firmen nicht deren Sicherheit belegen und vollständige Transparenz gegenüber den Konsumenten ausüben.

6.2.2013 | Nanotechnologie

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Über wen wird in den Medien zur Nanotechnologie berichtet? Die mit Abstand in den Medien am meisten erwähnte Akteursgruppe sind die Wissenschafter. Politische Akteure spielen in der Medienberichterstattung aller drei Länder eine geringe Rolle. Eine noch geringere Rolle spielen Organisationen wie etwa Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen. Bild: Erwähnte Hauptakteursgruppen im Drei-Länder-Vergleich (in %); ITA-12-04, Haslinger, J. et al. (10/2012). epub.oeaw.ac.at

Medien spielen eine wichtige Rolle bei der Meinungsbildung über Technologien in der Gesellschaft. Dies gilt besonders auch für die Nanotechnologie, da die Bevölkerung keine Anhaltspunkte wie etwa die Produktedeklaration oder spezifische gesetzliche Regelungen kennt. Drei Institute haben nun eine Studie zur Nanoberichterstattung in repräsentativen Medien Österreichs, Deutschlands und der Schweiz publiziert. Im Fazit heisst es unter anderem: „Nanotechnologie und Nanowissenschaften in den drei deutschsprachigen Ländern ist vorrangig wissenschaftszentriert. Dies zeigen die Ergebnisse der quantitativen Inhaltsanalyse der untersuchten Qualitätszeitungen für die Jahre 2000 bis 2009. Meinungsorientierte Berichterstattung ist nur an wenigen Stellen zu finden, stattdessen dominieren klassische Nachrichtenmeldungen und Berichte, die sich häufig auf aktuelle wissenschaftliche Aktivitäten und Ereignisse beziehen.“

7.1.2013 | Nanotechnologie

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Gold-Nanopartikel färben unbehandelte Haare (links): Nach 1-tägiger Behandlung (Mitte), Behandlung 16 Tage (rechts). Bild: http://www.nanowerk.com; © 2012 American Chemical Society

Französische Forscher berichten über die erstmalige Synthese von Gold-Nanopartikeln in menschlichen Haaren. Das Team war inspiriert von den alten Griechen und Römern, welche menschliche Haare mit metallischen Bleiverbindungen färbten. Die Färbung mit Nanopartikeln wurde nun erreicht, indem weisse Haare in eine Lösung einer Goldverbindung (Tetrachloridogoldsäure, HAuCl4) eingetaucht wurden, wobei sich im Haar Gold-Nanopartikel ausbilden. Mit elektronenmikroskopischen Aufnahmen wurde belegt, dass Gold-Nanopartikel innerhalb der Haare an Strukturen (Filamente von Keratinmolekülen) gebunden wurden. Es gelang verschiedene Tönungen zu erreichen: Vom Goldblond über Braun bis Dunkelbraun. Die Farbe blieb nach wiederholten Waschvorgängen erhalten. Die Forscher erwägen, das Verfahren zur Färbung von Wolle zu patentieren. Und weil die Gold-Nanopartikel innerhalb des Haares unter UV-Licht fluoreszieren, erhoffen sich die Forscher auch Anwendungen zwecks wissenschaftlicher Erkenntnisse. In ihrer Publikation meinen sie zum Schluss: «Diese Biomineralisierung von menschlichem Haar könnte auch Anwendungen in der Haarfärbungs-Industrie haben.»

externer Link: Abstract der Publikation
externer Link: Bericht I Nanowerk
externer Link: Bericht II Nanowerk

11.12.2012 | Nanotechnologie

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Bild: http://nano.taenk.dk/products

Einige Länder und Organisationen wollen auf die fehlende Kennzeichnungspflicht für Nano-Produkte aufmerksam machen, indem sie Datenbanken (Inventare) veröffentlichen, in denen Produkte mit Nano-Materialien aufgelistet sind. In der Schweiz fehlt heute ein solches Inventar. Neu hat der dänische Umweltrat zusammen mit dem Verbraucherschutzrat und der Technischen Universität eine Datenbank erstellt und im Internet zugänglich gemacht. Sie enthält über 1’200 Produkte, die in Dänemark angeboten werden. Für jedes einzelne Produkt sind die verwendeten Nanomaterialien angegeben und mittels farbigen Symbolen soll ersichtlich werden, wer möglicherweise mit dem Produkt in Kontakt kommen kann (Arbeitnehmer, Konsumenten, Umwelt) und ob dies voraussichtlich ein Risiko für Mensch und/oder die Umwelt darstellt.

externer Link: The Nanodatabase (Dänemark)

15.11.2012 / Nanotechnologie

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Bild: http://nanoinformation.at/

Seit Mai 2012 kann sich die Schweizer Öffentlichkeit im Internet auf der Webseite InfoNano des Bundesamts für Gesundheit BAG über Chancen sowie Risiken von Nanomaterialien für die Gesundheit und die Umwelt informieren. Nun hat ein Zusammenschluss aus österreichischen Behörden, Forschungseinrichtungen, Interessensvertretungen und NGOs unter der Leitung des österreichischen Bundesamts für Gesundheit BMG ebenfalls ein Nanoinformationsportal erarbeitet. Das Portal erfüllt einen Aspekt der Massnahmen des Österreichischen Nationalen Aktionsplans Nanotechnologie. Das publikumsorientierte Webseite liefert Informationen über Grundlagen, Produkte, Lebensmittel, Gesundheit, Umwelt, Arbeitswelt, Wissenschaft und Forschung, Rechtliches und über den Österreichischen Aktionsplan.

externer Link: NanoInformationsPortal (Österreich)
externer Link: InfoNano (Schweiz)