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Die zunehmenden Anwendungen von Nano-Produkten führen dazu, dass Abfälle mit Nanomaterialien immer häufiger anfallen. Heute werden Nanomaterialien beispielsweise bereits in Textilien, Kosmetika, Farben, Kunststoffen, Lebensmitteln oder der Medizin eingesetzt. In Zukunft werden Nanomaterialien in weiteren Bereichen wie der Landwirtschaft, dem Fahrzeugbau oder der Energie- und Umwelttechnik zu finden sein. Bei der Entsorgung von Produkten mit den verschiedensten Arten von Nanomaterialien können Mensch und Umwelt durch möglicherweise gefährliche nanoskalige Stoffe belastet werden.

Unter der Federführung des Zentrums für internationales Umweltrecht (CIEL), der Organisation zur Interessenvertretung europäischer Umweltschutzverbände in Normungsfragen (ECOS) und dem deutschen Öko-Institut werden in einer Deklaration sieben verschiedene Massnahmen zur richtigen Behandlung von Nanomaterialien in Abfallströmen gefordert. Dazu gehören die Stärkung der Produktverantwortung oder ein EU-weites Nano-Register, in welchem quantitative Informationen über die Verteilung von Nanomaterialien in Produkten und somit auch in Abfällen gesammelt werden.

Laut der Deklaration der Interessengemeinschaft ist über die Giftigkeit von Nanomaterialien noch immer nicht viel bekannt. Folglich müssen die Entsorgungswege der Nanomaterialien enthaltenden Abfälle kontrolliert werden, um die Auswirkungen für Mensch und Umwelt so gering wie möglich zu halten.

Gemäss CIEL gibt es auf einem Markt mit unregulierten Nanomaterialien auf den Stufen der Herstellung bis zur Entsorgung von Nanomaterialien zu viele Unbekannte. Das Vorsorgeprinzip müsse dringlich angewendet werden, um Mensch und Umwelt vor toxischen Eigenschaften der Nanomaterialien zu schützen. Dazu gehörten auch die Abfallwege. Das Risiko sei zu hoch, um es zu ignorieren.

Laut dem Öko-Institut in Deutschland ist ein Nano-Inventar auf EU-Ebene sowohl für die Industrie und die Behörden notwendig, um den Ursprung und das Ziel der Abfallströme zu identifizieren. Diese Sichtweise würde durch einen Report der OECD vom Februar 2016 unterstützt, da dort ebenfalls die Begrenzung von Nanomaterialien in Abfallströmen verlangt würde.