Magazin
Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
23.01.2013 | Lebensmittel
Weltweit wurden 2011 über 8 Millionen Hektar gentechnisch veränderter Raps angebaut, der grösste Teil davon in Kanada.
In Baden-Württemberg haben die Behörden erneuet Spuren von gentechnisch verändertem Raps in Speise-Senf gefunden. Zwei von elf Proben enthielten Spuren des herbizidresistenten Raps GT73 von Monsanto. Zur Herstellung von scharfem Senf werden vor allem Saaten von Braun- und Schwarzsenf verwendet. Besonders der Braunsenf wird häufig aus Kanada importiert. Da der gefundene Raps GT73 keine umfassende EU-Zulassung als Lebensmittel besitzt, mussten die betreffenden Senfprodukte vom Markt genommen worden.
18.01.2013 | Inverkehrbringen
Bild: Aquabounty Technologies
Die US-amerikanische Lebensmittelbehörde FDA hält den Gentech-Lachs für sicher. Die Behörde hat den Zulassungsantrag für den sehr schnell wachsenden Lachs in eine öffentliche Vernehmlassung geschickt. Ende Februar soll entschieden werden, ob eine Bewilligung erteilt wird oder nicht. Für den US-Markt zugelassen würden Fische der kanadischen Firma AquaBounty. Das Unternehmen will Fisch-Eier auf der kanadischen Insel Prince Edward produzieren und diese danach zur Aufzucht in Süsswasseranlagen in Panama verschiffen. Umwelt- und Verbraucherorganisationen in den USA kritisieren das Vorgehen der Behörden scharf. Mit einer Online Petition sollen eine Million Unterschriften gegen den „Frankenfish“ gesammelt werden.
17.01.2013 | Inverkehrbringen
Die EFSA (European Food Safety Authority) hat Mitte Januar eine Transparenz-Initiative angekündigt. Sie reagiert damit auf die anhaltende Kritik an der EFSA nach der Veröffentlichung einer Studie von Professor Gilles Eric Séralini. Séralinis Studie hatte bei Langzeitfütterungsversuchen mit dem Monsanto-Mais NK603 ernsthafte gesundheitliche Schäden bei Ratten festgestellt. Die EFSA hat nun sämtliche Daten zur Gentech-Maissorte NK603 auf ihrer Webseite zugänglich gemacht. Mit der Transparenz-Initiative soll laut EFSA interessierten Kreisen der Zugang zu Daten im Bereich der Risikobewertung erleichtert werden.
Gleichzeitig hat auch Professor Gilles Eric Séralini an einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der EU-Abgeordneten Corinne Lepage angekündigt, dass er die Daten zu seiner Studie bei einem Notar deponiert habe. Séralini gab ausserdem bekannt, dass sein Team eine Verleumdungsklage gegen die Urheber der in französischen Magazinen publizierten Unterstellungen in Bezug auf seine Studie eingereicht hat.
Externer Link: EFSA: Daten zu NK603
Externer Link: Séralini/CRIIGEN
Mehr zum Thema: EFSA lehnt Séralini Studie ab
10.01.2013 | Lebensmittel
Am 3. Januar wurde im Bundesstaat Washington eine Initiative zur Kennzeichnung von Gentech-Lebensmitteln eingereicht. Mehr als 340'000 Bürgerinnen und Bürger des US-Bundesstaates Washington fordern eine solche Deklarationspflicht. Die Initiative kommt nun ins Parlament und muss danach dem Volk zur Abstimmung vorgelegt werden, ausser das Parlament beschliesst, die Deklaration einzuführen. Die Initianten rechnen sich gute Chancen ein, die Abstimmung zu gewinnen. Gemäss einer Umfrage unterstützen 72 Prozent der Einwohner die Initiative. Bereits im November 2012 wurde in Kalifornien über das gleiche Anliegen abgestimmt. Mit einer 45 Mio Dollar-Kampagne gelang es den Grosskonzernen der Agrar- und Lebensmittelindustrie die anfängliche Zustimmung zu kippen. Die Initiative wurde mit 53 Prozent der Stimmen abgelehnt.
Externer Link: Label It Wa7.1.2013 | Nanotechnologie
Gold-Nanopartikel färben unbehandelte Haare (links): Nach 1-tägiger Behandlung (Mitte), Behandlung 16 Tage (rechts). Bild: http://www.nanowerk.com; © 2012 American Chemical Society
Französische Forscher berichten über die erstmalige Synthese von Gold-Nanopartikeln in menschlichen Haaren. Das Team war inspiriert von den alten Griechen und Römern, welche menschliche Haare mit metallischen Bleiverbindungen färbten. Die Färbung mit Nanopartikeln wurde nun erreicht, indem weisse Haare in eine Lösung einer Goldverbindung (Tetrachloridogoldsäure, HAuCl4) eingetaucht wurden, wobei sich im Haar Gold-Nanopartikel ausbilden. Mit elektronenmikroskopischen Aufnahmen wurde belegt, dass Gold-Nanopartikel innerhalb der Haare an Strukturen (Filamente von Keratinmolekülen) gebunden wurden. Es gelang verschiedene Tönungen zu erreichen: Vom Goldblond über Braun bis Dunkelbraun. Die Farbe blieb nach wiederholten Waschvorgängen erhalten. Die Forscher erwägen, das Verfahren zur Färbung von Wolle zu patentieren. Und weil die Gold-Nanopartikel innerhalb des Haares unter UV-Licht fluoreszieren, erhoffen sich die Forscher auch Anwendungen zwecks wissenschaftlicher Erkenntnisse. In ihrer Publikation meinen sie zum Schluss: «Diese Biomineralisierung von menschlichem Haar könnte auch Anwendungen in der Haarfärbungs-Industrie haben.»
externer Link: Abstract der Publikation
externer Link: Bericht I Nanowerk
externer Link: Bericht II Nanowerk
12.12.2012 | Moratoriumsverlängerung
Der Ständerat hat sich im Rahmen der Agrarpolitik 2014-17 klar für die Verlängerung des Gentechmoratoriums um weitere vier Jahre bis Ende 2017 ausgesprochen. Dieses Ja ist ein Bekenntnis des Ständerates zu einer nachhaltigen landwirtschaftlichen Nahrungsmittelproduktion in der Schweiz, wie sie von den Bauern und den Konsumentinnen und Konsumenten gewünscht wird und in der Vergangenheit sehr erfolgreich umgesetzt wurde. Auch der Handel und die Lebensmittelverarbeiter profitieren von der klaren Situation, da zusätzliche GVO-Kanäle die Warenflüsse und Kontrollen verkomplizieren und verteuern würden. Voraussichtlich in der Frühjahrssession 2013 wird die Agrarpolitik 2014-17 in der Schlussabstimmmung beider Räte definitiv verabschiedet.
PDF: SAG Medienmitteilung