Magazin
Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
05.09.2014 | Europa
Wie lange muss eine Fütterungsstudie dauern, um krebserregende Wirkungen nachweisen zu können? Bild: Clipdealer
Das Institut für Lebensmitteltoxikologie und Chemische Analytik der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) wird Fütterungsstudien mit zwei gentechnisch veränderten Maissorten durchführen. Eines der vorrangigen Ziele sei es, herauszufinden, inwieweit Langzeitfütterungsstudien geeignet sind, um die mögliche Toxizität von gentechnisch veränderten Pflanzen zu erkennen, schreibt das Institut in einer Presseerklärung. Die EU fördert das Projekt mit rund 3 Millionen Euro. Das EU-Recht besagt, dass gentechnisch veränderte Organismen vor ihrer Marktzulassung auf ihre Unbedenklichkeit für die Gesundheit von Mensch und Tier sowie für die Umwelt geprüft werden müssen. Bei Lebens- und Futtermitteln aus gentechnisch veränderten Pflanzen fordert der Gesetzgeber 90 Tage dauernde Fütterungsstudien, um eine mögliche Toxizität zu untersuchen. „Viele Toxikologen bezweifeln, dass eine Studie über 90 Tage ausreicht, um toxische Effekte in Fütterungsstudien mit ganzen Pflanzen zu beobachten, von einer möglichen krebserregenden Wirkung ganz zu schweigen“, sagt Professor Pablo Steinberg, unter dessen Leitung die Langzeitstudien durchgeführt werden.
22.8.2014 / Nanotechnologie
In einem 360°-Panorama einer Baustelle sind 23 anklickbare Stationen zu Nanomaterialien in der Bauwirtschaft versteckt. Bild: http://nano.dguv.de/nanorama/bgbau/
Das Nano-Portal „Sicheres Arbeiten mit Nanomaterialien“ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) will den Kenntnisstand über den Arbeitsschutz und die Arbeitssicherheit bei der Anwendung von Nanomaterialien fördern. Dazu wurden "Nanorama" (aus "Nano" und "Panorama") entwickelt. Mit der neuartigen E-Learning Anwendung kann der Nutzer einen virtuellen Raum betreten und sich in diesem bewegen. Mit Hilfe des "Nanorama" erhält der Anwender auf unterhaltsame und abwechslungsreiche Weise wertvolle Informationen zum sicheren Umgang mit Nanomaterialien. In einem navigierbaren Panorama einer Baustelle sind verschiedene anklickbare Stationen zu Nanomaterialien in der Bauwirtschaft versteckt. Abgebildet sind Arbeitssituationen, wie sie auf Baustellen angetroffen werden können.
21.08.2014 | Lebensmittel
Neue Früchte gefällig? Zum Beispiel eine Banane mit hohem Vitamin-A-Gehalt. Bild: Clipdealer
Nicht gentechnisch verändert sondern gentechnisch modifiziert sollen künftige Früchte sein. Dies propagieren italienische Wissenschaftler im Fachmagazin „Trends in Biotechnology“. Mit der neuen Bezeichnung möchten sie die Akzeptanz für die Gentechnik bei der Bevölkerung steigern. Die Wissenschaftler experimentieren mit dem sogenannten „gene editing“. Sie hoffen mit dieser neuen Methode die Informationen in den Zellen einer Pflanze wie einen Text oder eine mathematische Formel neu schreiben zu können und so die genetischen Eigenschaften einer Pflanze zu verändern. Im Gegensatz zur herkömmlichen Gentechnik würden so keine artfremden Gene ins Erbgut eingeschleust. Damit könne der Veränderung im Labor das Unnatürliche genommen werden, schreibt Chidananda Nagamangala Kanchiswamy, der Verfasser des Artikels. Der Agrawissenschaftler arbeitet am italienischen Istituto Agrario San Michele.
15.08.2014 | Pharma
Auch Medikamente können mit gentechnisch veränderten Nahrungsbestandteilen wie etwa Maisstärke oder Sojaöl angereichert sein. Bild: Clipdealer
Die Pharmabranche ignoriere den Willen der KonsumentInnen, auf Gentech-Bestandteile zu verzichten. Dies das Fazit des Basler Appells gegen Gentechnologie. Nach Recherchen des Basler Appells enthalten über 50 Medikamente bereits heute gentechnisch veränderte Nahrungsbestandteile – die als Lebensmittel teilweise illegal wären. Medikamentenwirkstoffe, die mit Hilfe gentechnisch veränderter Organismen produziert werden, sind schon länger auf dem Markt. Insulin etwa wird nicht mehr aus der Bauchspeicheldrüse von Schweinen gewonnen, sondern gentechnisch veränderte Bakterien oder Hefen übernehmen die Produktion der Substanz in grossen Mengen. Auch Impfstoffe werden ähnlich produziert. Über hundert solcher gentechnisch erzeugter Präparate sind in der Schweiz mittlerweile zugelassen. Sie, müssen nicht gekennzeichnet werden, denn im Endprodukt lässt sich kein Hinweis mehr darauf finden, dass am Produktionsprozess gentechnisch veränderte Organismen beteiligt waren. Anders verhält es sich bei Hilfsstoffen, die aus gentechnisch veränderten Pflanzenteilen hergestellt wurden. Sie müssen – analog zu den Vorgaben im Lebensmittelbereich – auf der Verpackungsbeilage als GVO deklariert werden.
14.8.2014 | Freisetzungen
Verschiedene europäische Universitäten planen Freisetzungsversuche mit Kartoffeln, die resistent gegen Kraut- und Knollenfäule sein sollen. Bild: Rasbak
In der EU gab es 2014 nur gerade zehn neue Gesuche für Freisetzungsversuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen. 2009 waren noch 109 Freisetzungsversuche auf europäischen Feldern zu verzeichnen. Damit setzt sich die Tendenz der letzten Jahre fort. Seit 2009 ist die Zahl der in der EU registrierten Versuche um 90 Prozent gesunken. In Deutschland wird 2014 wie schon im Jahr zuvor kein einziger Freisetzungsversuch durchgeführt. Vor allem die internationalen Agrarkonzerne verzichten im Augenblick in Europa weitgehend auf die Gentechnologie. Anträge auf Zulassungen wurden zurückgezogen und entsprechend gibt es auch weniger Freisetzungsversuche. Ausnahmen bilden nach wie vor Spanien, wo gentechnisch veränderter Mais grossflächig angebaut wird und Tschechien. Auf der iberischen Halbinsel will das französische Züchtungsunternehmen Limagrain an mehreren Standorten neue Sorten mit Schädlingsresistenzen oder Herbizidtoleranzen testen.
25.07.2014 | Schadensfälle
Der Mais 1507 hat in Brasilien seine Wirkung gegen bestimmte Schädlinge schon wenige Jahre nach der Zulassung verloren. Dies geht aus einer neuen Studie hervor, die in der Fachzeitschrift Crop Protection publiziert wurde. Die Autoren zeigen in ihrer Untersuchung, dass der Heerwurm seit dem Jahr 2012 in den zwei Bundesstaaten Bahia und Rio Grande del Sul Resistenzen gegen das von Mais 1507 gebildete Bt-Toxin Cry1F entwickelt hat. Die Publikation entstand unter Beteiligung der Herstellerfirma Dow. Nach Angaben der Autoren hat die Resistenzentwicklung des Heerwurms, der vor allem in Nord- und Südamerika verbreitet ist, bereits im dritten Jahr nach der Markteinführung von Mais 1507 begonnen. Brasilien ist eines der Hauptanbauländer für diese Maislinie, die von den US-Konzernen Pioneer/DuPont und Dow entwickelt wurde. Es handelt sich um einen sogenannten Bt-Mais, der ein für Insekten giftiges Eiweiß produziert. Zudem ist der Mais 1507 tolerant gegenüber Pestiziden mit dem Wirkstoff Glufosinat.