220509Beeinflussung
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Die EU-Kommission hat eine Vernehmlassung zur Regulierung der neuen Gentechnik gestartet. Das Ergebnis der Konsultation in der EU hat einen direkten Einfluss auf den Regulierungsprozess in der Schweiz. Wir brauchen Ihre gentechkritische Stimme! Bitte füllen Sie die Konsultation aus.

Die öffentliche Konsultation solle die Ansichten der Bevölkerung und der Interessenträger zu den GVO-Rechtsvorschriften für Pflanzen, die durch die neue Gentechnik (NGT) gewonnen werden abbilden, um die möglichen Optionen für einen neuen Rechtsrahmen zu erfassen. Doch das Vorgehen der Kommission stösst auf breite Kritik. Anstatt den Risiken in der Konsultation ein angemessenes Gewicht zu verleihen, wird die Aufmerksamkeit vor allem auf zu erwartende Vorteile neuer Gentechnik-Pflanzen gelenkt. Dies ist absurd, da die NGT-Pflanzen, deren Nachhaltigkeit die Kommission abfragt, noch in den Forschungspipelines der Konzerne stecken.

Ausserdem ist die Konsultation mangelhaft und strotzt von Suggestivfragen. So wird den Fragen zum Risiko vorausgeschickt, dass die europäische Lebensmittelbehörde EFSA viele NGT-Pflanzen für ebenso harmlos halte wie Pflanzen aus herkömmlicher Züchtung.

Dementsprechend bräuchten diese Pflanzen keine Risikoprüfung mehr. Damit ignoriere die Kommission die wissenschaftlich belegten Risiken der Genomeditierung, schreibt Testbiotech und stütze sich in ihrer Bewertung auf einseitig ausgewählte Quellen aus Forschung und Industrie. Um die Risiken der Technologie bewerten zu können, sei eine unabhängige Risikoprüfung unverzichtbar.

Nicht angesprochen wird zudem die Frage der Patentierung von Saatgut, die für Züchtung und Landwirtschaft in Bezug auf die wirtschaftlichen Folgen einer Einführung der NGT besonders wichtig ist. Sie wird von der Konsultation sogar ausdrücklich ausgenommen.