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In der Datenbank der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) findet sich ein erster Antrag auf Importzulassung von mit CRISPR/Cas manipulierten Pflanzen. Dies ergab eine Recherche von Testbiotech. Der Mais DP915635 der Firma DowDupont ist resistent gegen das Herbizid Glufosinat und produziert ein Insektengift, das in bestimmten Farnen zu finden ist, die auf Bäumen wachsen. Der US-Konzern DowDupont vertreibt sein Gentechnik-Saatgut über seine Agrarsparte Corteva. Der Konzern hat in Europa bereits Patente auf entsprechende Pflanzen erhalten.
Der Mais von DowDupont wurde mit einer Kombination von ‚alter‘ und ‚neuer‘ Gentechnik (Genome Editing) erzeugt: Das Verfahren arbeitet mit einer Genkanone und einem so genannten Landing Pad.
Um die ‚Genschere‘ CRISPR/Cas in die Pflanzenzellen zu bringen, wurden diese zunächst mit Partikeln beschossen (‚Genkanone‘). In der Folge produzierten die Zellen das Enzym für die Genschere, die eine zusätzliche DNA-Sequenz in das Erbgut des Mais einfügte. Diese DNA-Sequenz soll den Einbau weiterer Gene erleichtern und wird deswegen auch als ‚Landing Pad‘ bezeichnet. In einem weiteren Schritt, bei dem wieder die ‚alte Gentechnik‘ zum Einsatz kam, wurde dann ein Genkonstrukt in das ‚Landing Pad‘ und damit in das Erbgut des Mais übertragen, das die Resistenz gegen das Herbizid und die Produktion des Toxins aus dem Baumfarn vermittelt.
Dieser umständliche Weg der Genübertragung war notwendig, weil die Genschere CRISPR/Cas für den Einbau von längeren DNA-Sequenzen wenig effizient ist. Im Ergebnis bieten diese Pflanzen im Hinblick auf ihre Eigenschaften und die Risiken keinen wirklichen Fortschritt gegenüber der ‚alten Gentechnik‘.
Neues Verfahren - alte Muster
„In den letzten 30 Jahren haben die Konzerne fast ausschließlich Gentechnik-Pflanzen mit Herbizidresistenz und Insektengiftigkeit produziert und vermarktet. Im Ergebnis ist die Belastung für die Umwelt gestiegen“, sagt Christoph Then von Testbiotech. „Es ist interessant zu sehen, dass CRISPR/Cas hier kaum Vorteile bietet: Das mehrstufige Verfahren kann viele ungewollte Veränderungen im Erbgut auslösen, die mit Risiken einhergehen. Die Eigenschaften der Gentechnikpflanzen bringen keine echten Vorteile für die Umwelt.“
DowDupont hat sich die CRISPR/Cas-Pflanzen in Europa durch zahlreiche Patente schützen lassen. Weitere Anträge zur der angewandten Verfahren sind hängig.
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