Neu entwickelte Mais-Sorten werden in Feldversuchen auf ihre Trockentoleranz getestet. Bild: WEMA
Water Efficient Maize for Africa (WEMA) ist eine Initiative, welche trockentolerante und schädlingsresistente Maissorten gegen den Hunger in Afrika entwickeln will. Das Ziel, eine stabilere Ernte bei trockenen Bedingungen gewähren zu können, soll unter anderem auch mit Gentechnik erreicht werden. Das African Centre for Biodiversity (ACBio) hat nun zusammen mit dem Third World Network einen Frage-Antwort-Katalog erstellt, welcher sich kritisch mit der WEMA auseinandersetzt. Problematisch ist laut den beiden Organisationen vor allem die öffentlich-private Partnerschaft, in welcher Monsanto stark beteiligt ist. Der Grosskonzern erhoffe sich ein lukratives Geschäft aus der Initiative.
Denn dank der Beteiligung an dem WEMA-Projekt, erhält Monsanto Zugang zum Erbgut vieler an die lokalen Gegebenheiten angepasster und teils trockenresistenter Pflanzen. Diese kann der Konzern dann mit Herbizid-Resistenzen ausstatten und patentieren lassen.
Nebst den unzureichend untersuchten Risiken des GV-Maises, kritisieren die beiden Organisationen ACBio und Third World Network in ihrem Frage-Antwort-Katalog auch den geringen Nutzen, den die genveränderten Mais-Sorten bringen. Denn die angeblich trockentoleranten GV-Maissorten reduzieren die Ernteverluste bei einer mässigen Trockenheit bloss um sechs Prozent. Ist der Wassermangel ausgeprägter, versagt der GV-Mais komplett. Im Vergleich dazu sind agroökologische Ansätze ohne Gentechnik viel erfolgsversprechender. Sie erzielen bei Trockenheit eine Reduktion des Ernteverlustes von bis zu 30 Prozent.
Hinzu kommt die Tatsache, dass die WEMA bereits mit konventionellen Züchtungsmethoden einige erfolgreiche trockentolerante Mais-Sorten entwickeln konnte. Ob die zusätzliche genetische Manipulation dieser Pflanzen überhaupt einen weiteren Nutzen bringt, bleibt höchst fraglich. Weiteren Anlass zu Kritik gibt auch die Ausstattung des trockentoleranten Maises mit dem von Monsanto entwickelten Merkmal MON 810. Dieses soll die Pflanzen anhand von Bt-Toxinen giftig für Schädlinge machen. Da aber Schädlinge in Süd Afrika bereits Resistenzen gegen den Bt-Mais aufweisen, wird diese genetische Veränderung künftig kaum positive Auswirkungen auf die Ernteerträge haben.
- Externer Link: FAQs on Water Efficient Maize for Africa (WEMA)