19.02.2015 | Inverkehrbringen

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Im westafrikanischen Burkina Faso hoffte man auf höhere Erträge und geringeren Pestizideinsatz dank Gentech-Baumwolle. Doch die Erwartungen wurden nicht erfüllt - im Gegenteil. Bild: Clipdealer

Der Druck auf Afrika, Gentech-Pflanzen anzubauen, nimmt zu. Zum Auftakt der Kampagne «Schluss mit Hunger dank Biolandbau» prangert SWISSAID diese Strategie der Agrarkonzerne an und zeigt sozial und ökologisch sinnvollere Lösungen auf. Die afrikanischen Staaten stehen unter grossem Druck, Gentech zu legalisieren. Eine mächtige Allianz aus Agrarkonzernen, u.a. der Schweizer Syngenta, internationalen Institutionen, einflussreichen Stiftungen wie der Gates Foundation und der US-Diplomatie werfen derzeit ihr ganzes Gewicht in die Waagschale, um der umstrittenen Technologie in Afrika zum Durchbruch zu verhelfen. So wurde im westafrikanischen Burkina Faso Gentech-Baumwolle mit dem Versprechen zugelassen, die Erträge würden steigen, der Pestizideinsatz dagegen sinken. „Nichts davon traf zu“, sagt Aline Zongo von der durch SWISSAID unterstützten Organisation Copagen. Im Gegenteil: „Das Gentech-Saatgut ist zehn mal teurer, die Felder traditionell arbeitender Bauern werden kontaminiert“. Kurz: „Es ist ein Desaster“.

Der Druck auf die Einführung von Gentech ist indessen nur ein Teil einer Offensive der Agrarkonzerne, mit der sie Afrikas Landwirtschaft industrialisieren wollen. «Unsere afrikanischen Partner setzen sich dagegen zur Wehr, denn so lässt sich das Hunger-Problem nicht lösen“, erklärt SWISSAID-Geschäftsleiterin Caroline Morel zum Auftakt der Jahres-Kampagne „Schluss mit Hunger dank Biolandbau“. Diese setzt auf Agroökologie, die in vielen Ländern des Südens hervorragende Ergebnisse zeigt. Auch eine steigende Zahl von Berichten und internationalen Expertengremien kommt zum Schluss, dass ökologische Landwirtschaft der beste Weg ist, um das globale Ernährungsproblem zu lösen. Dies trifft vor allem für Afrika mit seinen extrem reichen, aber gleichzeitig sehr fragilen Ökosystemen zu.