20.02.2014 | Inverkehrbringen

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Landwirtschaft und Konsumenten sind sich beim Thema
 Gentechnik einig: kein Anbau von
GVO-Pflanzen auf österreichischen Äckern. Bild: Greenpeace/Tschann

Österreich wird den Anbau von Gentech-Pflanzen verbieten, sollte die EU-Kommission den Anbau des umstrittenen Gentech-Mais 1507 zulassen. Es gebe einen 
breitestmöglichen politischen und gesellschaftlichen Konsens, dass Österreich 100% gentechnikfrei im Anbau bleiben soll,
 bekräftigt der Bauernbund-Präsident Jakob Auer. Auch der österreichische Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter bestätigt, der Erhalt eines gentechikfreien Anbaus sei weiterhin das erklärte Ziel der österreichischen Regierung. Weder die Landwirtschaft noch die Verbraucher sähen in den derzeitigen Anwendungen der Gentechnik einen Nutzen. Österreich werde sich auf EU-Ebene für ein Selbstbestimmungsrecht der Mitgliedstaaten für einen gentechnikfreien Anbau einsetzen.

Die österreichische Bundesregierung müsse sich in Brüssel jetzt überdies für eine Verbesserung des Zulassungsverfahrens für Gentechnik-Pflanzen einsetzen, fordert Dagmar Urban, Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace Österreich. Bis heute gibt es in Österreich keinen Anbau genmanipulierter Pflanzen. Für die grundsätzlich EU-weit zugelassenen Gentech-Pflanzen gibt es ein nationales Anbauverbot. Auch in den Supermarktregalen finden sich keine als gentechnisch verändert gekennzeichneten Lebensmittel. Die Bevölkerung lehnt mit einer deutlichen Mehrheit von über 75%  Gentechnik im Essen ab. Hingegen werden laut Greenpeace jährlich rund 450'000 Tonnen Gentech-Soya als Futtermittel vor allem aus Brasilien eingeführt. Daher will die Initiative Donau Soja in den nächsten Jahren systematisch den Anbau von gentechfreier Qualitätssoja in der Donauregion fördern. Das Potenzial ist beachtlich: Laut Schätzungen der Landwirtschaftskammer Oberösterreich kann die Soja Produktion im Donauraum mittelfristig auf rund 4 Mio. Tonnen ausgeweitet werden.