160722seraliini

In einer Langzeitstudie wurden Ratten mit dem Mais NK603 gefüttert. Bild: gmoseralini.org

Monsanto hat bei der Rückweisung der Studie des französischen Biologieprofessors Gilles-Eric Séralini im Hintergrund eine entscheidende Rolle gespielt. Dies zeigt ein Report der britischen Organisation GMWatch. Im September 2012 publizierte das Fachmagazin Food and Chemical Toxicology (FCT) die Resultate einer Studie des Teams von Professor Séralini. Im Rahmen einer Langzeitstudie waren Ratten mit dem Mais NK603 von Monsanto und mit geringen Mengen des Herbizids Glyphosat gefüttert worden. Die Studie fand bei den so gefütterten Ratten Leber- und Nierentoxizität und hormonelle Störungen. Zudem war ein Trend zu erhöhter Tumorbildung in den meisten Behandlungsgruppen beobachtet worden. Im November 2013 wurde die Publikation der Studie von der Zeitschrift wieder zurückgezogen. Der Studie wurden signifikante Mängel im Design, der Durchführung und dem Reporting vorgeworfen.

 Die Rückweisung sei erfolgt, nachdem der Redaktor des Magazins FCT, A. Wallace Hayes, einen ehemaligen Monsanto Wissenschaftler, Richard E. Goodman, in die Redaktion der Fachzeitschrift berufen habe. Der gesamte Überprüfungsprozess der gentechnikkritischen Studie sei intransparent abgelaufen und habe sich über die mehrere Monate hingezogen. Goodman soll während des Beurteilungsverfahrens wiederholt Monsanto zu Rate gezogen haben. Dies zeigt offenbar die Auswertung von Emails, welche der Organisation US Right to Know (USRTK) auf Grund einer Forderung gemäss dem Recht auf Offenlegung von Informationen zur Verfügung gestellt worden waren. Die Auswertung der Mails enthülle den Einfluss der Chemieunternehmen auf einige Wissenschaftler, heisst es in einem Artikel der französischen Zeitung Le Monde, welche diese Emails zur Durchsicht erhalten hatte. Le Monde kritisiert die Verknüpfung von wissenschaftlicher Arbeit von Industrie und universitärer Forschung. Ein solches Engagement der Industrie stelle eine Form der Kontrolle des öffentlichen Diskurses dar.