10.12.2013 | Nanotechnologie

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In Frankreich wurden 2012 13 Millionen Kilogramm Nanopartikel für die Erzeugung von Lebensmitteln registriert.  Bild: www.developpement-durable.gouv.fr.

In Frankreich wurde 2013 eine Berichtspflicht für Nanomaterialien eingeführt. Dazu hat das französische Umweltministerium 2012 ein Dekret erlassen, das in Europa einmalig ist. Unternehmen und Forschungslaboratorien, die mit Nanomaterialien arbeiten, müssen ab Mengen von mehr als 100 Gramm die Art des hergestellten, importierten und gehandelten Nanomaterials, seine Verwendung und die Menge melden. Nun hat das französische Umweltministerium die erste Bilanz des Inventars für das Jahr 2012 publiziert. Bis Ende Juni 2013 hatten 930 Institutionen (Verteiler 68 %, Produzenten 6 %, Importeure 2 % und „andere“ 4 %) insgesamt 3'400 Deklarationen abgegeben. Die Angaben betreffen 500'000 Tonnen Nanomaterialien, die im Jahre 2012 in Frankreich in den Verkehr gebracht wurden.

Davon wurden 280'000 Tonnen in Frankreich produziert und 220'000 Tonnen importiert. Das Ministerium betont, dass die deklarierte Menge vermutlich unvollständig ist. So seien etwa antibakterielle Nanomaterialien, in der Regel Silber Nanopartikel, in importierten Textilien nicht erfasst. Im Bericht ist die Verteilung der deklarierten Anwendungsbereiche im Verhältnis zur deklarierten Gesamtmenge angegeben. Mit 8.1 % haben Beschichtungen, Farben, Lösungs- und Verdünnungsmittel einen hohen Anteil. Der Anteil für die Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei beträgt 1.2 % und damit beachtliche 6'000 Tonnen bzw. 6 Millionen Kilogramm. Von hohem Interesse für die Konsumenten ist der Anteil an Produkten für die Erzeugung von Lebensmitteln. Ihr Anteil beträgt 2.6 % der Gesamtmenge, also 13 Millionen Kilogramm. Der Bericht des französischen Umweltministeriums enthält zwar nähere Angaben über die chemische Zusammensetzung der Nanomaterialien im Lebensmittelbereich, aber es wird nicht ersichtlich in welchen Lebensmitteln die Nanopartikel zu welchem Zweck eingesetzt wurden.