09.04.2014 | Saatgut

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Hartweizen wird vor allem für die Herstellung von Pasta verwendet. Bild: Rastrojo

PSB ist einer der ältesten Saatguthersteller in Italien und führend in der Zucht von Hartweizen. Nun wird das Traditionsunternehmen von Syngenta übernommen. Der Basler Agrarkonzern, weltweit führender Anbieter von Getreidesaatgut, war bislang vor allem im Bereich Weichweizen und Gerste stark. Mit Hartweizen, der für die Herstellung von Pasta verwendet wird, dringt Syngenta in einen Markt mit geschätztem Potential von 16 Milliarden Dollar ein. Auf etwa 330'000 Hektaren werden die Hartweizensorten von PSB bislang angebaut. Über das weltweite Netzwerk von Syngenta soll diese Fläche nun ausgedehnt und so die steigende Nachfrage nach Hartweizen befriedigt werden. Den PSB-Standort in der Nähe von Bologna will Syngenta zum Kompetenzzentrum für Hartweizenzüchtung aufbauen.

Die Technologien von Syngenta seien eine ideale Ergänzung zur Züchtungsexpertise von PSB, schreibt der Saatgutmulti in einer Medienmitteilung. Mit dem Aufkauf des italienischen Getreidezüchters nimmt die Konzentration auf dem Saatgutmarkt weiter zu. Die wichtigsten drei Konzerne Monsanto, DuPont und Syngenta kontrollieren mehr als die Hälfte des globalen Marktes von geschütztem Saatgut. Beim Gemüsesaatgut werden 95 Prozent des Marktes von nur fünf Unternehmen gesteuert. Beim Mais liegt der Anteil der grössten fünf Anbieter (Pinoeer, Syngenta, Limagrain, KWS, Monsanto) bei 75 Prozent. Etwas besser sieht es bislang noch beim Weizen aus. Dort stammt die Hälfe des Saatgutes aus hofeigenen Quellen. Bis heute wurde zudem noch in keinem Land gentechnisch veränderter Weizen für den kommerziellen Anbau zugelassen. Doch es gab bereits unzählige Freisetzungs- und Forschungsversuche, auch in der Schweiz.