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Gentech-News 408/2019
Mittwoch, 30. Januar 2019
Mit dem Moratorium von 2005 hatte die Schweiz bisher die strengste Gentech-Regulierung in Europa. Bald könnte sie aber auf der anderen Seite der Skala stehen. Der Bundesrat hat entschieden, dass Produkte, die mit den neuen gentechnischen Verfahren wie CRISPR/Cas hergestellt werden, nicht zwingend als gentechnisch veränderte Organismen gelten müssen. Dieser Beschluss steht im Kontrast zum Urteil des Europäischen Gerichtshofs: Dieser entschied, dass die neuen Verfahren juristisch gleich behandelt werden sollen wie die alte Gentechnik. Wie der Bund die Differenzierung der Verfahren konkret umsetzen will, ist noch offen. Eine Anpassung des Gentechnikgesetzes wird geprüft. (NZZ, 21.1.19)
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Was geschieht mit dem Erbmaterial aus gentechnisch veränderten Lebens- und Futtermittel im Magen? Zu diesem Thema hat eine Gruppe von Toxikologen eine Überblicksarbeit veröffentlicht. Die Studie fand starke Beweise dafür, dass die DNA aus Nahrungsmitteln den Verdauungsprozess übersteht. Zudem könnten Mikro-Ribonukleinsäure aus Nahrungspflanzen in den Körper gelangen und sich so in das Genom der Körperzellen oder der Darmbakterien integrieren und genetische Prozesse beeinflussen. GV-Pflanzen werden auf immer grösseren Flächen angebaut. Trotzdem wurde dieses Phänomen mit potenziellen schädlichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit nur unzureichend untersucht. (Sustainable Pulse, 18.01.2019)
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In Ecuador haben zwei Bauernorganisationen Klage eingereicht, nachdem erneut Spuren von illegal angepflanztem GV-Soja gefunden wurden. Ein Richter hat die Klage nun akzeptiert und eine Schutzverfügung angeordnet. In Zukunft soll ein neues Überwachungssystem dafür sorgen, dass GV-Pflanzen nicht mehr illegal kultiviert werden können. Ausserdem sollen Fachleute die lokalen Bauern über die Gefahren von gentechnisch verändertem Saatgut aufklären. Die Entscheidung des Richters ist ein wichtiger Fortschritt im Kampf gegen das illegale Geschäft mit Gentechnik in Südamerika. (GMWatch, 16.1.19)
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Nach dem Skandal um den chinesischen Forscher, der im November die erste Geburt genmanipulierter Babys verkündete, sorgt China wieder für Schlagzeilen. Dort sind fünf geklonte Affen mit einem absichtlich hervorgerufenem Gendefekt auf die Welt gekommen. Laut dem chinesischen Wissenschaftsmagazin «National Science Review» sollen die Klonäffchen mit dem gleichen genetischen Hintergrund der Erforschung von Biorhytmusstörungen dienen, die beim Menschen unter anderem zu Schlafstörungen und Depressionen führen können. Bei derartigen Experimenten stellt sich die ethische Frage, was der Nutzen für den Menschen ist gegenüber dem Leid, das man dem Tier zufügt. (Basler Zeitung, 25.01.2019)
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Die stärkehaltigen Wurzeln der Maniokpflanze ernähren weltweit ca. 800 Millionen Menschen. In Afrika, wo der Verbrauch am höchsten ist, bringen die Maniokpflanzen allerdings einen beachtlich geringeren Ertrag als in Asien oder Südamerika. Dafür ist der asiatische und der südamerikanische Maniok viel anfälliger für Krankheiten. Um ihre besten Eigenschaften zu vereinen, haben Forscher verschiedene Maniokpflanzen miteinander gekreuzt. Mittels genetischer Marker wurden die Nachkommen mit den idealen Eigenschaften ausgewählt. Die ohne Gentechnik gezüchteten Pflanzen sollen den Umweltverhältnissen aller Teile der Welt gerecht werden und zukünftig vor Hunger schützen. (Nature.com, 8.1.19)
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