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Gentech-News 397/2018
Mittwoch, 18. Juli 2018
Fische, die in Zuchtfarmen aufwachsen, haben oft ein blasses, graues Fleisch, im Gegensatz zu ihren Artgenossen in freier Wildbahn. Die Zucht-Fische werden deshalb oft mit synthetischen Zusatzstoffen aus Erdöl gefüttert, welche eine rosa Färbung des Fleisches bewirken, was den Konsumenten mehr Appetit machen soll. Englische Forscher wollen diese künstliche Färbung nun nach eigenen Angaben nachhaltiger gestalten, indem sie Farbstoffe aus Gentech-Tomaten gewinnen. Für die Herstellung der Ketocarotinoide wird den Tomaten bakterielle DNA eingefügt. Die gentechnisch veränderten Tomaten werden gefriergetrocknet, pulverisiert und den Fischen ins Futter gegeben. (Hakai Magazine, 3.7.18)
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Anfang Juli diskutierte der Deutsche Ethikrat über mögliche Auswirkungen der neuen gentechnischen Verfahren auf den Menschen und seine Würde. Das Deutsche Grundgesetz beschreibt in Artikel 1 die menschliche Würde als unantastbar. Mit den neuen gentechnischen Verfahren kommen nun aber neue ethische Fragen auf. So könnte je nach Ansicht der Nutzen der Technologie die Gefahren übersteigen. So scheint etwa die Verschmelzung der Informations- und Gentechnik nahe Zukunft zu sein, etwa durch das Einfügen von Gedächtnis-Speichern in das Gehirn. Ebenso denkbar ist es, die Angst des Menschen durch Gehirnveränderungen auszuschalten. Philosoph Carl Friedrich Gethmann meint, dass mit diesen Entwicklungen die Würde der Menschen gefährdet ist, da sie instrumentalisiert werden könnten für die Zwecke anderer. (Deutschlandfunk Kultur, 1.7.18)
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An der Universität von North Carolina haben Forscher eine Fliegenart gentechnisch so verändert, dass nur noch die männlichen Nachkommen überleben. Mittels Gene Drive möchten die Wissenschaftler nun erreichen, dass sich diese Eigenschaft in freier Wildbahn durchsetzt und die Fliege möglichst schnell ausgerottet wird. Die Neuwelt-Schraubenwurmfliege (Cochliomyia hominivorax) ist ein Tierparasit und legt Eier in Wunden und Schleimhäute. Die Larven wiederum ernähren sich vom Fleisch der Tiere. Die USA und Panama betreiben derzeit ein gemeinsames Programm zur Ausrottung der Schraubenwurmfliegen (COPEG) und haben eine Gentechvariante entwickelt. Gemäss einem Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums hätten bereits Feldversuche stattgefunden und die Biosicherheitsbehörde von Panama prüfe den Antrag auf Zulassung der Gentechfliege. (Informationsdienst Gentechnik, 27.6.18)
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In einer Fütterungsstudie dreier australischer Forscher und Forscherinnen wurden zwei Gruppen von Ratten über sechs Monate mit Mais gefüttert. Eine Gruppe Ratten erhielt gentechnisch veränderten Mais mit insektizidresistenten Eigenschaften (MON863 und MON810 von Monsanto) und einer Herbizidtoleranz gegen Glyphosat (NK603). Die andere Gruppe wurde zur Kontrolle mit gentechfreiem Mais gefüttert. Die Fütterungsdauer war doppelt so lange wie bei den typischen Rattenfütterungsstudien, die für Zulassungen in der Industrie durchgeführt werden. Die Ratten, welche mit dem Gen-Mais gefüttert wurden, zeigten am Ende der Studie signifikante Veränderungen der Magenschleimhaut. Die gentechfreie Kontrollgruppe hingegen zeigte keinerlei Veränderungen. (GMWatch, 9.7.18)
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Der Gouverneur von Hawaii setzte vor kurzem ein neues Gesetz in Kraft, welches den Einsatz des Pestizids Chlorpyrifos verbietet und verlangt, dass im Abstand von 100 Fuss (30.5 m) zu Schulhäusern während der Schulstunden keine Pestizide ausgebracht werden dürfen. Ausserdem sind Agrochemiefirmen dazu verpflichtet, regelmässig darüber zu berichten, wann und wo welche Pestizide ausgebracht werden. Der Entscheid des Parlaments und des Gouverneurs des US-Staats Hawaii, dieses Gesetz zu erlassen, ist ein historischer Durchbruch und ein Erfolg für die lokalen Bewegungen. (MultiWatch, 14.6.18)
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Die Gentech-News werden redigiert von Paul Scherer, SAG. Einen Überblick über sämtliche Meldungen, die Referenzen und Hintergrundartikel finden Sie auf unserer Homepage: Gentech-news. Die Ausgaben 1- 293 sind weiterhin auf der Homepage des Blauen-Institut verfügbar.
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