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Gentech-News 314/2014
Mittwoch, 10. Dezember 2014
314.1 Gentechnik-Verbot: EU-Parlament und Länder finden Kompromiss
In Brüssel kam Anfang Dezember ein Kompromiss zum sogenannten Opt-Out zustande, welches nationale Getech-Anbauverbote ermöglichen soll. Die Reaktionen dazu fallen unterschiedlich aus: „Diese Einigung verhindert das Schlimmste“, sagt ein Grüner Abgeordneter. Anders die konservative Abgeordnete Elisabeth Köstinger aus Österreich, die den Entscheid als „ein historischer Moment“ bewertet. „Unser wichtigstes Ziel war es, das nationale GVO-Anbauverbot so wasserdicht zu gestalten, dass kein Gentechnikkonzern sie mit einer Klage aushebeln kann." Der österreichische Verzicht auf Gentechnik sei damit gesichert. Die Beteiligung von Konzernen am Verfahren, das zu einem Verbot von Gentechnik-Anbau führen kann, wird nicht komplett gestrichen –soll aber auch vermieden werden können. (Informationsdienst Gentechnik / Format, 4.12.14)
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314.2 Indische Wissenschaftler fordern vorsichtigen Umgang mit Gentech-Pflanzen
Ein wissenschaftliches Komitee ruft die indische Regierung zu einem vorsichtigen Umgang mit gentechnisch veränderten Pflanzen auf. Der Vorsitzende des Komitees verweisst dabei auf die Skepsis gegenüber gentechnisch veränderten Pflanzen in Europa. Er fordert für Indien bessere Umweltgesetze zum Schutz der Biodiversität. Bei neuen Technologien gelte es nicht nur die Chancen sondern auch die Risiken zu bedenken. Eine unüberlegte Freisetzung von gentechnisch veränderten Pflanzen könne schwerwiegende Folgen für die kleinräumige indische Landwirtschaft und die Biodiversität haben, die nicht mehr rückgängig gemacht werden könnten. (Indien Express, 1.12.14 )
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314.3 Einspruch gegen Soja-Patent von Monsanto
Die NGO-Koalition „Keine Patente auf Leben“ hat beim Europäischen Patentamt Einspruch gegen ein Patent von Monsanto erhoben. Denn das Patent gefährde den freien Zugang zu den genetischen Grundlagen der Klimaresistenz in bestehenden Sojasorten. Laut einem Bericht von „Keine Patente auf Leben“ hat die Zahl von Patenten auf Pflanzen und Tieren in den letzten Jahren stetig zugenommen. Diese Entwicklung gefährde die Agro-Biodiversität, die Anpassungsfähigkeit der Nahrungsmittelproduktion an den Klimawandel und damit die globale Ernährungssicherheit. Deshalb fordert die NGO-Koalition alle Vertragsstaaten des europäischen Patentübereinkommens EPÜ, darunter auch die Schweiz, dazu auf, die gegenwärtige Vergabe-Praxis bei Patenten zu unterbinden. (SAG, 3.12.14)
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314.4 Philippinische Bauern protestieren gegen Golden Rice
Immer mehr Bauern auf den Philippinen setzten sich gegen die Versuche mit „Golden Rice“ und anderen gentechnisch veränderten Pflanzen ein. Sie befürchten, dass durch den Gentech-Reis die Biodiversität des Landes bedroht werde. Auf den Philippinen wachsen Hunderte von Reissorten. Jon Sarmiento, Reisbauer und Organisator einer nationalen Bauernbewegung, glaubt, dass der „Golden Rice“ die Mangelernährung noch verstärken würde. Die Bauernbewegung fordert die Regierung auf, die Forschungsgelder in Projekte mit einheimischen Reissorten zu investieren. Es gäbe bereits konventionelle nährstoffreiche Sorten, die sich gegen Mangelernährung einsetzen liessen. (Services IPS, 3.12.14).
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314.5 Vitamin-A-Banane ohne Gentechnik
Fe’i Bananen sind rot-orange. Sie waren einst sehr verbreitet und wurden von Indonesien über Tahiti bis nach Hawaii angepflanzt. Doch sie wurden immer mehr durch neue Sorten verdrängt. Seit dem Jahr 2000 beschäftigte sich die amerikanische Forscherin Lois Englberger mit solchen orangefleischigen Bananen, die natürlicherweise einen hohen Beta-Carotin-Gehalt aufweisen. In Micronesien hat sie ein Projekt initiiert, das den Anbau dieser alten lokalen Sorten wieder fördern soll. Dieses und andere Projekte zeigen, dass es die gentechnisch veränderten Bananen nicht braucht. Diese seien vielmehr ein Beispiel für Biopiraterie. (Seed Freedom, The Ecologist 3.12. 14)
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Die Gentech-News werden redigiert von Paul Scherer, SAG. Einen Überblick über sämtliche Meldungen, die Referenzen und Hintergrundartikel finden Sie auf unserer Homepage: Gentech-news. Die SAG hat 2014 die Betreuung dieses Newsletters von Florianne Koechlin, Vorstandsmitglied der SAG übernommen. Florianne Koechlin hat die Gentech-news im Jahr 2000 ins Leben gerufen und seither in Zusammenarbeit mit der SAG betreut.Die Ausgaben 1- 293 sind weiterhin auf der Homepage des Blauen-Institut verfügbar: http://www.blauen-institut.ch/pg_blu/pg/a_gd.html
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