Gentech-News 484/2022
Donnerstag, 16. Juni 2022
Eine neue Publikation untersuchte, welche Auswirkungen die Veränderung einzelner Gene auf Ökosysteme haben können. Schon die Reduktion der Vielfalt in einem einzelnen Gen kann dazu führen, dass Arten, die mit diesen Pflanzen in Wechselwirkung stehen, aussterben. Die Forschenden sprechen deswegen von einem ‚Schlüsselgen‘. Nach Ansicht von Testbiotech sind die neuen Erkenntnisse von grosser Relevanz für die Diskussion über die Risiken der neuen Gentechnik, da Veränderungen einzelner ‚Schlüsselgene‘ sich destabilisierend auf ganze Ökosysteme auswirken können, wenn diese ‚uniformiert‘, d.h. die Häufigkeit des Vorkommens verschiedener Varianten reduziert, werden. In den natürlichen Populationen liegt meist eine Mischung verschiedener Genvarianten vor. (Testbiotech, 25. 5.22)
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Bei einer aktuellen Umfrage in Österreich gaben gleich 83,1 Prozent der Befragten an, dass Gentechnik-Freiheit ein wichtiger Aspekt beim Einkauf ist. 71,4 Prozent der Befragten sind bereit, für gentechnikfreie Lebensmittel mehr zu bezahlen. Der gentechnikfreie Sektor erzielt in Österreich Jahresumsätze von knapp vier Mrd. Euro. Die EU-Kommission stelle mit ihrem Versuch, die Marktzulassungen für Produkte aus den Verfahren der neuen Gentechnik weitgehend zu deregulieren, die gentechfreie Lebensmittelwirtschaft vor grosse Herausforderungen. Hier sei es wichtig, dass Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft entschlossen und gemeinsam gegensteuern, erklärte Florian Faber, Geschäftsführer der "ARGE Gentechnik-frei". (Salzburg, 24.05.22)
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Die Pläne der britischen Regierung, genomeditierte Lebensmittel ohne Kennzeichnung in britischen Supermärkten zuzulassen, sorgte in Schottland und Wales für Empörung, da beide Landesteile diese Deregulierung ablehnen. Die schottische Regierung erklärte, sie sei "nach wie vor strikt gegen die Einführung des Gesetzes und werde keine Einschränkung der Ausübung dezentraler Befugnisse akzeptieren. Ein Sprecher der walisischen Regierung sagte: "Wir haben keine Pläne, die bestehenden Verordnungen über die absichtliche Freisetzung von GVO in Wales zu überarbeiten, und werden unseren vorsorglichen Ansatz in Bezug auf genetische Veränderungen beibehalten". (Daily Mail, 25.5.22)
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Knapp 300.000 EU-BürgerInnen fordern mit einer Petition, Freiland-Experimente mit gentechnisch veränderten Gene-Drive-Organismen durch ein globales Moratorium zu unterbinden. Gene Drives werden mit CRISPR-Cas hergestellt und können ganze Populationen von Tieren und Pflanzen in der Natur gentechnisch verändern oder auch ausrotten. Der sogenannte Gene Drive setzt Grundprinzipien der Evolution ausser Kraft und erzwingt die Vererbung einer genetischen Eigenschaft an sämtliche Nachkommen. Damit sollen zum Beispiel krankheitsübertragende Insekten, invasive Arten oder so genannte Ernteschädlinge ausgerottet werden. Einmal in die Natur freigesetzt, können Gene Drives nicht mehr zurückgeholt werden. Wenn sich Gene-Drive-Organismen ausbreiten, könnten sie das ohnehin rasende Artensterben noch weiter beschleunigen. (Saarbrücker Zeitung, 31.5.22)
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Rund 13,2 Milliarden Euro wurden 2021 in Deutschland für „Ohne Gentechnik“-Produkte ausgegeben, 4,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Nach vielen Jahren mit zweistelligen Wachstumsraten komme „Ohne Gentechnik“ jetzt in die Konsolidierungsphase mit moderateren Zuwächsen. Den grössten Anteil an „Ohne Gentechnik“-Produkten machten auch im Jahr 2021 Milch und Milchprodukte, Geflügelfleischprodukte und Eier aus. Nach den Prognosen des Verbandes wird sich der „Ohne Gentechnik“-Umsatz 2022 erneut um 4,2 Prozent erhöhen. Jedoch habe man mögliche Auswirkungen des Ukraine-Krieges sowie damit begründete Falschinformationen und geschürte Verunsicherungen nicht berücksichtigen können. (Lebensmittelpraxis, 8.6.22)
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