Tage der Agrarökologie
Ausstellung: Vielfalt statt Gentechnik
Im Rahmen der «Tage für Agrarökologie» kreieren wir einen offenen Raum, in dem wir zum Dialog über Vielfalt und Gentechnik einladen.
Für eine Welt ohne Gentechnik
IBAN: CH07 0900 0000 8000 0150 6
Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
19.1.2012 | Lebensmittel
Karte des Anteils an unterernährten Menschen an der Gesamtbevölkerung nach Staat.
Bild: de.wikipedia.org
Hans Rudolf Herren, Agronom und Präsident von Biovision, ist überzeugt, dass es für die zukünftige Sicherung der Ernährung der Menschheit einen fundamentalen Kurswechsel in der globalen Agrarpolitik braucht, und zwar hin zu einer nachhaltigen ökologischen Landwirtschaft. Um Hunger und Armut in einer Welt, deren Bevölkerung bis 2050 von heute 7 Milliarden auf über 9 Milliarden zunehmen wird, zu besiegen, müssen Fehlentwicklungen in der industriellen Agrarpolitik überwunden werden. Verlangt ist eine landwirtschaftliche Produktion, so wie sie im IAASTD-Weltagrarbericht (International Assessment of Agricultural Knowledge, Science and Technology for Development) gefordert wurde: Weg von kurzfristiger Ertragsmaximierung, hin zu einer ökologischen, multifunktionalen Landwirtschaft, die nicht den höchsten, aber den nachhaltig möglichen Ertrag anstrebt, Böden und Gewässer schont und die natürliche Bodenfruchtbarkeit und die Biodiversität erhält und fördert. Hans Herren sieht im kommenden Erdgipfel «Rio + 20» im Juni 2012 eine Chance, den vom IAASTD postulierten Kurswechsel einzuleiten.
externer Link: NZZ
externer Link: Biovision
externer Link: Weltagrarbericht
externer Link: Rio+20
In Deutschland wird dieses Jahr die Gentechnik an Pflanzen nur im
Labor oder vereinzelt in Freisetzungsversuchen zu Forschungszwecken,
nicht aber in der Landwirtschaft stattfinden. Bild: MPI Potsdam-Golm /
www.biosicherheit.de
Zahlreiche europäische Staaten haben eine gentechnikfreie Landwirtschaft – so wie die Schweiz unter dem gesetzlichen Moratorium. Nach dem Rückzug der BASF Plant Science aus Europa (siehe News weiter unten) und damit dem Ende der Gentech-Amflora-Kartoffel sowie dem nach wie vor geltenden Verbot für den Anbau von Bt-Mais MON810 werden in Deutschland keine Gentech-Pflanzen mehr angebaut. Zudem wird vermutet, dass die ohnehin schon geringe Zahl der Freisetzungsversuche weiter zurückgehen wird.
externer Link: Transgen.de
externer Link: Deutschland: Standortregister 2012
externer Link: Grüne Gentechnik: In Deutschland nur noch im Labor
externer Link: Gentechnik-Kartoffeln in Deutschland sind Vergangenheit
17.1.2012 | EU
Bild: untoitpourlesabeilles.fr
Die französische Regierung hat beschlossen, das bestehende Anbauverbot des schädlingsresistenten Mais MON810 auch im Jahre 2012 aufrecht zu halten. Dies obwohl ein französisches Gericht letztes Jahr das bestehende Moratorium aus dem Jahre 2008 aufheben wollte. Der Entschluss fiel unter anderem aufgrund von Gesprächen der Umwelt- und Landwirtschaftsminister mit Bauernverbänden.
externer Link: Reuters
17.1.2012 | EU
Bild: Pressefoto BASF,
www.basf.com
BASF Plant Science hat heute angekündigt, dass sie ihre Aktivitäten im Bereich der Pflanzenbiotechnologie auf die Hauptmärkte in Nord- und Südamerika konzentriert. Es fehle in weiten Teilen Europas die Akzeptanz bei der Mehrheit der Verbraucher, Landwirte und Politiker. Deshalb sei es aus unternehmerischer Sicht nicht sinnvoll, in Produkte, die für die Kommerzialisierung ausschliesslich im europäischen Markt vorgesehen seien, weiter zu investieren. Der Konzern wird die Entwicklung und Kommerzialisierung aller Produkte einstellen, deren Anbau in der Landwirtschaft allein auf die europäischen Märkte ausgerichtet ist. Dies betrifft die Gentech-Stärkekartoffeln Amflora, Amadea und Modena, die gegen Kraut- und Knollenfäule resistente Kartoffel Fortuna, eine gegen Kraut- und Knollenfäule resistente Stärkekartoffel sowie eine pilzresistente Weizensorte. Trotz des Entwicklungsstopps will BASF Plant Science aber die Bewilligungsverfahren, die bereits angelaufen sind, Aufrecht erhalten.
externer Link: BASF Medienmitteilung
externer Link: GeN
12.1.2012 | Humangenetik
Links: Life Technologies Corporation Ion Proton Sequencer Chip.
Rechts: Ion Proton™ Sequencer. Bilder: PR NEWSWIRE
Die kalifornische Life Technologies Corporation hat ein Analysegerät, den so genannten Ion Proton™ Sequencer entwickelt, mit dem eine vollständige DNA-Untersuchung für rund 1000 Dollar durchgeführt werden kann. Das Gerät kostet 149'000 Dollar. Die Firma meint, dass sich ab jetzt grosse Arztpraxen und Spitäler ein solches DNA-Gerät leisten können. Die Resultate der Genomanalyse, das heisst die Aufschlüsselung sämtlicher drei Milliarden DNA-Basenbausteine des Erbguts, liegt jeweils noch an demselben Tag vor und würde erlauben, frühzeitig Veränderungen zu erkennen, die schwere, lebensbedrohenden Krankheiten auslösen können. Die Analysen würden auch dazu beitragen, dass Biotech-Pharmafirmen vermehrt individuelle, auf einen Patienten abgestimmte Medikamente entwickeln können. Der Tages-Anzeiger kommentiert dazu: „Allerdings stehen gemäss Umfragen in den USA bis zu 90 Prozent der Ärzte der Massenverbreitung der DNA-Analysen skeptisch gegenüber, weil Patienten überfordert sein könnten. Entweder glauben sie zu Unrecht, eine bestimmte DNA-Konstellation führe zwangsläufig zu einer schweren Erkrankung, oder sie wiegen sich in falscher Sicherheit, wenn das Erbgut ein bestimmtes Krankheitsrisiko nicht erkennen lässt. Hinzu kommt, dass jeder Mensch DNA-Veränderungen mit potenziell tödlichen Krankheitsfolgen aufweist.“
externer Link: Tages-Anzeiger Online
externer Link: Medienmitteilung Life Technologies Corporation
19.12.2011 | Schadensfälle
Rapsblüte. Bild: Sven Kreutz /
www.biosicherheit.de
Bereits während dem Aufbau des gesetzlich vorgeschriebenen Monitorings von gentechnisch veränderten Organismen GVO hat das Bundesamt für Umwelt BAFU in der Nähe von Laboratorien der Universitäten Basel, Lausanne und Zürich sowie am Bahnhof Lugano einzelne gentechnisch veränderte Pflanzen in der Umwelt nachgewiesen. Die Tatsache, dass in der vermeintlich gentechnikfreien Schweiz bei näherer Betrachtung Gentech-Pflanzen in der Umwelt gefunden werden stimmt nachdenklich. Einerseits sollten die Sicherheitsmassnahmen bei Laboratorien betreffend den Austrittspfaden neu evaluiert werden und allenfalls die Biosicherheitskonzepte angepasst werden. Andererseits sollten Transporte in Bezug auf GVO-haltige Güter besser bekannt sein und Massnahmen gegen Transportverluste ergriffen werden. Eine Verbreitung von unbewilligten Gentech-Rapssamen ist unbedingt zu verhindern. Sollte der - sowohl in der Schweiz wie auch in der EU unbewilligte - Gentech-Raps vermehrt in der Umwelt auftreten, so kann die Auskreuzung auf Wildarten, die teilweise als Ackerunkräuter auftreten, nicht ausgeschlossen werden. Umso mehr da Rapssamen jahrelang in Böden überwintern und Rapspflanzen durch eine weiträumige Auskreuzung gekennzeichnet sind. In den USA ist die Verwilderung von Gentech-Raps bereits ein gravierendes Problem.
externer Link: Medienmitteilung Bundesamt für Umwelt
PDF: Medienmitteilung SAG
externer Link: bioSicherheit: USA: Gentechnisch veränderter Raps ausserhalb der Felder gefunden