Tage der Agrarökologie
Ausstellung: Vielfalt statt Gentechnik
Im Rahmen der «Tage für Agrarökologie» kreieren wir einen offenen Raum, in dem wir zum Dialog über Vielfalt und Gentechnik einladen.
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
02.05.2013 | Koexistenz
Ein gentechnikfreier Gürtel von 1000 Metern um Naturschutzgebiete soll gesetzlich verankert werden. Bild: commons.wikimedia.org
Alexander Bonde, Verbraucherminister des Landes Baden-Württemberg verspricht: „Wir werden den Schutz von Naturschutzgebieten gesetzlich festschreiben.“ Die Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher im Rot-Grün regierten Bundesland wolle keine Gentechnik auf ihrem Teller. Die Landesregierung habe bereits umfassende Maßnahmen ergriffen, um Agro-Gentechnik soweit wie möglich auszusperren, sagte der Minister am vergangenen Sonntag in Stuttgart. So will das Land bei der Überarbeitung des Naturschutzgesetzes die wertvollen Naturschutzgebiete vor möglicherweise unkontrollierbaren Einflüssen durch gentechnisch veränderte Pflanzen schützen. Dazu sei ein gentechnikfreier Gürtel um die Naturschutzgebiete geplant, der mehr als 1.000 Meter breit sein soll, kündigte Bonde an. „Dadurch erreichen wir für gefährdete Tier- und Pflanzenarten, die größtenteils als vom Aussterben bedrohte Arten auf der Roten Liste stehen, ein besonders hohes Schutzniveau“. Die genaue Breite des Schutzgürtels werde in Abstimmung mit den beteiligten Verbänden festgelegt.
30.04.2013 | Koexistenz
In der kleinräumigen Schweizer Landwirtschaft wäre eine Koexistenz mit sehr hohem Aufwand verbunden. Bild: LID
Der Regierungsrat des Kantons Bern hat sich in seiner Stellungnahme gegen die vom Bundesrat vorgeschlagene Änderung des Gentechnik-Gesetzes und die Koexistenz-Verordnung ausgesprochen, wie er in einer Medienmitteilung schreibt. Die vorgeschlagene Koexistenzregelung wäre nach Einschätzung des Berner Regierungsrates in der kleinräumigen Schweiz sehr aufwändig und würde zu einem hohem Aufwand für die Landwirtschaft und die Kantone führen. Weitere Kosten würden bei der Warenflusstrennung für die Sammelstellen und den Detailhandel anfallen. Diesem Mehraufwand stehe aber keine genügende Nachfrage gegenüber. Nach wie vor sei nur ein kleiner Teil der Schweizer Bevölkerung bereit, Lebensmittel zu kaufen, die mit Hilfe von Gentechnik produziert wurden. Der Verzicht auf die Verwendung von GVO sei ein Qualitätsargument für Schweizer Lebensmittel und bringe der einheimischen Landwirtschaft einen Marktvorteil gegenüber der internationalen Konkurrenz, schreibt der Regierungsrat.
26.04.2013 I Schadensfälle
Drastische Abnahme: 2012 wurden in Mexico fast 60% weniger Monarchfalter gezählt. Bild: commons.wikimedia.org
Die Zahl der Monarchfalter in Amerika ist dramatisch gesunken: Waren es früher Rodungen in Mexiko, die ihnen das Leben schwer machten, so dürfte heute der Pestizideinsatz in den USA die Ursache sein. Jedes Jahr kommen sie im November zu Millionen angeflattert, um in Zentralmexiko zu überwintern. Ein Naturspektakel der Sonderklasse. Doch in dieser Saison ist die Zahl der ankommenden schwarz-orangen Monarchschmetterlinge drastisch zurückgegangen. Fast 60 Prozent weniger Exemplare zählt eine aktuelle Studie. Die Falter, die im Sommer in Nordamerika leben, machen sich im Herbst auf eine mehrere tausend Kilometer lange Reise Richtung Mexiko. Im Frühjahr fliegt die nächste Generation zurück zu den grossen Seen in Nordamerika. Dort werden in riesigen Monokulturen gentechnisch veränderter Mais und Soja angebaut. Diese einseitige Landwirtschaft erfordert einen enormen Einsatz des Herbizids Glyphosat zur Schädlingsbekämpfung. Das Herbizid lässt aber auch die Seidenpflanzen absterben, von denen sich der schöne Schmetterling hauptsächlich ernährt, weist die Studie nach.
16.4.2013 | Inverkehrbringen
Hauptsitz Bayer CropScience in Monheim, Deutschland. Bild Bayer CropScience.
Die drei grossen Agrokonzerne Monsanto, Dow und Bayer spannen noch enger zusammen. Wie die Konzerne bekannt gaben, wurden verschiedene Lizenzvereinbarungen getroffen. Zusammen mit Dow AgroSciences will Monsanto die Einführung einer neuen Generation des Gentech-Mais SmartStax vorantreiben. Diese gentechnisch veränderte Maissorte wurde gemeinsam von den beiden Konzernen entwickelt. Sie enthält eine Herbizid-Toleranz und ist resistent gegen den Befall von Insekten, indem sie eigene Insektizide absondert.
Mit Bayer hat Monsanto ein Abkommen zur gemeinsamen Nutzung von Soja-Pflanzen in den USA, Kanada und Brasilien unterzeichnet. Die Vereinbarungen enthalten die Möglichkeit, Technologien gemeinsam zu nutzen, unter bestimmten Umständen miteinander zu kombinieren und damit die Marktanteil zu erhöhen.
12.04.2013 | Schadensfälle
Die Raupe des Maiszünslers schwächt durch ihre Fraßgänge die Standfestigkeit der Pflanze. Bild: http://commons.wikimedia.org
Bt-Mais sollte den Einsatz von Spritzmitteln laut Herstellern eigentlich reduzieren. Doch trotz Gentechnik-Mais wird auf den Feldern in Illinois diesen Sommer die Verwendung von Insektiziden zunehmen. Dies geht aus einer Studie einer Universität in Illinois hervor. Gentechnisch veränderter Bt-Mais setzt aufgrund eines eingebauten Bakterien-Gens permanent Gift frei, um den Maiszünsler zu töten. In der Folge nehmen jedoch andere Insekten den Platz dieses Schädlings ein. Außerdem entwickelt mit der Zeit der Zünsler eine Resistenz gegen das Insektizid der genmodifizierten Pflanze. Professor Gray zeigt sich überrascht, dass diese Zunahme bereits 10 Jahre nach der Einführung des Gentech-Maises so deutlich zeigt.
11.04.2013 | Freisetzungen
Erstmals seit vielen Jahren wird es 2013 in Deutschland aller Voraussicht nach keine Freilandversuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen geben. Auch in der EU gehen die Versuche weiter zurück. Ein Trend, dem viele Länder ausserhalb Europas jedoch nicht folgen. Bleibt doch die Zahl der in internationalen Datenbanken registrierten Freisetzungen annähernd konstant. Den weitaus grössten Anteil verzeichnen dabei gentechnisch veränderte Pflanzen mit Herbizid- und Schädlingstoleranzen. Doch es wird auch an anderen Merkmalen gearbeitet, wie zum Beispiel erhöhte Stresstoleranz oder effizientere Nährstoffnutzung.