Magazin
Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
07.03.2013 | Patente
Schimpansen und Bonobos verfügen über ein menschenähnliches Bewussstein. Bild: Bonobo, wikipedia.org
Die SAG hat zusammen mit 12 Organisationen aus Deutschland, der Schweiz und England gemeinsam Einspruch gegen ein Patent der US Firma Altor auf gentechnisch veränderte Schimpansen eingelegt. Das Patent EP 1409646 war vom Europäischen Patentamt (EPA) im Juni 2012 erteilt worden. Die Tiere sind in ihrer DNA so verändert, dass ihr Immunsystem dem des Menschen ähnlicher sein soll. An diesen „humanisierten“ Tieren sollen Medikamente getestet werden. Nach Ansicht der Einsprechenden verstößt das Patent gegen die ethischen Grenzen des Europäischen Patentrechts.
4.3.2013 | Nanotechnologie
Labortests zeigen, dass in Donuts mit Puderzuckerbeschichtung Titandioxid Nanopartikel enthalten sind. Bild: http://de.wikipedia.org
Donuts sind US-amerikanische und kanadische Krapfen aus Hefeteig oder Rührteig. Auch der in Europa bekannte Berliner zählt zu diesem Typ Gebäcke. Donuts werden mit verschiedenen Glasuren (Fett-Zucker-Mischungen) überzogen. Die unabhängige Umwelt- und Menschenrechtsorganisation „As You Sow“ hat im Jahre 2012 insgesamt 2'500 US-Firmen betreffend dem Gebrauch von Nanomaterialien im Lebensmittelbereich angefragt. Gerade einmal 26 Firmen haben geantwortet. Unter dem Titel „Slipping Through the Cracks“ wurde nun ein 16-seitiger Bericht veröffentlicht. Unter anderem wurden im Auftrag von As You Sow an unabhängigen Laboratorien Lebensmittelprodukte auf den Gehalt von Titandioxid Nanopartikel untersucht: In verschiedenen Donuts wurde solche Nanopartikel gefunden. In einigen Produkten war die Partikelgrösse kleiner als 10 Nanometer, was dem unteren Bereich von nanoskaligen Materialien (1 – 100 Nanometer) entspricht. Die Autoren folgern unter anderem, dass der Einsatz von Nanomaterialien in Lebensmitteln an der gesellschaftlichen Akzeptanz scheitern kann, wenn Behörden und Firmen nicht deren Sicherheit belegen und vollständige Transparenz gegenüber den Konsumenten ausüben.
28.02.2013 | Europa
Bild: Stihl024 / pixelio.de
Die Mitgliedstaaten der EU haben einer neuen Riskioprüfung für Gentechpflanzen zugestimmt. Noch sind aber nicht alle Einzelheiten bekannt. Neu soll etwa eine 3-monatige Fütterungsstudie mit Ratten vorgeschrieben werden. Inf’OGM kritisiert, dass das neue Verfahren nur für die zukünftig eingereichten Zulassungsanträge gelten soll. Bei der EU sind zurzeit Gesuche für über 50 Gentech-Pflanzen hängig, für diese sollen die strengeren Prüfverfahren noch nicht gelten. Genauso wenig, wie für die bereits zugelassenen Pflanzen.
21.02.2013 | Inverkehrbringen
Nur auf gerade 0.12 Prozent der EU-Ackerfläche wachsen Gentech-Pflanzen.
Laut einem Bericht des europäischen Umweltverbandes Friends of the Earth werden 0.12 Prozent der Ackerfläche (132.000 Hektar) in der EU mit Gentech-Pflanzen bebaut. Die Gesamtackerfläche der EU beträgt über 103 Millionen Hektar. Die 0.12 Prozent Gentechnik-Fläche sei als irrelevant einzustufen, so Friends of the Earth. EU-weit dürfen nur zwei Gentech-Pflanzen angebaut werden: Monsanto-Mais MON 810 und die BASF-Kartoffel Amflora. Hauptanbauland ist dabei Spanien mit einer Mais-Anbaufläche von 116.000 Hektar. Weltweit vergrösserte sich die Gentechnik-Anbaufläche um sechs Prozent auf insgesamt 170 Millionen Hektar. Die wichtigsten Anbauländer sind unverändert Brasilien, USA und Argentinien. Global werden aktuell somit 12 Prozent der Ackerfläche mit Gentech-Pflanzen bestellt.
15.2.2013 / Nanotechnologie
Schematische Illustration wie Nanopartikel zur Krebsbehandlung verwendet werden könnten. Bild: http://en.wikipedia.org
Ein Artikel im Journal Nanomedicine liefert ein aktuelles Inventar von nanomedizinischen Produkten. Recherchen in der Literatur, in Registern für klinische Versuche und im Internet ergaben 247 nanomedizinische Produkte, die entweder bewilligt sind oder sich in klinischen Studien befinden. Es handelt sich entweder um nanomedizinische Therapeutika (gegen Krebs, Infektionskrankheiten, Hepatitis etc.) oder um nanomedizinische Hilfsmittel (für bildgebende Verfahren, Wirkstofftransport, Beschichtungen etc.). Man erhofft sich, mit solchen Entwicklungen in der Nanomedizin die heute anstehenden Probleme der modernen Medizin zu lösen.
07.02.2013 | Freisetzungen
Weizenfeld des Freisetzungsversuches im Rahmen des NFP 59 aus dem Jahr 2009. Bild:konsortium-weizen.ch
Die Universität Zürich hat ein Bewilligungsgesuch für eine neue Serie von Freisetzungsversuchen mit Weizen beim Bundesamt für Umwelt (BAFU) eingereicht. Die Versuche sollen 2014 auf einer sogenannten „Protected Site“, welche von Agroscope eingerichtet wird, durchgeführt werden. Verschiedene Organisationen haben sich bereits kritisch zu diesen Bewilligungen geäussert. Sie stellen den Nutzen der bevorstehenden Versuche für die Schweizer Landwirtschaft in Frage. Das BAFU wird das Gesuch nun auf Vollständigkeit prüfen und danach im Bundesblatt publizieren. Ab dann beginnt eine 30-tägige Einsprachefrist.