Tage der Agrarökologie
Ausstellung: Vielfalt statt Gentechnik
Im Rahmen der «Tage für Agrarökologie» kreieren wir einen offenen Raum, in dem wir zum Dialog über Vielfalt und Gentechnik einladen.
Für eine Welt ohne Gentechnik
IBAN: CH07 0900 0000 8000 0150 6
Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
12.06.2013 | Schadensfälle
Bereits nach drei Jahren war der Heerwurm resistent gegen das Gift eines
Gentech-Maises. Bild: cbif.gc.ca
Wo immer Insektizide eingesetzt werden, kommt es unweigerlich Resistenzbildungen auch gegenüber den Giften, welche Gentech-Pflanzen aufgrund der eingebauten Bakteriengene produzieren. Dies zeigt eine neue Studie der Universität Arizona. Am schnellsten reagierte der Heerwurm in Puerto Rico. Schon nach drei Jahren konnten die Gifte des Gentech-Maises der Hälfte der Heerwürmer nichts mehr anhaben. Die Forscher analysierten Daten zu den 13 wirtschaftlich bedeutsamsten Schädlingen von 77 Studien aus 8 Ländern. 2005 waren lediglich Resistenzen beim Baumwollkapselbohrer nachgewiesen worden. Doch in den letzten Jahren ist mit der Steigerung der Anbaufläche von Gentech-Pflanzen auch die Häufigkeit der Resistenzbildungen markant gestiegen. "Man muss stets damit rechnen, dass sich die Schädlinge anpassen. Es ist wohl so gut wie unmöglich, die Entwicklung von Resistenzen zu verhindern", sagt Bruce Tabashnik, einer der Autoren.Aus Nordamerika, Indien und Südafrika lägen Studien über Insektenvölker vor, bei denen über die Hälfte der Individuen unempfindlich gegen das Gift einer gentechnisch veränderten Pflanze sind. Die Anzahl der resistenten Insektenarten bei Gentech-Mais hat sich innerhalb weniger Jahre verfünffacht. Die drei Autoren zeigen, dass es Möglichkeiten gibt, die Resistenzbildung der Schädlinge mit Bewirtschaftungsmethoden hinauszuzögern. Im günstigsten Fall könne es über 15 Jahre dauern, bis sich die Insekten angepasst hätten.
11.06.2013 Schadensfälle
Der Weizen-Export aus den USA nach Asien ist nach dem Fund von Gentech-Weizen ins Stocken geraten Bild: Oliveira
Wegen des Einbruchs bei den Weizenpreise haben mehrere Washingtoner Weizen-Produzenten zusammen mit dem „Center for Food Safety" eine Sammelklage gegen Monsanto eingereicht. Die Entdeckung des illegalen Gentech-Weizens von Monsanto habe negative Auswirkungen auf den Export ihres Weizens gehabt, begründen die Farmer ihre Klage. Nachdem in Oregon nicht zugelassener Gentech-Weizen auf einem Feld entdeckt worden war, haben Japan und Süd-Korea einen Teil der Weizenimporte ausgesetzt und und ausgedehnte Kontrollen bei US-Weizen angeordnet. Wie der Gentech-Weizen auf das Feld gelangen konnte, bleibt weiterhin ungeklärt. Testbiotech, das deutsche Institut für Folgenabschätzung in der Biotechnologie hält eine Verunreinigung des Saatgutes für die wahrscheinlichste Erklärung. Eine fundierte Aussage zur Gefährlichkeit des Weizens könne aufgrund der vorliegenden Informationen nicht gemacht werden, heisst es bei Testbiotech weiter. Denn Monsanto habe während der Versuchsperiode keine Fütterungsversuche mit dem gentechnisch veränderten Weizen durchgeführt.
6.6.2013 | Nanotechnologie
Die Studie der TA-SWISS untersucht den gesamten Lebenszyklus ausgewählter Nanomaterialien. Bild: ta-swiss.ch.
Eine 418-seitige Studie der TA-SWISS (Zentrum für Technologiefolgenabschätzung) untersucht den gesamten Lebenszyklus ausgewählter Nanomaterialien. Sie berücksichtigt neben der Human- und Ökotoxikologie auch Aspekte wie Treibhauseffekt, Ressourcenschonung und Gebrauchsnutzen. Die Studie richtet konkrete Empfehlungen sowohl an die Politik als auch an die Hersteller, wie ein nachhaltiger Umgang mit Nanomaterialien erreicht und sichergestellt werden kann. Die wichtigsten Empfehlungen der Studie sind:
- Die Wissenslücken über Nanomaterialien sind zu füllen. So fehlen etwa Studien über die langfristigen Auswirkungen von Nanopartikeln und Untersuchungen oberflächenbehandelter Kleinstteilchen unter Freilandbedingungen.
- Auch sind Abklärungen erforderlich, die sich mit der Entsorgung von Nanomaterialien befassen. Es ist zu klären, unter welchen Umständen diese dabei in die Umwelt gelangen könnten und wie das zu verhindern ist. Dem Arbeitsschutz ist entsprechend grosse Sorgfalt zu widmen.
- Nanomaterialien mit einem nachgewiesenen Nutzen für die Umwelt – insbesondere mit einem Potenzial zur Einsparung von Energie und zur Minderung des Treibhausgasausstosses – sind zu fördern, weil sie zum Klimaschutz beitragen können.
- Weit verbreitete, im Alltag gebräuchliche Nanoprodukte sollten in einem Register aufgeführt und gekennzeichnet werden, damit sich Konsumentinnen und Konsumenten orientieren können und ihre Wahlfreiheit gewahrt bleibt.
- Das Schweizer Recht ist mit den Vorgaben der Europäischen Union zu harmonisieren. Punktuell sollte die Schweiz sogar über EU-Recht hinaus gehen: Da bereits in näherer Zukunft mit einer erheblichen Zunahme des Handels mit Nanomaterialien zu rechnen ist, wäre insbesondere zu erwägen, die Mengenschwellen zur Registrierung von Nanopartikeln herabzusetzen.
05.06.2013 | Deklaration
Ein Sieg für die Konsumentinnen und Konsumenten: bald können sie selbst bestimmen, ob sie gentechnisch veränderte Lebensmittel kaufen wollen. Bild: GMO Free Connectitut
Connecticut hat als erster Bundesstaat in den USA beschlossen, dass Gentech-Lebensmittel zukünftig gekennzeichnet werden müssen. Allerdings mit einer Einschränkung: die Regelung tritt erst in Kraft, wenn 4 weitere Bundesstaaten ähnliche Bestimmungen zur Kennzeichnung von Gentech-Lebensmittel erlassen. Die Befürworter sind zuversichtlich. „Das Kennzeichnungsgesetz in Connecticut wird als Katalysator für andere Staaten im ganzen Land wirken, sagte Tara Cook-Littman, die Leiterin von GMO Free Connecticut gegenüber den Medien. Ähnliche Gesetzesvorstösse sind in Pennsylvania, Maine und Massachusetts hängig. Das Center for Food Safety in Washington kritisierte die Einführungsklausel als unnötig. So werde verhindert, dass der Wille der Konsumenten und der Gesetzgeber sofort umgesetzt werde. Die Gegner befürchten, dass das neue Gesetz Connecticuts Reputation als Standort für Biotechnologie-Unternehmen schaden könnte.
03.06.2013 | Inverkehrbringen
Auch in vielen europäischen Städten gab es kürzlich Kundgebungen gegen die aggressive Firmenpolitik von Monsanto. Bild: Looijesteijn
Monsanto wird in Europa die Produktion von gentechnisch verändertem Mais einstellen - ausser in Spanien, Portugal und Tschechien. Der Agrokonzern bestätigte gegenüber dänischen Medien, dass er keine weiteren Investitionen in Versuche, Entwicklung und Vermarktung von gentechnisch veränderten Pflanzen tätigen werde. „Wir werden keine weiteren Gelder dafür einsetzen, Landwirte zu überzeugen unsere gentechnisch veränderten Pflanzen anzubauen“, sagte der für Europa verantwortliche PR-Leiter von Monsanto. Nur gerade auf einem Prozent der Mais-Anbaufläche in Europa wird heute gentechnisch veränderter Mais angepflanzt. Der Rückzug erfolgt stillschweigend. Zuvor hatten bereits BASF, Bayer und Syngenta ihre Gentechsparten aus Europa abgezogen. Die Ankündigung von Monsanto ist zwar sehr erfreulich und darf als Erfolg der gentechnikkritischen Bewegung verbucht werden. Was genau dies aber für die Zukunft bedeutet, bleibt unklar. Voraussichtlich bereits am 10. Juni wird die EU über die Zulassung des Gentech-Mais SmartStax befinden. Diese Maissorte entwickelt von Monsanto und Dow AgroSciences produziert sechs verschiedene Insektengifte und ist gegen zwei Unkrautvernichtungsmittel resistent. Obwohl die Dossiers der Industrie Mängel aufwiesen, wurde der Mais in einer ersten Begutachtung von der EFSA positiv bewertet. Testbiotech fordert nun in einer Email-Aktion an die zuständigen Behörden die Neubewertung von SmartStax und wirksame Masnahmen gegen den Import. Denn es wird vermutet, dass dieser Mais bereits heute in Europa unkontrolliert eingeführt wird, da verlässliche Testverfahren fehlen.
30.05.2013 Schadensfälle
Oregon exportiert 90 Prozent der Weizenernte. Bild: Oregon State Archives
Im US-Bundesstaat Oregon entdeckte ein Bauer nicht zugelassenen Gentech-Weizen auf seinen Feldern. Dies gab das Landwirtschaftsministerium (USDA) bekannt. Die Weizen-Pflanzen waren entdeckt worden, da sie resistent gegen die Behandlung mit dem Monsanto Herbizid Roundup waren. Labortest bestätigten, dass es sich um einen Gentech-Weizen handelt, den Monsanto seit 1998 bei 279 Freisetzungsversuchen in 17 amerikanischen Bundesstaaten getestet hatte. Die genauen Standorte der Versuche kennen die Behörden jedoch nicht. Wie der Gentech-Weizen auf das Feld in Oregon gelangte, ist unklar, ebenso ob es sich um einen Einzelfall handelt oder ob es bereits eine verbreitete Kontamination gibt. Monsanto hatte 2004 vorübergehend die Entwicklung des herbizidresistenten Weizens eingestellt, da Konsumenten, Farmer, Getreidehändler und Lebensmittelkonzerne weltweit dagegen opponiert hatten. Doch 2011 nahm der Konzern die Freisetzungsversuche mit Gentech-Weizen wieder auf. Die Entdeckung des Gentech-Weizens könnte für die US-amerikanischen Weizenindustrie weitreichende Folgen haben. „Ich könnte mir vorstellen, dass bereits die Vorstellung, dass es gentechnische Verunreinigungen geben könnte, einen negativen Einfluss auf unseren Weizen-Export hat“, sagte Rayan Larson, Professor für Agrarwirtschaft von der North Dakota State University. Auch der Landwirtschaftsminister von Oregon bezeichnete es als beängstigend, dass der Gentech-Weizen auf die Felder gelangen konnte. Das US-Landwirtschaftsministerium liess verlauten, es nehme den Vorfall sehr ernst. Es seien bereits ausgedehnte Untersuchungen in mehreren Staaten eingeleitet worden. Bislang ist weder in den USA noch sonst wo eine gentechnisch veränderte Weizensorte für den Anbau zugelassen.