Tage der Agrarökologie
Ausstellung: Vielfalt statt Gentechnik
Im Rahmen der «Tage für Agrarökologie» kreieren wir einen offenen Raum, in dem wir zum Dialog über Vielfalt und Gentechnik einladen.
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
14.02.2014 | Inverkehrbringen
Weltweit werden in 27 Ländern gentechnisch veränderte Pflanzen kommerziell angebaut. Bild: ISAAA
Gemäss Angaben der industrienahen ISAAA (International Service for the Acquisition of Agri-Biotech Applications) nahm 2013 die Anbaufläche von Gentechpflanzen beim Raps (-1,1 Mio. ha) und bei Baumwolle (-0,4 Mio. ha) ab. Ihr Anteil an der weltweiten Produktion fiel deutlich und beträgt bei Raps noch 24 Prozent (-6 %) und bei Baumwolle 70 Prozent (-11 %). Der Wachstumstrend bei Gentechpflanzen scheint insgesamt gebrochen. So stieg bei Soya der Anbau von Gentech-Pflanzen weniger stark als der konventionelle Anbau. Zwar wurden bei Soja (+3,5 Mio. ha) und Mais (+1,8 Mio. ha) 2013 noch einmal mehr Gentechsorten-Sorten angebaut als im Vorjahr. Der GV-Anteil sank aber bei Soja auf 79 Prozent (-2 %) und bei Mais auf 32 Prozent (-3 %). Insgesamt errechnet der Report einen Anstieg der Gesamtfläche von Gentech-Pflanzen von 170 Millionen Hektar im Jahr 2012 auf 175 Millionen Hektar (+ 3 %). Nach wie vor machen die USA den Löwenanteil aus mit 40 Prozent der Gesamtfläche. Einen Wachstumssprung war vor allem in Brasilien zu verzeichnen, wo neben Soya auch immer mehr gentechnisch veränderter Mais und Baumwolle angebaut werden. In Kanada dagegen reduzierte sich die Anbaufläche um rund sieben Prozent.
11.02.2014 | Inverkehrbringen
Der gentechnisch veränderte Mais 1507 steht in der EU kurz vor der Zulassung zum Anbau.
Der Gentechmais 1507 könnte bald auch in der EU angebaut werden. Eine Mehrheit der EU-Minister sprach sich zwar gegen den Anbau der gentechnisch veränderten Maissorte 1507 von Pioneer aus. Doch für eine Rückweisung des Zulassungsantrages reichten die ablehnenden Stimmen nicht, insbesonders da sich Deutschland der Stimmen enthalten hatte. Frankreich bezeichnete den Entscheid der EU als unverständlich. Auch verschiedene deutsche Bundesländer hatten sich gegen die Anbaubewilligung ausgesprochen. Bayerns Umweltminister Marcel Huber (CSU) verlangte ein Selbstbestimmungsrecht der Regionen. Der Freistaat dringe darauf, selber entscheiden zu können, was angebaut werde. Doch wird der EU-Kommission nach Aussage des zuständigen Gesundheitskommissar Toni Borg nichts anderes übrig bleiben, als den Anbau zu bewilligen. Es sei denn, neue wissenschaftliche Erkenntnisse würden gegen den Anbau eingebracht.
11.02.2014 | Nanotechnologie
Immer mehr Kosmetika enthalten Nanomaterialien. Bild: wikipedia
In der Schweiz muss gemäss dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) der Hersteller, Importeur und Inverkehrbringer von kosmetischen Mitteln sicherstellen, dass die von ihm in Verkehr gebrachten kosmetischen Mittel die gesetzlichen Anforderungen in allen Teilen erfüllen (Selbstkontrolle). Dies gilt auch für nanohaltige Kosmetika. Kosmetische Produkte, welche die gesetzlichen Anforderungen erfüllen, sind nicht bewilligungspflichtig, weder durch das BLV noch durch die kantonalen Vollzugsbehörden. Für die stichprobenweise Kontrolle der im Handel befindlichen kosmetischen Mittel sind die kantonalen Vollzugsorgane zuständig. In der Schweiz müssen Nanomaterialien in Kosmetika nicht gekennzeichnet werden. Anders ist es in der EU: Hier müssen kosmetische Mittel, die Bestandteile in Form von Nanomaterialien enthalten, im Verzeichnis der Inhaltsstoffe eine entsprechende Angabe der Inhaltsstoffe enthalten.
06.02.2014 | Inverkehrbringen
Protest gegen die Anbaubewilligung des Mais 1507 in Berlin. Bild: compact.de
Deutschland wird sich bei der Abstimmung zur Anbauzulassung des gentechnisch veränderten Mais 1507 in der EU der Stimme enthalten, da sich die beteiligten Ministerien nicht auf eine Position einigen konnten. Dies gab ein Regierungssprecher bekannt. Über 170'000 Personen unterzeichneten innerhalb von 48 Stunden eine Petition gegen die Anbauzulassung. In Berlin prostierten zahlreiche Menschen vor dem Kanzleramt. Laut aktuellen Meinungsumfragen sind in Deutschland 88 Prozent der Bürgerinnen gegen die Zulassung. Am 11. Februar wird in Brüssel endgültig entschieden, ob der Mais der Firma Pioneer zur Aussaat in den EU-Ländern freigegeben wird.
03.02.2014 | Patente
Mit einem Einspruch protestiert eine breit abgestützte Koalition gegen die Privatisierung natürlicher Ressourcen.
Das Patent des Schweizer Agrochemiekonzern Syngenta auf eine Peperoni hat in ganz Europa Widerstand ausgelöst. 34 Bauern-, Züchter- Umwelt- und Entwicklungsorganisationen aus 27 Ländern haben beim Europäischen Patentamt in München Einspruch gegen das Peperoni-Patent erhoben. Die formelle Einsprache richtet sich gegen ein im Mai 2013 vom Europäischen Patentamt (EPA) gewährtes Patent, das Syngenta die exklusiven Rechte auf alle gegen weisse Fliegen resistente Peperoni sichert. Das Patent hat zur Folge, dass andere Züchter diese Pflanzen nicht mehr frei zur eigenen Zucht verwenden dürfen. Da diese spezifische Resistenz aber bloss aus einer wilden jamaikanischen Sorte in eine kommerzielle Peperoni eingekreuzt wurde, handelt es sich dabei gemäss den Einsprechenden nicht um eine Erfindung von Syngenta.
30.01.2014 | Saatgut
Die Studie "Concentration of Market Power in The EU Seed Market" zeigt einen markanten Rückgang der Arten und der Sorten.
Die EU streitet zur Zeit um eine neue Saatgutverordnung. Eine von den Grünen in Auftrag gegebene Studie zeigt, wie gross der Handlungsbedarf ist. In Europa nimmt die Konzentration auf dem Saatgutmarkt weiterhin stark zu. 95 Prozent des Gemüsesaatgutes wird von nur fünf Unternehmen gesteuert. Bei den Zuckerrüben stammen 86 Prozent von den vier grössten Anbieter. Beim Mais liegt der Anteil der grössten fünf Anbieter (Pinoeer, Syngenta, Limagrain, KWS, Monsanto) bei 75 Prozent. Etwas besser sieht es beim Weizen aus. Dort stammt die Hälfe des Saatgutes aus hofeigenen Quellen. Die FAO schätzt, dass die Vielfalt der Kulturpflanzen alleine im 20. Jahrhundert um 75 Prozent zurückgegangen ist. Ein Reichtum der Arten ist für die ausgewogenen Ernährung der Menschheit aber äusserst wichtig.