Magazin
Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat eine neue Gentherapie zur Behandlung von Spinaler Muskelatrophie (SMA) präsentiert und einen Zulassungsantrag gestellt. Bereits eine einzige Infusion soll zur Heilung ausreichen. Doch die Behandlung kostest 4-5 Millionen Franken. Der hohe Preis wirft ethische Fragen auf.
2013 wurde dem US-Konzern Monsanto, der inzwischen von Bayer aufgekauft wurde , ein Patent auf Broccoli erteilt, der etwas höher wächst und dehalb leichter geerntet werden kann. Es umfasst die Pflanzen, das Saatgut und den „abgetrennten Brokkoli-Kopf“, der als Lebensmittel verwendet wird. Das Europäische Patentamt (EPA) hat dieses Patent nun widerrufen und begründet seine Entscheidung mit veränderten Regeln zur Prüfung von Patenten, die 2017 beschlossen wurden.
Bild: Benjamin Stolzenberg, biooekonomie.de.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG definiert sich als Selbstverwaltungsorganisation der Wissenschaft in Deutschland. Ein Gremium des Vereins ist die Kommission für Grundsatzfragen der Genforschung, die den Senat in berät. Diese hat im September eine Standortbestimmung zur Synthetischen Biologie veröffentlicht. In ihrem Bericht beschreibt sie die wesentlichen wissenschaftlichen Fortschritte im Bereich der Synthetischen Biologie. Die DFG kommt zum Schluss, dass die aktuellen Fortschritte kein neues Gefährdungspotenzial erkennen lassen und somit durch bestehende gesetzliche Regelungen, insbesondere das Deutsche Gentechnikgesetz, abgedeckt seien.
Biopoulets müssen ab dem 21. Tag eine Weidemöglichkeit haben.
Der Einsatz von GVO ist im Bio-Landbau verboten. Doch nun erlaubt Bio Suisse gegen die gefürchtete Gumboro-Infektion den Einsatz von Vaxxitek. Dabei handelt es sich um einen rekombinanten Impfstoff, der GVO enthält. Der Einsatz des gentechnisch veränderten Impfstoffes ist auch innerhalb von Bio Suisse äusserst umstritten. Kritiker sagen, damit verstosse man gegen die eigenen Grundsätze. Gemäss Bio-Verordnung des Bundes sind Arzneimittel vom GVO-Verbot ausgenommen. Bio Suisse hat aber vor drei Jahren beschlossen, diesbezüglich strenger zu sein und auch bei Arzneimitteln GVO zu verbieten. Damals wurde aber festgehalten, dass die Liste der Tierarzneimittel und Impfstoffe, die GVO enthalten, jährlich aktualisiert und ihr Einsatz im Biolandbau neu beurteilt werde.
Rinderhaltung in Südamerika. Bild: clipdealer
Seit Juni 2017 verhandelt die Schweiz im Rahmen der EFTA über ein Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten (Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay). Die Schweizer Exportwirtschaft erhofft sich dadurch einen besseren Zugang zu den Märkten in Südamerika. Dieneu gegründete Mercosur-Koalition, der SWISSAID, Alliance Sud, Schweizer Bauernverband, Fédération romande des consommateurs FRC, Schweizer Tierschutz STS, Public Eye, Brot für alle und Uniterre angehören, fordert, dass nicht einseitig die Interessen der Exportwirtschaft berücksichtigt werden, sondern auch Nachhaltigkeitskriterien definiertwerden. Es sei auch darauf zu achten, dass Konsumentenschutz und sensible Landwirtschaftsprodukte nicht gefährdet werden. Das Abkommen habe auch Auswirkungen auf die Umwelt und auf Bauernfamilien – in den Mercosur-Staaten und in der Schweiz.
Gene Drive Mücken. Video von Testbiotech
Gene Drives ist ein neues Gentechnikverfahren, mit dem wilde Populationen manipuliert werden können. Das Prinzip ist simpel: Organismen werden so in ihren Genen manipuliert, dass sich der Prozess der gentechnischen Veränderung in jeder Generation von selbst wiederholt. So sollen sich die veränderten Gene möglichst rasch in der ganzen Population ausbreiten. Viel schneller, als dies bei der natürlichen Vererbung möglich wäre. Ein neues Video von Testbiotech veranschaulicht das Verfahren und die daraus entstehenden Gefahren.