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Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
Der Golden Rice verliert bei der Lagerung viel Beta-Carotin. Bild: GMWatch
Der gentechnisch veränderte Golden Rice enthält den Vitamin-A-Vorläufer Beta-Carotin. Doch im Vergleich zu Karotten und grünem Blattgemüse ist der Gehalt relativ bescheiden. Eine neue Studie indischer Wissenschaftler ergab zudem, dass das Beta-Carotin im Golden Rice während der Lagerung schnell zerfällt. Selbst bei einer Lagerung mit niedrigen Kühltemperatur von 4 Grad Celsius wurde das Beta-Carotin innert 6 Monaten um 68-79% abgebaut. Bei einer normalen asiatischen Durchschnittstemperatur von 25 Grad war der Abbau sogar noch höher - etwa 80-84%. Auch beim Kochen wurde das Beta-Carotin um etwa 17-24% abgebaut.
Das Video der SAG und SWISSAID über die Risiken von Genedrives. Quelle: SWISSAID/Youtube
"Gene Drives" sollten mit grösster Vorsicht behandelt werden, fordern internationale Wissenschaftler in einem umfassenden Bericht, der am 24. Mai in Bern vorgestellt wurde. Dieses neue Verfahren der Biotechnologie sei wegen gravierenden Unsicherheiten auf wissenschaftlicher, technischer und praktischer Ebene und aufgrund ihrer Funktionsweise nicht einsatzfähig, folgern die Studienautoren.
Bakterienkolonie in einer Petrischale, Bild: Clipdealer
Ein Forscherteam in Grossbritannien hat ein Bakterium mit dem bislang grössten künstlich hergestellten Genom erschaffen. Mithilfe der Genschere CRISPR und chemischer Synthetisiermaschinen hat die Arbeitsgruppe um den Biochemiker Jason Chin vom Medical Research Council Laboratory of Molecular Biology in Cambridge die ursprüngliche genetische Information in einem Kolibakterium nach und nach durch synthetisch hergestellte DNA-Sequenzen ersetzt, die am Computer zusammengestellt wurden. Das so entstandene Designer-Bakterium, das Syn61 genannt wird, besitzt ein vollständig synthetisches Genom, berichten die Forscher in der renommierten Fachzeitschrift Nature.
GV-Flachs verunreinigt die gentechnikfreie Produktion in Kanada
Einmal in die Umwelt freigesetzt, sind gentechnisch veränderte Organismen (GVO) kaum aufzuhalten oder zu kontrollieren. Ungewollte Verunreinigungen von GVO-freien Betrieben können praktisch nicht verhindert werden. Zu diesem Fazit kommt ein Bericht des Canadian Biotechnology Action Network (CBAN), eine kanadische Nichtregierungsorganisation, die der Gentechnologie kritisch gegenübersteht. In Kanada werden GVOs seit fast zweieinhalb Jahrzehnten kommerzialisiert. Der neu veröffentlichte Bericht fasst das erste Mal alle GV-Ausbreitungs- und Kontaminationsfälle in Kanada zusammen. Er zeigt, dass in dieser Zeit zahlreiche gentechnisch modifizierte Organismen, u.a. Raps, Flachs, Weizen und sogar Schweine, versehentlich in die konventionelle und ökologische Produktion gelangt sind.
Quelle: Impossible Foods
Laut Greenpeace sind tierische Produkte für den grossen Teil (60%) der ernährungsbedingten Klimaemissionen verantwortlich. Vor allem die ökologischen Auswirkungen unseres Fleischkonsums regen Lebensmittelproduzenten weltweit zum Umdenken an. Daraus entstand ein neuer Trend: Burger auf pflanzlicher Basis, die aber gleich schmecken und aussehen sollen wie die fleischbasierte Variante. Auch hierzulande kommt der Veganer/Vegetariertrend gut an. So gibt es den dänischen Naturli Burger, der hauptsächlich aus Soja besteht, bereits bei Coop zu kaufen. Und in verschiedenen Burgerrestaurants kann man seit Kurzem den fleischlosen, hauptsächlich aus Erbsenproteinen bestehenden «Beyond Burger» zu probieren. Und auch der weltgrösste Lebensmittelhersteller Nestlé tüftelt an einem veganen Burger, der noch dieses Frühjahr in den Regalen stehen soll.
Auch bei Mozzarella wird teilweise Titandioxid zugefügt. Bild Clipdealer
Titandioxid - auf den Etiketten mit E171 oder TiO2 gekennzeichnet - wird ab dem 1. Januar 2020 in Frankreich in Lebensmitteln verboten. Das nanoskalige E171 ist ein Lebensmittelzusatzstoff, der als Farbstoff für die weisse Farbgebung von Lebensmitteln dient, etwa zum Aufhellen von Süsswaren, Käse oder Saucen. Neben Lebensmitteln wird Titandioxid auch in Medikamenten einsetzt, um Pillen eine weisse Farbe zu verleihen. Auch in Kosmetikartikeln, in Zahnpasta und Pflegeprodukten kommt der Farbstoff E171 wegen seiner hohen weissen Deckkraft häufig zur Anwendung. Ausserdem enthalten Sonnencreme, Fassadenfarben oder Sport-Shirts Nanopartikel aus Titandioxid. Nanomaterialien werden in Lebensmittelzusatzstoffen unter der E171 (Titandioxid (TiO2)) und Nummer E551 (Siliziumdioxid (SiO2)) bereits seit vielen Jahren eingesetzt. Sie wurden bislang als unbedenklich eingestuft. Doch heute streitet die Wissenschaft darüber, wie gefährlich die nanoskaligen Teilchen in diesen Lebensmittelzusätzen tatsächlich sind. Die SAG hatte bereits im Juni 2015 in ihrem Kommentar zum Aktionsplan Synthetische Nanomaterialien auf die Problematik der „alten“ Nanomaterialien hingewiesen.