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Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
Viele US-Bürger wünschen sich eine Kennzeichnungspflicht für GV-Produkte Bild: Tony Webster
Obama Administration will Kennzeichnungspflicht verhindern
Die Obama Regierung hält gentechnisch veränderte Lebensmittel für unbedenklich. Viele US-Bundesstaaten sehen das anders und wollen eine Kennzeichnungspflicht einführen. Dies will Washington mit einem neuen Gesetz unbedingt verhindern. Da es keinen Konsens gibt, ob Gentech-Lebensmittel sicher sind oder nicht, möchte der Bundesstaat Vermont es den Verbrauchern überlassen ob sie GV-Lebensmittel kaufen wollen oder nicht. Aber nicht nur in Vermont wünschen sich die Verbraucher eine Kennzeichnungspflicht.
Die Schweizer Bevölkerung lehnt gentechnisch veränderte Lebensmittel deutlicher ab denn je. Dies zeigt Univox, eine Langzeitbeobachtung des Forschungsinstitut gfs-zürich in Zusammenarbeit mit rund 20 spezialisierten Instituten. Das Modul Landwirtschaft, einer von über 20 Themenbereichen, wird seit 2009 vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) in Auftrag gegeben.Der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen wird 2015 von den Befragten deutlich abgelehnt. Eine Mehrheit der Befragten würde ausserdem den Verkauf von gentechnisch veränderten Lebensmitteln in der Schweiz verbieten. 55 % sind für eine Weiterführung des Gentech-Moratoriums.
Wie hoch sind die Glyphosatbelastungen in der Schweiz?
Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrates hat mit 13 zu 10 Stimmen bei 1 Enthaltung entschieden, ein Kommissionspostulat über die Glyphosat-Auswirkungen in der Schweiz einzureichen. Sie äussert ihre Besorgnis über die Auswirkungen von Glyphosat auf die Gesundheit von Mensch und Tier. Im Postulat wird der Bundesrat ersucht, einen Bericht mit genaueren Untersuchungen zu diesen Fragen vorzulegen. Er soll Aufschluss geben über die Glyphosatrückstände in Lebensmitteln sowie in importiertem Mehl aus Korn, das vor der Reife behandelt wurde und auch in Produkten aus Rohstoffen, für welche die Verwendung von Glyphosat in der Wachstumsphase der Pflanze bewilligt ist (GVO, Reifebehandlung). Der Bericht soll überdies Aufschluss gegen über Glyphosatrückstände im Futter, im Urin und im Gewebe von Nutztieren, welche das untersuchte Futter gefressen haben. Auch die Belastung der Bevölkerung soll mittels Urinproben analysiert werden.
In einem Jahr hat die europäische Bürgerinitiative mehr Unterschriften gesammelt als je zuvor bei vergleichbaren Aktionen. Bild Stop Tipp
Mehr als drei Millionen EU-Bürger haben nach Angaben des europaweiten Bündnisses „Stop TTIP“ eine Petition gegen die geplanten Freihandelsabkommen mit den Vereinigten Staaten und Kanada unterschrieben. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz hat von der «Europäischen Bürgerinitiative Stop TTIP» am 9. November 3,2 Millionen Unterschriften entgegengenommen. Dass EU-Parlamentspräsident Schulz die Unterschriften persönlich entgegenahm, wertet das Bündnis als wichtiges Signal. „Wir freuen uns, dass der Protest gegen die Freihandelsabkommen offenbar bei den EU-Institutionen wahrgenommen wird“, sagt Michael Efler, Mitglied im Stop TTIP-Bürgerausschuss. «Wir fordern Martin Schulz auf, aus dem Versprechen von Transparenz und Bürgernähe in die Tat umzusetzen und sich für eine Anhörung und die Behandlung im Parlament und der Kommission einzusetzen.»
Landen Pflanzen, Tiere und deren Produkte bald im Verkauf?
Ein zweites Rechtsgutachten, diesmal im Auftrag des deutschen Bundesamtes für Naturschutz, beschäftigt sich mit CRISPR, OgM und neuen Techniken der Erbgutveränderung. Das Fazit lautet, wie der Informationsdienst Gentechnik berichtet: die neuen Verfahren fallen unter das Gentechnik-Recht der EU. Die EU- Kommission will bis Ende des Jahres eine Einschätzung abgeben, ob die neuen Techniken als „Gentechnik“ im Sinne des Gesetzes oder als Nicht-Gentechnik gelten.
Viele Verbraucher sind sich der Gefahr von Pestizidrückständen auf Obst und Gemüse bewusst. Bild: Kopiersperre
Gentechnisch veränderte Lebensmittel kommen in Deutschland auch weiterhin nicht gut an. Dies wurde durch eine Umfrage im Auftrag der Bundesbehörde bestätigt. Aber auch andere Probleme in der Landwirtschaft beunruhigen Verbraucherinnen und Verbrauchen. Sie wünschen sich mehr Schutz durch den Staat. Bei der Umfrage stellte sich heraus, dass neben Risiken wie Rauchen oder Klima- und Umweltbelastung, auch Gentechnik und Genmanipulation in Lebensmitteln bei vielen Befragten als eine grosse Gefahr für die Gesundheit eingestuft werden.